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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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drin.
    Ich wollte gleich hier im Gras auf die Knie fallen und losschluchzen, doch eine Hand packte mich am Arm. Ich schrie auf und holte gegen wen auch immer zum Schlag aus, so gut ich eben konnte. Und zum ersten Mal begriff ich, wie verletzbar ich ohne Magie war. Meine Schläge kamen mir schwach und nutzlos vor, während meine Kräfte in mir wütend aufschrien.
    »Sophie, ich bin’s doch. Ich bin es!«, rief die Person, die mich festhielt.
    Cal.
    »Alles okay«, sagte er und zog mich an sich. »Es ist alles okay.«
    An seiner Brust brach ich zusammen. Angst und Sorge hatten mich so sehr geschwächt, dass ich nicht einmal weinen konnte. »Wo warst du?«
    »Nach meiner Aussage hat mich der Rat nach Hecate zurückgeschickt. Aber ich … ich weiß auch nicht, ich hatte einfach das Gefühl, dass hier irgendwas nicht stimmt, also hab ich den Itineris benutzt und bin zurückgekommen. Was zur Hölle ist passiert?«, fragte er.
    Ich sah zu ihm auf, in seinen haselnussbraunen Augen spiegelte sich das Inferno vor uns. »Der Rat. Sie beschwören Dämonen. Sie haben Nick und Daisy geschaffen, und jetzt hat Nick eine Menge Leute umgebracht. Archer haben sie zum Tode verurteilt und …« Ich schluchzte, bevor ich weitersprechen konnte. »Deswegen hat L’Occhio di Dio das Haus angegriffen, und Lara benutzt Daisy als Waffe gegen sie. Und … und mein Dad ist noch da drin. Und Archer. Und sie haben Jenna etwas angetan, aber ich weiß nicht, was«, beendete ich meinen Bericht, gerade als einer der vielen Schornsteine von Thorne in einer Wolke aus Rauch und Feuer einstürzte. Es klang absurd, doch erst nachdem ich das alles einmal ausgesprochen hatte, wurde mir das volle Ausmaß meines Verlustes überhaupt bewusst. Keine Magie mehr. Jenna verschwunden, vielleicht tot. Archer und Dad gefangen in einem brennenden Gebäude.
    »Okay«, sagte er sanft, doch entschiedener fuhr er fort. »Geh zum Itineris. Ich hab diese Kette von Cross benutzt, um nach Hecate und wieder zurück zu kommen, sie liegt da also noch. Nimm sie und verschwinde von hier.«
    »Wie denn?«, fragte ich und versuchte, mich zu konzentrieren. »Ich hab meine Kräfte ja nicht mehr.«
    Cal schüttelte den Kopf. »Das musst du auch nicht. Der Itineris hat seine eigene Magie. Deine braucht er gar nicht.«
    »Wo soll ich denn nur hin? Ich weiß ja nicht mal, wo meine Mom ist.«
    Meine Kehle schnürte sich bis zur Schmerzgrenze zusammen. Dad hatte gesagt, er würde sie anrufen. Was, wenn sie genau in diesem Moment bereits auf dem Weg hierher war? Was, wenn sie mitten in dieses Horrorszenario tappte? »Du warst doch in Hecate. Ist sie da?«
    Cal schüttelte den Kopf. »Nein.« Aus dem flammenden Inferno dröhnte ein weiteres Krachen, und Cal warf einen raschen Blick zum Haus. »Lauf zum Itineris und sag ihm, dass du zu Aislinn Brannick willst. Das sollte reichen, um dich dahin zu bringen, oder zumindest in die Nähe.«
    Wenn er mir aufgetragen hätte, durch die Mühle hindurch zur Rückseite zu klettern und nach Narnia zu gehen, wäre mein Schock wahrscheinlich auch nicht größer gewesen. »Was?«, rief ich und übertönte dabei sogar das Tosen der Flammen. »Warum sollte ich da denn wohl hinwollen?«
    »Weil da deine Mutter ist«, erwiderte er, und sein Blick bohrte sich in meinen.
    Ich krallte mich in sein Hemd. »O mein Gott, hält sie Mom gefangen oder was?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich hab jetzt keine Zeit für Erklärungen. Vertrau mir einfach. Sie wird dir nichts tun, und mir fällt auch kein anderer Ort ein, an dem du in Sicherheit wärest. Ich werde sehen, was ich für deinen Dad tun kann. Und für Cross.«
    Ich umklammerte seinen Arm. »Cal, das ist glatter Selbstmord«, sagte ich. Gott weiß, wie sehr ich Dad und Archer in Sicherheit wissen wollte, doch bei der Vorstellung, dass sich Cal in diesen Wahnsinn da stürzte, krampfte sich alles in mir zusammen.
    Sanft löste er meine Hand von seinem Arm. »Ich muss es tun«, sagte er leise. Dann wandte er sich zum Gehen, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, so als denke er noch einmal darüber nach. Aber statt sich darauf einzulassen, mit mir zum Itineris zu gehen, umfasste er mein Gesicht und küsste mich auf den Mund.
    Ich war so schockiert, dass ich buchstäblich auf der Stelle erstarrte – meine linke Hand schwebte noch in der Luft neben Cals Schulter. Der Kuss war zwar nur kurz, aber doch nicht kurz genug, um als keusch durchzugehen. Und als Cal sich von mir löste, konnte ich ihn nur mit offenem

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