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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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nützlich sein würden, und überlegten, wie es wäre, bei Schulaufführungen mitzumachen. Als wir damit durch waren, lachte ich sogar, und mir wurde klar, dass es mir wenigstens für eine kleine Weile gelungen war, einfach mal zu vergessen, in was für unfassbaren Schwierigkeiten wir steckten.
    Was wahrscheinlich auch der Sinn und Zweck der ganzen Übung gewesen war.
    Doch als unser Lachen verebbte, kehrte das Grauen wieder zurück. Trotzdem sollte es ein Scherz werden, als ich sagte: »Weißt du, wenn ich das hier tatsächlich überleben sollte, werde ich komplett mit echt abgefahrenen Tätowierungen überzogen sein wie die Vandy. Bist du dir sicher, dass du mit der illustrierten Frau ausgehen willst, selbst wenn es nur für kurze Zeit wäre?«
    Er nahm mein Kinn und drehte meinen Kopf sanft nach oben, so dass wir uns in die Augen sehen konnten. »Glaub mir«, erwiderte er leise, »du könntest einen riesigen Tiger auf dein Gesicht tätowiert haben, und ich würde trotzdem mit dir zusammensein wollen.«
    »Okay, aber im Ernst, genug jetzt von diesem schwärmerischen Gerede«, forderte ich und kuschelte mich enger an ihn. »Ich mag den bissigbösen Archer.«
    Er grinste. »Na, wenn das so ist: Klappe halten, Mercer.« Dann küsste er mich. Mit allen Sinnen war ich mir darüber im Klaren, dass dies wahrscheinlich unser allerletzter Kuss sein würde, und ihm ging es wohl genauso. Denn dieser Kuss unterschied sich deutlich von allen anderen – er war viel eindringlicher und voller Verzweiflung. Und als er schließlich doch ein Ende nahm, drückte Archer seine Stirn an meine, und wir mussten erst wieder zu Atem kommen.
    »Sophie«, murmelte er, doch dann öffnete sich die schwere Eisentür mit einem fiesen Quietschen.
    Kristopher stand da, sein Haar glänzte blau im Licht der Kugel. Archer und ich schienen ihn jedoch gar nicht zu interessieren. Er wandte seinen Kopf jemandem zu, der hinter ihm stand, und knurrte: »Hier rein.«
    Zwei dunkle Gestalten kamen in die Zelle – sie trugen ein längliches Bündel.
    Dad.
    Er war mit einer schwarzen Robe bekleidet, ähnlich der, die er am Abend meiner Geburtstagsparty getragen hatte. Sein Kopf hing leblos nach unten, während ihn die beiden Männer – Vampire, nebenbei bemerkt – auf den Boden legten. Zuerst konnte ich nur auf diese Male starren, die sich an seinem Hals hinaufschlängelten und spiralförmig über seine Wangen und die Stirn rankten – wie giftige Reben. In dem fahlen Licht sahen sie schwarz aus, aber ich vermutete, dass sie von demselben dunklen Purpur waren wie die der Vandy.
    Aber das alles war mir ohnehin vollkommen egal. Für mich zählte nur die Stetigkeit, mit der sich seine Brust hob und senkte, und der schwache Puls, den ich an seinem Handgelenk wahrnahm. »Dad«, sagte ich sanft, doch er wachte nicht auf. Ich drückte seine Hand. Irgendetwas an ihm fühlte sich anders an, und ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass dieses Etwas das Fehlen seiner Kräfte war. Ich hatte mich schon so daran gewöhnt, mich auf Dads Magie einzustellen wie auf einen niederfrequenten Radiosender, den nur ich hören konnte. Aber nun herrschte nur noch Funkstille. Meine eigenen, in mir blockierten Kräfte schienen voller Mitgefühl gegen ihren unsichtbaren Käfig zu trommeln.
    Tränen liefen mir über die Wangen und tropften auf seine Robe.
    Dann wurde ich unsanft an den Schultern gepackt und die beiden Vampire zogen mich auf die Beine. Kristopher stand mit ausdrucksloser Miene in der Tür. »Kommen Sie mit, Sophia.«
    Panisch blickte ich zwischen Dad und Archer hin und her. Nein, das konnte es jetzt nicht einfach gewesen sein. Das konnten nicht die letzten Sekunden gewesen sein, die ich mit ihnen verbringen durfte. Ich hatte ihnen noch so viel zu sagen.
    »Ich kümmere mich um ihn«, versprach Archer und kniete sich neben Dad. »Und wir sehen uns, sobald du wieder da bist.«
    »Stimmt«, nickte ich und leckte mir über Lippen, die auf einmal empfindlich trocken waren. »Wir sehen uns, sobald ich wieder da bin.« Das klang fast wie ein Mantra oder Gelübde. Und im Geiste wiederholte ich es einfach die ganze Zeit über. Sobald ich wieder da bin, sobald ich wieder da bin. Wenn Dad dies überleben konnte, dann konnte ich es auch.
    Ich schüttelte die Vampire ab. »Ich kann allein laufen«, blaffte ich. Auch wenn meine Knie so heftig zitterten und es geradezu an ein Wunder grenzte, dass ich nicht auf der Stelle wieder zusammenbrach, zwang ich mich, auf Kristopher

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