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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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irgendwie aufhören könnte, ein Dämon zu sein – ob ich je wieder normal werden könnte.
    Da hatte sie mich lange angesehen, bevor sie antwortete: »Da wäre die Entmächtigung. Aber das würde Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit umbringen.«
    Ihre Antwort lag mir noch immer schwer auf der Seele. Die Entmächtigung könnte mich sogar umbringen.
    Sie würde mich wahrscheinlich umbringen.
    Aber wenn ich mein Leben als Teildämon weiterlebte, könnte ich jemanden töten. Jemanden, den ich liebte.
    Die Tür öffnete sich, aber es war nicht Mrs Casnoff, die dort stand. Es war meine Mutter.
    »Mom!«, rief ich, sprang aus dem Bett und schlang die Arme um sie. Ich konnte ihre Tränen spüren, als sie ihr Gesicht in meinem Haar vergrub, also zog ich sie noch fester an mich und atmete ihr vertrautes Parfüm ein.
    Als wir uns losließen, versuchte Mom, mich anzulächeln, und nahm meine Hände. Ich konnte einen leisen Schmerzensschrei nicht unterdrücken, und sie sah hin. Ich dachte, sie würde wieder zu weinen anfangen, als sie meine Hand entdeckte, aber sie hob sie nur an den Mund und küsste die Innenfläche, als wäre ich drei und hätte ein aufgeschürftes Knie.
    »Sophie«, sagte Mom, während sie mir das Haar aus dem Gesicht strich, »ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen. Okay, Schätzchen?«
    Ich blickte über meine Schulter zu Jenna hinüber, die sich die größte Mühe gab, uns nicht zu beachten. Aber ich sah schon, wie ihr ein verletzter Ausdruck übers Gesicht huschte. Wenn ich fortginge, würde Jenna hier niemanden mehr haben. So viel zum Thema Lass uns gemeinsam Freaks sein .
    Ich holte tief Luft und wandte mich wieder meiner Mom zu. Ich wusste nicht, ob ich stark genug war, um ihr ins Gesicht zu sehen und ihr zu sagen, was ich sagen musste. Als ich nämlich Mrs Casnoffs Antwort gehört hatte, hatte ich auch gewusst, was zu tun war.
    Dann, bevor ich etwas sagen konnte, sah ich Elodie an meiner Tür vorbeigehen.
    Ich stürmte hinaus, das Herz schlug mir bis zum Hals, und ich fragte mich, ob Cal sie am Ende doch gerettet hatte. Vielleicht war sie ja die ganze Zeit über irgendwo in der Schule gesund gepflegt worden, und man hatte es mir nur nicht erzählt.
    Der Flur war ganz verlassen – bis auf sie, die mir den Rücken zukehrte. »Elodie!«, rief ich und lief ihr hinterher. Aber sie sah mich nicht an, und da begriff ich, dass ich durch sie hindurchblickte.
    Sie ging weiter und blieb an verschiedenen Türen stehen, als suchte sie nach jemandem – jetzt war sie nur noch so ein Hecate-Geist, der für immer hier festsaß. Mir war klar, dass sie es in gewisser Weise auch verdient hatte. Sie und ihre Freundinnen hatten schließlich einen Dämon beschworen und den Preis dafür bezahlt.
    Ich sah ihr lange nach, bis sie im spätnachmittäglichen Sonnenschein verblasste. Wir waren nie richtige Freundinnen gewesen, aber sie hatte mir den letzten Rest Magie gegeben, den sie noch in sich gehabt hatte, damit ich Alice besiegen konnte. Das würde ich ihr nie vergessen.
    Am Ende war es Elodies Anblick, der mir die Kraft gab, mich zu meiner Mom umzudrehen und zu sagen: »Ich komme nicht mit nach Hause. Ich fahre nach London und werde mich der Entmächtigung unterziehen.«

 
     
     
     
    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel »Hex Hall«
    bei Hyperion Books, New York, an imprint of Disney Book Group
     
    Deutschsprachige Erstausgabe Juli 2010 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2010 by Rachel Hawkins
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010
    bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte vorbehalten
     
    Redaktion: Joern Rauser
    Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
    www.hildendesign.de
    Umschlagillustration: © HildenDesign, München;
    Birgit Gitschier unter Verwendung mehrerer Motive von Shutterstock
    Satz: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN 978-3-8025-8437-4
     
    www.egmont-lyx.de

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