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Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Ich vernahm zaghafte Schritte.
    „ Wer da?“, antwortete die Stimme einer alten Frau. Durch die verschlossene Tür klang es wie ein Krächzen.
    „ Ein Wanderer, der sich im Wald verirrt hat, bittet um Einlass!“
    Etwas Besseres fiel mir nicht ein. Natürlich wollte ich die Alte nicht töten, oder doch? Konnte ich dem Drang nach Menschenblut widerstehen? Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Mehrfach spuckten meine Lippen den vielen Speichel aus.
    Die Alte überlegte wohl, ob sie den ungebetenen Gast einlassen sollte. Vielleicht hatte sie meine Auswürfe gehört.
    „ Keine Angst, ich bin aus sehr gutem Hause!“
    „ Was machst du dann in der Einsamkeit?“
    „ Ich bin auf der Suche nach dem Schamanen.“ Diese Lüge erschien mir sehr glaubhaft. „Und bin dabei vom Weg abgekommen.“
    Tatsächlich, sie fiel darauf rein.
    Die Tür knarrte und öffnete sich. Die hässliche Frau bot keinen appetitlichen Anblick. Sie war sehr schmutzig, humpelte an einer Krücke und war zudem auch noch bucklig. Weißliche Augen blickten blind in meine Richtung. Mir verging der Appetit, zugleich schalt ich mich selbst ein böses Monster. Was war das für eine grausame Idee gewesen? Ich nahm mir vor, nur kurz zu rasten und dann schnell weiterzuziehen.
    „ Komm doch rein!“, bot sie mit gebrechlicher Stimme vertrauensvoll an. Also war ich bei einem herzensguten, gastfreundlichen, steinalten Mütterchen gelandet, wie es sie nur in Sibirien gab. Wohlige Wärme drang durch die Tür.
    Ich trat in das Innere und schaute mich um.
    Über dem Feuer hing ein kupferner Kessel, in dem bereits ein gut duftendes Süppchen brodelte. Die Behausung wirkte sehr unordentlich. Ein dicker schwarzer Kater mauzte mich an und verdrückte sich sofort furchtsam in die Ecke. Dabei machte er einen großen Buckel wie seine Besitzerin.
    „ Warum schreist du so, Katerchen?“, fragte die Alte. „Begrüße den Gast! Mauz, mauz!“
    Doch das Tier ließ sich davon nicht erweichen.
    „Sonst ist er doch so neugierig … Komisch ist das.“
    Da sie nicht sehen konnte, schien sie über ein sehr gutes Gehör zu verfügen.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass in einer verbauten Ecke noch jemand auf einem Hocker saß und mich mit übergroßen Augen ansah. Das Mädchen lief mir nun schon das dritte Mal über den Weg.
    „ Sag unserem lieben Gast guten Tag, Galina!“, forderte das Mütterchen sie auf.
    Das Mädchen sagte artig, so als kannte sie mich nicht: „Guten Tag!“
    „Meine Urenkelin ist etwas schüchtern! Dein Anblick hat meinem Sonnenschein die Sprache verschlagen. Manchmal ist sie scheu wie ein Reh.“ Dabei lachte sie zahnlos und heiser, ehe  sie sich an ihre Behütete wandte: „Wie sieht der Bursche denn aus?“
    Mir war es nicht recht, das Mädchen hier zu treffen. Meine Lügengeschichte wackelte. Zudem befürchtete ich Schlimmes. Die Alte war nicht nach meinem Geschmack, doch der Duft des Mädchens betörte mich.
    Die Gefragte musterte mich amüsiert von oben bis unten. Sie fand Gefallen an der ungewöhnlichen Situation.
    „ Es ist ein wirklich hübscher Kerl“, stellte sie schelmisch fest. „Er muss aus einer sehr großen Stadt kommen. Man könnte sich glatt in ihn verlieben.“
    Trotz meiner unmenschlichen Gefühle errötete ich. Das machte mir Hoffnung, dass es mir doch gelingen könnte, die Oberhand über das Monster in mir zu behalten.
    „Was für eine Freude“, murmelte die Bucklige begeistert. Durch ihren zahnlosen Mund klangen die Laute eher gruselig. „Das wird ein netter Abend!“
    Nun sprang der Kater an ihr hoch und nahm auf ihrem Buckel Platz. Seine Augen funkelten mich böse an. Dieses Bild erinnerte mich an etwas.
    Die nette Großmutter kicherte in Gedanken an frühere Zeiten und verriegelte die Tür mit einem Balken. „Der Besuch kommt gerade rechtzeitig. Unsere Suppe wird ihm schmecken!“
    Sie watschelte zum Feuer und machte sich an dem Topf zu schaffen. Es war schon erstaunlich, wie sie das alles mit ihrer Blindheit hinbekam.
    „Ich helfe dir!“, beeilte sich ihre Urenkelin zu sagen und ging dicht an mir vorbei. „Geh!“, zischte sie leise in meine Richtung und drückte kurz meine Hand.
    Das hübsche Ding wollte mich loswerden, weil sie sich ihrer heimlichen Liebe genierte. Aber das mit der Hand hätte sie nicht tun sollen. Die Wärme des jungen Blutes übte ihren Sog aus. Beim Anblick des jungen Blutes lief Speichel in meinem Mund zusammen. Mein Inneres war hin- und hergerissen. Etwas in meiner Brust warnte mich vor mir

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