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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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angestellt? -- einem Bandenkrieg mit--mischt?«
    Ein Piepen. Irgendwo. Kalt.
    »Wo -- Teu-- bleiben die Kons--?«
    Sie trieb auf der anderen Seite des Lichts. So kalt. Verzerrt. Alles. Da war Schmerz, der unter dem anderen Schmerz verging. Müde.
    … Blut im Licht der Straßenlampe. So viel. Die Atemzüge schwach. Ein Gurgeln. Schaum auf seinen Lippen. Eine Rippe muss die Lunge verletzt haben. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt. »Hören Sie mich? Alles wird gut. Ich bin Ärztin. Ich werde Ihnen helfen. Keine Angst.« Ihre Fingerspitzen berühren seine Kehle, auf der Suche nach dem Puls. Es erwacht. Schmerz! Schreie. Ihre eigene Stimme. Die Nacht explodiert in nichts als Schmerz …
    Schmerz …
    »Bleiben Sie --- uns, Ella! Bleib-- --- bei ---!«
    So müde. Jemand musste Sushi füttern.
    »Kam--flim--!«
    »3,5 Li--kain. U-- -- renal--. Defib -- la--. -weihun--. -- Nein, El--! N--n! Kämp--n Sie, Kl---e!«
    Alles wurde dumpf, zu einem Rauschen; die Stimmen; das Piepen; weit entferntes Rauschen; Rauschen; graues Rauschen … das verebbte.

  4
     
    Die Katze atmete panisch in dem Sack auf dem Boden, bewegte sich, suchte noch immer nach einem Fluchtweg, maunzte kläglich. Seine erste Liebesgabe an Majte war eine kleine Katze aus ihrem Stall gewesen. Dreifarbig. Mit Augen wie Bernstein. Sie war in der gleichen Nacht spurlos verschwunden, in der er das Haus in Brand gesteckt hatte. Eine ganze Zeit hatte er gehofft, sie wäre nicht in dem Feuer umgekommen.
    Irgendwann war es egal gewesen.
    Wie so vieles.
    Nachdenklich betrachtete Kristen Havebeeg dieses andere Haus ein paar Meter weiter, quer über den Rasen. Es war nicht besonders groß. Zweistöckig. Weiß getüncht. Eine kleine überdachte Veranda mit einer Hollywoodschaukel. Gardinen in den Fenstern. Zwei Bäume im Garten. Apfel, soweit er das beurteilen konnte. Eine schmale Einfahrt mit Garage. – Typisch amerikanischer Vorort.
    Das ganze Grundstück war umgeben von einer sauber gestutzten Hecke, die ihnen derzeit vor allzu neugierigen Blicken aus der Nachbarschaft Schutz bot. Nicht, dass kurz nach Mitternacht mit besonders vielen Zuschauern zu rechnen gewesen wäre. Ganz abgesehen davon stand das Haus hinter ihnen ohnehin leer und zum Verkauf.
    Er war noch nicht in seinem Inneren gewesen. Noch nicht. Das hätte möglicherweise zu viel Aufmerksamkeit auf dieses bestimmte Haus gelenkt. Und seine Besitzerin. Was er um jeden Preis vermeiden wollte.
    »Das ist es?« Die junge Hexe neben ihm rümpfte die Nase. »Es ist so …«
    Bieder. Schmucklos. Unauffällig. – Heimelig? – Was für ein blödsinniger Gedanke.
    »… spießig.« Geradezu angeekelt wedelte sie mit der Hand. Die kleinen Strasssteinchen auf ihren Fingernägeln blitzten. »Ich frage mich, was du mit diesem langweiligen Ding willst, Kristen.«
    Das konnte er sich vorstellen. Nicht, dass er vorhatte, es ihr zu sagen. Sie warf ihr schwarzes Haar über die Schulter zurück und wandte sich in der Bewegung halb zu ihm um. Schlank und feingliedrig. Dunkle, leicht mandelförmige Augen. Asiatisches Blut. Hochbegabt. Intrigant und raffiniert. Männer verbrannten an ihr wie Motten in einer Kerzenflamme. Einer ihrer derzeitigen Lieblinge. War es tatsächlich erst zwei Jahre her, dass er sie für sie eingebrochen hatte?
    »Wir haben einen Deal, Linda. Du tust, was ich will, und stellst keine Fragen.«
    »Ja, ja, ich weiß.« Sie wandte sich endgültig zu ihm um, kam ganz dicht heran, legte die Hand auf seine Brust. »… und zur Belohnung habe ich dich eine Nacht in meinem Bett. Freiwillig.« Sollte ihr Augenaufschlag verführerisch sein? Die Art, wie sie sich die Lippen leckte, hatte mehr von Katze und Sahnetopf. Dass sie ihn mit dieser Aktion hier theoretisch auch noch erpressen konnte, machte die Sache für sie noch reizvoller. »Schade nur, dass ich vor den anderen nicht damit angeben darf. Marish würde Gift und Galle spucken.«
    Er pflückte ihre Hand von seiner Brust und trat einen Schritt zurück. »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.« Wenn er sie nicht gebraucht hätte, hätte er nichts lieber getan, als ihr das Handgelenk zu brechen.
    Linda stieß ein kleines, unwilliges Schnauben aus, hob dann aber die Schultern. Die Haut unter dem Trägertop war absolut makellos. »Also gut.« Ihr ohnehin knapper Rock rutschte noch ein Stück höher, als sie in die Knie ging und in ihrem Beutel kramte. Schweigend sah er ihr zu, verfolgte jede ihrer Bewegungen genau. Fast rechnete er

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