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Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition)

Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition)

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Geld. Sie war leer. Die Banditen hatten alles gestohlen.
    „Alles fort!“, greinte er. „Mein schönes Gold!“ Dann drängte er mich eilig zum Ausgang. „Musst dich eben so durchschlagen.“
    Ich fühlte mich vollkommen benommen wie in einem Traum und leistete keinen Widerstand. Mechanisch setzte ich ein Bein vor das andere.
    Als die Rentiere mich sahen, blökten sie entsetzt und flohen in zügigem Galopp in den Wald.
    „ Lauf so weit weg, wie du kannst. Trink dich zuerst an den Rentieren satt, das lindert deine Gier nach Menschenblut. Und falls du doch unser Blut trinkst, versuche die Opfer nicht zu töten“, mahnte er und umarmte mich ein letztes Mal. „Das tut mir alles so leid. Hätte ich doch niemandem von dem Blut erzählt …“ Er seufzte und viele Tränen kullerten seine Wangen herunter. „Dieser verfluchte Rasputin! Er muss bestraft werden! Seine Seele soll in einem schwarzen Kater ihr Zuhause finden!“

Die nette Alte
     
    Meinen Verstand fand ich erst im tiefen Wald wieder. Alles erschien mir unglaublich, hier regierte der Wahnsinn. Immer wieder zwickte ich mich, doch aus diesem Albtraum gab es kein Erwachen. Wo konnte ein Vampir sich verstecken?
    Gedankenverloren, traurig und von heftigen Attacken der Übelkeit bedrängt, schleppte ich meinen Körper durch den unendlich erscheinenden Wald. Das Tageslicht blendete. Es war kaum zu ertragen. Die Blätter dämpften dessen Kraft ein wenig, dennoch entwickelten sich hinter meinen Augen rasende Schmerzen. Für sie war einfach alles zu hell. Immer wieder kniff ich die Lider zu oder beschattete mein Gesicht mit den Händen. Auch die Farbintensität hatte sich verändert. Die Kontraste wirkten so scharf, als hielte jemand eine Lupe über die gesamte Welt.
    Gegensätzliche Gedanken schossen durch meinen Kopf. Zuweilen lösten sie eine so starke Panik aus, dass ich taumelte und fast den Boden unter den Füßen verlor.
    Konnte das alles wirklich wahr sein und in mir steckte nun ein echter Vampir? Es gab genauso viele Beweise wie Gegenbeweise. Meine Fäuste hämmerten wütend gegen die Stirn. Die Kur in Sibirien war eine Katastrophe gewesen. Sollte ich nach Moskau zurückfahren und den Doktor zerfleischen? Der Gedanke gefiel mir. Aber wovon sollte ich die Fahrkarte bezahlen?
    Selbst die Sehnsucht nach der Allervollkommensten erschien mir nicht mehr so bedeutungsvoll. Leid konnte selbst eine großartige Liebe stören.
    Zu allem Unglück begann es auch noch zu regnen, sodass ich wie bei meiner Ankunft ganz nass wurde. Ich fror ungeheuerlich. Alle Gefühle waren verstärkt.
    Um den Regen abzuwarten, rastete ich unter der Krone einer großen Tanne. Sie sollte mich schützen, aber der Wind pfiff unbarmherzig durch die Nadeln.
    Ich hörte Myriaden von Geräuschen, sogar das Laufen der Mäuse in ihren Gängen und das Aufschlagen der Regentropfen auf der Erde. Ebenso gut konnte sie voneinander unterscheiden. Die vielen neuen Sinneseindrücke ließen meinen Kopf schier platzen.
    Was war das? Ein sehr angenehmer Geruch wehte zu mir herüber. Mein Blick wanderte in die Richtung eines nahen Hügels. Die Flügel meiner Nase kräuselten sich wissbegierig.
    Hinter einigen Büschen war eine Bewegung, Fauchen erklang. Scheinbar hatte dort ein Rudel Wölfe vor Kurzem eine Beute gerissen. Automatisch bewegten sich meine Beine in diese Richtung. Keinerlei Furcht vor den wilden Bestien hielt mich auf. Diese sahen meiner Ankunft mit erstaunten Augen entgegen und wichen mit gestäubtem Fell zurück. Die Tiere hatten Angst vor mir, zugleich drohten sie mit gefletschten Zähnen.
    Ein angefressenes Rentier lag am Boden. Der Anblick war grausam, aber ich konnte nicht anders und kostete von dem Blut. Es schmeckte widerlich.
    Vielleicht war ich doch kein richtiger Vampir? Hoffnung kam auf. Die Wölfe nicht beachtend, schlenderte ich weiter. Der Boden schwankte nicht mehr. Die Füße traten sicherer zwischen die Steine.
    Nach einigen Kilometern erspähte ich eine sehr heruntergekommene Hütte. Sie stand auf vollkommen grün bemoosten Pfählen, von denen einer durch sein Alter eingeknickt war, weshalb der Boden des Hauses schief hing. Eine kleine wackelige Leiter führte hinauf. Auch sie machte einen unsicheren Eindruck.
    Aus dem Inneren stieg ein wenig Rauch zum Himmel. Es wohnte also jemand hier. Neugierig stieg ich die Stufen empor. Die hölzerne Tür war von innen gut verriegelt, sodass man sie nicht öffnen konnte.
    „Guten Abend!“ Hoffentlich hörten die Bewohner den lauten Ruf.

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