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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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chinesischen Restaurant klang.
    »Ich werde aber Sophie genannt«, sagte ich hastig, um zu vermeiden, dass man mich von nun an Sohfiejah rief.
    »Sie stammen also nicht ursprünglich aus dieser Gegend, ist das richtig?«, erkundigte sich Mrs Casnoff, während wir auf die Schule zugingen.
    »Nein«, antwortete Mom und schlang meine Reisetasche über ihre andere Schulter, während wir immer noch zu zweit den Koffer schleppten. »Meine Mutter kommt aus Tennessee, aber Georgia ist einer der wenigen Staaten, in denen wir noch nicht gewohnt haben. Wir sind nämlich ziemlich oft umgezogen.«
    Ziemlich oft ist eine ziemliche Untertreibung.
    Neunzehn Staaten im Laufe meiner sechzehn Jahre. Am längsten sind wir Indiana geblieben, wohin wir zogen, als ich acht Jahre alt war. Vier Jahre lang haben wir dann dort gewohnt. Am kürzesten in Montana vor drei Jahren. Zwei Wochen.
    »Ich verstehe«, sagte Mrs Casnoff. »Und was machen Sie beruflich, Mrs Mercer?«
    »Ms«, verbesserte Mom automatisch und eine kleine Spur zu laut. Sie biss sich auf die Unterlippe und schob eine imaginäre Haarsträhne hinters Ohr. »Ich bin Lehrerin. Religionsgeschichte. Vor allem Mythologie und Volkssagen.«
    Ich zockelte hinter ihnen her, während wir die imposante Freitreppe hinaufgingen und Hecate Hall betraten.
    Drinnen war es herrlich kühl, was bedeutete, dass hier offenbar eine Art Klimatisierungszauber am Werk war. Außerdem roch es wie in allen alten Häusern nach einer seltsamen Mischung aus Möbelpolitur, antikem Holz und dem muffigen Geruch von vergilbtem Papier, ähnlich wie in einer Bibliothek.
    Ich war gespannt, ob die zusammengeklatschten Häuserteile von innen genauso erkennbar sein würden wie von außen. Aber sämtliche Wände waren mit der gleichen miefigen weinroten Tapete bedeckt, so dass man unmöglich sehen konnte, wo die Holzwände endeten und der Teil aus Stein begann.
    Gleich hinter der Eingangstür wurde das gewaltige Foyer von einer Mahagoniwendeltreppe beherrscht, die sich drei Stockwerke hoch nach oben wand, anscheinend ohne irgendeine Stütze. Hinter der Treppe befand sich ein Buntglasfenster, das am Treppenabsatz des ersten Stocks begann und bis zur Decke hinaufragte. Die spätnachmittägliche Sonne schien hindurch und überzog das Foyer mit geometrischen Mustern aus bunten Lichtflecken.
    »Beeindruckend, nicht?«, fragte Mrs Casnoff mit einem Lächeln. »Es stellt den Ursprung der Prodigiengemeinschaft dar.«
    Das Fenster zeigte einen wütend dreinblickenden Engel, der unter einem goldenen Torbogen stand. In der einen Hand hielt er ein schwarzes Schwert. Seine andere Hand war ausgestreckt und bedeutete den drei Gestalten vor dem Tor, dass sie schleunigst verschwinden sollten. Aber eben auf Engelart.
    Die drei Gestalten waren ebenfalls Engel. Sie sahen ziemlich fertig aus. Der Engel auf der rechten Seite, eine Frau mit langen, roten Haaren, hatte sogar das Gesicht in den Händen vergraben. Um ihren Hals hing eine schwere, goldene Kette, und ich sah, dass deren Glieder lauter kleine Figürchen waren, die sich an den Händen hielten. Der Engel auf der linken Seite trug eine Krone aus Blättern und blickte über seine Schulter. Und der größte Engel in der Mitte sah ganz stolz geradeaus, mit hocherhobenem Kopf und geraden Schultern.
    »Wirklich … interessant«, sagte ich schließlich.
    »Kennen Sie die Geschichte, Sophie?«, fragte Mrs Casnoff.
    Als ich den Kopf schüttelte, lächelte sie und deutete auf den furchterregenden Engel im Tor. »Nach dem Großen Krieg zwischen Gott und Lucifer wurden diejenigen Engel, die sich geweigert hatten, sich für eine Seite zu entscheiden, aus dem Himmel verbannt. Eine Gruppe von Engeln« – sie zeigte auf den großen Engel in der Mitte – »beschloss, sich in den Bergen und tief in den Wäldern zu verstecken. Sie wurden zu Elfen. Eine andere Gruppe beschloss, unter Tieren zu leben, und wurde zu Gestaltwandlern. Und diese letzte entschied, sich unter die Menschen zu mischen. Sie wurden zu Hexen.«
    »Wow«, hörte ich Mom sagen und drehte mich grinsend zu ihr um.
    »Viel Glück dabei, Gott zu erklären, dass du einem seiner himmlischen Geschöpfe den Hintern versohlt hast.«
    Mom stieß ein erschrockenes Lachen aus. »Sophie!«
    »Was denn? Das hast du gemacht. Ich hoffe, du kommst mit etwas Hitze zurecht, Mom, mehr sage ich nicht.«
    Mom lachte wieder, obwohl ich ihr ansah, dass sie es sich lieber verkniffen hätte.
    Mrs Casnoff runzelte die Stirn, räusperte sich dann und setzte

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