Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes
Zauberstab in ihre Richtung gestoßen. Aber gerade in diesem Moment kam Rasputin und der Schamane stieß ihm seinen Stock vor die Brust. Der Mönch ist gestürzt und hat erschrocken Gebete geplappert.“
„ Was ist da nur vorher passiert?“, rätselte die Hexe.
„ Ganz unschuldig bin ich nicht“, nuschelte das Mädchen. „Ich habe dem Schamanen ein Märchen aufgetischt, um weniger für das Vampirblut zu bezahlen. Ich wollte ein bisschen vom Geld der Tante abstauben.“
So war das also … Ich wünschte, ich könnte dieses Geständnis meinem Urgroßvater überbringen. Wie gut, dass ich mich nicht in dieses Gör verliebt hatte. Die Sehnsucht nach der Allervollkommensten hatte mich vor Irrwegen bewahrt.
„ Zwar habe ich gehört, dass Rasputin die Zwillinge gebeten hat, den Schamanen ordentlich zu verprügeln“, sprach die Verräterin, „ich habe diesem jedoch erzählt, dass sie ihn ermorden wollen.“
„ Du bist mir eine! Hast das Zeug zu einer richtigen Hexe!“, lobte die Urgroßmutter.
„ Als der Schamane dann gesagt hat, er würde einen Werwolffluch gegen die Zwillinge ausstoßen, habe ich ihm versprochen, das überall zu erzählen. Aber natürlich tat ich das nicht. Keiner sollte mich mit der Sache in Verbindung bringen.“
„ Du bist ein durchtriebenes Miststück!“ Die Alte schien begeistert.
„ Der Schamane war ganz aufgebracht“, setzte die hinterhältige Kleine nach. „ Du wolltest mich ermorden lassen!, beschimpfte er Rasputin. Dafür wirst du eines grausamen Todes sterben und deine Seele wird für immer in einem schwarzen Kater hausen! “
Die Bucklige gab einen verblüfften Laut ab. „Der Alte hat sich ins Zeug gelegt!“
„Das Beste kommt noch“, versprach die Erzählerin. „Nachdem der Schamane verschwunden ist, hat Rasputin die Brüder beschimpft: Ihr Idioten! Zuerst richtet ihr mir aus, ihr habt den Kerl aus Versehen umgebracht, und jetzt ist er nicht mal tot! Jetzt haben wir diesen Scheißvollmondfluch am Hals! Ihr seid absolute Versager! “
„ Und wie haben die Zwillinge reagiert?“
„ Sie murmelten: Das ist ein Hexer, den kann man nicht töten, wir sind verloren. “
„ Wieso haben die Dummköpfe dann erzählt, sie hätten ihn umgebracht? Der war doch quicklebendig.“ Die Alte schüttelte den Kopf.
„ Keine Ahnung. Aber Rasputin sagte noch: Wir müssen vor dem Vollmond handeln! Diesmal komme ich mit und passe auf, dass ihr alles richtig macht! Mehr habe ich nicht mitbekommen“, beendete das Mädchen den Bericht.
„ Warum kommst du damit erst jetzt?“, schimpfte die Hexe. „Es ist schon ein ganzer Tag vergangen.“
„ Die Tante hat mich nicht eher fortgelassen“, entschuldigte sich Galina.
Die Hausherrin brabbelte etwas Unverständliches, goss wieder Betäubungssaft in meinen Mund und machte sich an meinem Arm zu schaffen. Abermals verschwand mein Bewusstsein in eine dunkle Traumwelt.
Nach einiger Zeit rüttelte jemand an mir. Mühsam öffnete ich die Augen. Das Hexenmädchen hielt den Finger vor meinem Mund, damit ich ganz leise blieb. Die Ketten waren gelöst.
Ihre Lippen hauchten Worte an mein Ohr: „Flieh, Liebster! Hau ab, bevor die Alte dich tötet. Wir müssen ihr alle gehorchen, da sie die Oberhexe ist.“ Tränen rannen ihr Gesicht herunter. Dann sagte sie: „Trink!“ Sie reichte mir ihren Arm. „Stärke dich!“
Beschämt lehnte ich ab. Die bezaubernde Kleine wusste also,auch, was ich war.
Benommen stand ich auf. Die Ketten lagen am Boden. Galina nahm meine Hand, führte mich mit traurigen Augen zur Tür und zog mich aus der Hütte.
„ Ich wäre so gern mit dir nach Moskau mitgekommen. Leider bin ich dazu verdammt, eine Hexe zu werden.“
Die schöne Urenkelin gab mir einen Kuss auf die Wange, drückte mich und sagte: „Lauf um dein Leben! Urgroßmutter hätte dich niemals freigelassen. Beschütze den Schamanen vor Rasputin! Du bist der Einzige, der das kann.“
Sie wies mir den Weg. Am Himmel begann der Vollmond aufzugehen.
„ Galina?“, hörten wir die Stimme der Oberhexe im Haus.
„ Lauf!“ Sie zeigte eilig in eine Richtung.
Ich rannte, so schnell ich konnte, doch meine Beine waren noch schwach. Der Blutverlust und das Schlafmittel wirkten nach.
Hinter mir hörte ich entferntes Gekicher und die Stimme der Alten: „Hat er dir wenigstens geglaubt?“
„ Ich denke schon, Urgroßmütterchen!“
Die Vollmondnacht
Froh, dem Gefängnis entkommen zu sein, eilte ich durch den Wald. Gut und Böse
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