Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
der liebliche Prinz. Aber schaut doch nur! Er scheint zu schlafen.«
    Schleimi sah mich an und runzelte die Stirn. »O Mann. Entschuldige, wenn ich falsch liege, aber warst du nicht für die Rolle des lieblichen Prinzen auserkoren?«
    »Er ein lieblicher Prinz?« fragte Grobi sarkastisch. »Verzeiht meine Unwissenheit, aber hat sich in letzter Zeit die Bedeutung des Wortes lieblich in entscheidender Weise geändert?«
    Schleimi ließ den Blick über die auf der Lichtung verteilten Körper schweifen. »Es scheint, als schliefe außer ihm jeder andere hier!«
    »Dann geht ausgerechnet unser Märchen in die Hose!« jammerte Träni. »Warum nur, Mutter Duck!«
    »Mutter Duck?« Schleimi ließ das Pergament fallen und wrang die Hände. »Es muß wohl so sein. Ich bin sicher, daß Träni es nicht so gemeint hat mit seiner Bemerkung über das Märchen, Mutter Duck.«
    »Natürlich nicht, Mutter Duck«, beeilte sich Träni zu versichern.
    »Es ist immer ein Vergnügen, mit Euch zu arbeiten, Mutter Duck«, zirpte Grobi.
    »Oh, Wahnsinn«, meinte Glubschi.
    »Und darf ich noch mit allergrößter Bescheidenheit hinzufügen, welche Freude es uns ist, Euch zu sehen, Mutter Duck?« fuhr Schleimi nicht ungeschickt fort. »Wie Ihr feststellen könnt, befolgen wir Eure Anweisungen buchstabengetreu.«
    »Ja, das tut ihr, meine besten aller Zwerge«, sagte die alte Dame mit einem warmen Lächeln, das schlagartig verschwand, als sie sich mir wieder zuwandte, »was man von anderen nicht behaupten kann!«
    »Das muß sofort aufhören!« befahl Tod in einem Tonfall, der jede Unterhaltung zum Erliegen brachte. Dann wandte er mir ebenfalls seine Aufmerksamkeit zu. »Du bist jenseits aller Vorstellungskraft. Ich bin mir völlig sicher, wenn ich dich am einsamsten Ort der Welt antreffen würde, dann wäre dieser Platz in wenigen Minuten so überfüllt wie Vushta an einem Markttag! Nun, die Dämme gegen das Chaos mögen brechen, und ich werde für eine Woche so müde sein, daß keiner sterben kann, aber ich werde euch alle nehmen.«
    Er trat auf mich zu und streckte die Hände nach mir aus. »Ich habe vor langer Zeit aufgehört, daran zu zweifeln, daß du der Ewige Lehrling bist. Jetzt frage ich mich nur noch, welche Art von Bereicherung du für mein Reich sein wirst. Mach voran, ich habe lange genug getrö…«
    Er hielt inne. Die Lichtung füllte sich mit Trommelschlägen.
     
Guxx Unfufadoo, neugieriger Dämon,
möchte wissen, was hier läuft,
möchte reden mit Freund Wuntvor,
will zurück ins traute Vushta!
     
    »Nein!« schrie Tod fassungslos. »Nein, nein und abermals nein! Das wird ja mit jeder Sekunde schlimmer, die ich verstreichen lasse!« Das Gespenst schauderte. »Aber ich werde euch trotzdem alle nehmen. Der Papierkrieg wird zwar unüberschaubar, aber während der Sprecher eine imposante Erscheinung ist, ist der Trommelschläger klein genug. Ich glaube, ich kann die beiden noch einpassen. Kommt jetzt alle, denn ich werde weitere Verzögerungen…«
    In unserer Mitte ertönte eine Zwillingsexplosion.
    »In der Tat«, bemerkte der gerade erschienene Schuh.
    »Es wird wirklich Zeit für Schuhbert-Power!« fügte Ihre Schuhbertschaft hinzu.
    »Und jetzt auch noch dieser sprechende Schuh?« Tod schien überwältigt. »Was kann man mit einem sprechenden Schuh anfangen?«
    »Eine Menge!« antwortete Mutter Duck, offensichtlich fasziniert. »Da wäre zum einen diese alte Dame, die ich zufällig recht genau kenne, die eine Menge Kinder zu hüten hat und nicht weiß, wohin damit…«
    »Das war eine rhetorische Frage«, informierte Tod sie trocken. »Ich weiß, was ich mit diesem Schuh und dem Gnom anfangen werde: Ich nehme sie mit in mein Reich. Ich werde euch alle mit in mein Reich nehmen, auch wenn es meine Kräfte fast überfordert.« Er blickte zum Himmel empor. »Tose nun, Sturm! Brecht denn los, Donner und Blitz und Regen! Gebt mir von eurer Kraft, denn gar viele warten auf Tod!«
    Ein schwaches Tosen war zu vernehmen, als käme es aus großer Entfernung. Aber es wurde lauter, nahm mit jedem Herzschlag an Intensität zu, bis es klang wie der Zorn von Millionen verdammter Seelen. Schwarze Wolken zogen über uns hinweg und verdeckten den Mond und die Sterne, und die Nacht hüllte sich in ein schwärzer als schwarzes Leichentuch. Ein entferntes Donnern war zu hören.
    Tod lachte.
    »Habe ich euch endlich!« donnerte er. »Es verbraucht meine ganzen Reserven, aber ich habe die Macht, euch alle in meine Finsternis zu verschleppen.«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher