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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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keinen Grund gegeben, mit dem Küssen aufzuhören, und …
    »Und was hast du gemacht?«, fragte Cal.
    Im ersten Augenblick hatte ich gedacht, er meinte meinen Traum, und mir war schon, als errötete ich am ganzen Körper. Doch dann begriff ich, worauf er eigentlich hinauswollte.
    »Oh, ich habe, äh, ich hab mich mit Jenna unterhalten. Du weißt schon, Monster-Smalltalk.«
    Mir war, als sähe ich wieder den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht, aber dann sagte er: »Die Vandy hat erklärt, dass echte Hexen dem Gottesurteil durch die Wasserprobe nur dadurch entkommen konnten, dass sie ihr Ertrinken vortäuschten, um sich dann mit all ihren Kräften unbemerkt zu befreien. Sie will also, dass du untergehst und dich dann selbst rettest.«
    »Das mit dem Untergehen kriege ich bestimmt hin«, murmelte ich. »Aber das andere … da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Du schaffst das schon«, sagte er. »Und wenn du nach ein paar Minuten nicht wieder auftauchen solltest, werde ich dich retten.«
    Zu meiner Überraschung spürte ich dann ein Flattern im Bauch – so etwas hatte ich seit Archers Verschwinden nicht mehr empfunden. Aber das hatte wahrscheinlich sowieso nichts zu bedeuten. Cals blondes Haar schimmerte in der Sonne, und in seinen haselnussbraunen Augen glitzerte das Licht, das sich im Wasser spiegelte. Außerdem trug er mich mit einer Gelassenheit, als wäre ich so leicht wie eine Feder. Da war es doch wohl ganz natürlich, Schmetterlinge im Bauch zu haben, wenn ein gut aussehender Typ dann auch noch so etwas Umwerfendes sagte.
    »Danke«, lächelte ich. Über seine Schulter hinweg sah ich meine Mom, die auf der Veranda von Cals ehemaliger Hütte stand und uns beobachtete. Vor sechs Monaten war sie dort eingezogen, weil wir auf meinen Dad warteten, der mich abholen und zum Hauptsitz des Rates nach London bringen sollte.
    Wir warteten immer noch.
    Mom runzelte die Stirn, und ich hätte jetzt gern den Daumen hochgereckt, um sie wissen zu lassen, dass alles mit mir in Ordnung war. Aber durch die Fesseln konnte ich ja nur beide Hände gleichzeitig anheben, also verpasste ich Cal auch noch einen Kinnhaken: »’tschuldigung.«
    »Kein Problem. Muss ziemlich merkwürdig für dich sein, dass deine Mom hier ist.«
    »Merkwürdig für mich, merkwürdig für meine Mom und wahrscheinlich auch merkwürdig für dich. Schließlich musstest du deine heiße Junggesellenbude aufgeben.«
    »Dafür hat mir Mrs Casnoff erlaubt, den herzförmigen Whirlpool in meinem neuen Zimmer im Wohnheim zu installieren.«
    »Cal«, sagte ich mit gespieltem Erstaunen, »hast du dir etwa gerade einen Scherz erlaubt?«
    »Vielleicht, ja«, antwortete er. Mittlerweile hatten wir das Ende des Steges erreicht, und als ich das Wasser unter mir sah, musste ich mich wirklich zusammenreißen, um nicht allzu sehr zu zittern.
    »Ich werde natürlich nur so tun, als ob. Aber könntest du mir bitte mal verraten, wie ich es anstellen soll, nicht zu ertrinken?«, fragte ich Cal.
    »Atme einfach kein Wasser ein.«
    »Oh, danke, toller Tipp.«
    Als Cal mich auf seinen Armen in Wurfposition brachte, versteifte ich mich natürlich. Kurz bevor er mich dann in den Tümpel warf, neigte er noch den Kopf und flüsterte: »Viel Glück.«
    Und dann platschte ich ins Wasser.
    Keine Ahnung, welcher Gedanke mir zuerst in den Sinn kam, als ich unterging, aber im Wesentlichen war es wohl eine Abfolge einfallsreicher Kraftausdrücke. Das Wasser war jedenfalls viel zu kalt für einen Teich in Georgia Mitte Mai. Die Kälte kroch mir in die Knochen. Außerdem breitete sich in meiner Brust ein höllisches Brennen aus. Ich sank bis auf den Grund und landete im Schlamm.
    Okay, Sophie, dachte ich, bloß keine Panik.
    Dann drehte ich den Kopf nach rechts und blickte durch das trübe Wasser hindurch direkt in die Augen eines grinsenden Totenschädels.
    Jetzt geriet ich aber doch in Panik. Mein erster Impuls war typisch Mensch – ich krümmte mich und wollte mit gefesselten Händen das Seil um meine Knöchel lösen. Doch dann begriff ich ziemlich schnell, dass diese Aktion hochgradig dämlich war, und versuchte stattdessen, mich zu beruhigen und mich auf meine Kräfte zu konzentrieren.
    Fesseln los, dachte ich und stellte mir dabei vor, wie das Seil von mir abfiel. Ich spürte zwar, dass es ein wenig nachgab, aber leider nicht genug. Das Problem bestand darin, dass meine Magie aus dem Boden heraufkam (oder aus etwas noch weit unter dem Boden – ein Umstand, über den ich lieber nicht

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