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Hexenjagd in Lerchenbach

Hexenjagd in Lerchenbach

Titel: Hexenjagd in Lerchenbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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kann.“
    Karl pfiff durch die Zähne. Klößchen
ließ den Mund offen. Pfote blickte großäugig von Tarzan zu ihrem Papi. Und
Helga zog wieder die Achseln hoch, als schaudere sie.
    „Wie begründest du das?“ fragte Glockner.
    „Sie stimmen doch mit mir überein: Wenn
nicht Harry Jocher das Gift angebracht hat, dann kann es nur der Einbrecher
gewesen sein, dessen Phantombild wir dank Fräulein Götzes Beschreibung
besitzen. Nur dieser Mensch hat ein Interesse daran, daß sie — durch Gift — ausgeschaltet
wird. Er geht nicht so weit, daß er tödliches Gift nimmt. Aber es reicht, um
jemanden für eine Woche aus dem Verkehr zu ziehen — wie wir soeben gehört
haben.“
    Das bezog sich auf ein Telefonat des
Kommissars mit dem Krankenhaus. Der Arzt, der Harry Jocher behandelte, hatte
das Gift als stark, aber nicht lebensbedrohlich bezeichnet.
    „Wenn Fräulein Götze für eine Woche mit
Vergiftungsfolgen ans Bett gefesselt wäre“, fuhr Tarzan fort, „brauchte der
Kerl nicht zu befürchten, daß sie ihn identifiziert — falls man ihn aufgrund
des Phantombildes erwischt.“
    „Aber“, rief Helga, „von dem
Phantombild war doch gestern noch gar nichts bekannt. Erst heute wurde es in
den Zeitungen veröffentlicht. Und nicht mal in allen.“
    Tarzan nickte. „Der Allgemeinheit war
von dem Phantombild noch nichts bekannt. Doch der Einbrecher muß es gewußt
haben. Er — der Motorradfahrer mit dem roten Helm — war gestern hier im Dorf.
Das hat mir und Klößchen die kleine Bärbel Petermann erzählt, als sie sich um
einen Welpen sorgte. Vorhin war der Kerl abermals hier. Er fuhr draußen langsam
vorbei. Er schaute herüber, wollte offenbar feststellen, ob sein Giftanschlag
schon gewirkt hat. Draußen steht der Polizeiwagen. Sicherlich vermutet der
Kerl, daß Fräulein Götze zusammengebrochen ist und die Sache jetzt untersucht
wird. Daß er Fräulein Götze nur für eine gewisse Zeit ausschalten will, liefert
uns meines Erachtens noch einen anderen Hinweis. Nämlich den: Der Kerl stammt
nicht von hier — beziehungsweise aus der Stadt. Und demnächst wird er wieder
verschwinden. Ihm hätte es genügt, wenn Fräulein Götze für einige Tage nicht
vernehmungsfähig wäre. Deshalb hat er sich gestern beim Einbruch in die
Apotheke die Mittel besorgt. Nachmittags kam er her. Wir waren zum
Erdbeerpflücken im Wald. Der Einbrecher pirschte sich durch den Garten an, wo
ja genug Möglichkeiten sind, um einen ganzen Indianerstamm zu verstecken. Der
Zufall wollte es, daß kurz zuvor Harry Jocher das Fenster und die Terrarien
zertrümmert hatte. Vielleicht beobachtete der Einbrecher das. Jedenfalls bot
sich ihm eine großartige Gelegenheit. Er stieg, nachdem Harry verschwunden war,
ins Haus, präparierte (vorbereiten) die Umschläge mit dem Gift und
machte sich sofort wieder aus dem Staub, wobei er aus dem Dorf raste und
beinahe den kleinen Hund überfuhr.“
    Alle hatten aufmerksam zugehört.
    Jetzt schaltete sich Karl ein.
    „So weit, so gut, Tarzan. Aber deine
Theorie häkelt an einer entscheidenden Stelle. Das Phantombild war gestern noch
nicht veröffentlicht. Der Einbrecher wußte folglich noch gar nicht, daß ihm von
Hel... von Fräulein Götze Gefahr droht. Und erst recht wußte er nicht, wer die
Frau ist, der er auf Feilbergs Hinterhof gegenüberstand.“
    Tarzan nickte. „Dein Einwand ist
richtig, Karl. Aber auch dafür gibt es eine Erklärung. Woher konnte der Kerl
wissen, wer die für ihn so gefährliche Zeugin ist? Nur von dem Antiquitätenhändler
Feilberg. Und wem hat der Fräulein Götzes Namen und Adresse verraten?“
    „Dem Reporter vom Abendblatt!“ rief
Gaby. „Arno Panther... nein! Loewe — mit oe!“
    Tarzan sagte: „Wenn das ein Reporter
war, fresse ich den Besen, mit dem Jocher seinen Schweinestall reinigt.“
    „Von dem geheimnisvollen Löwen“, sagte
der Kommissar, „höre ich zum erstenmal. Nun klärt mich bitte mal auf!“
    Noch während Gaby das besorgte, griff
Kriminalhauptmeister Montag — das war sein Rang — zum Telefon, rief die
Redaktion des Abendblattes an und erkundigte sich nach dem Reporter Arno Loewe.
    „Ja, in Ordnung“, murmelte er. „Habe
ich mir gedacht. Besten Dank! Wiederhören!“
    Er wandte sich an die andern, die ihn erwartungsvoll
anblickten.
    „Es gibt dort einen Herrn Eichhorn,
einen Herrn Hundling und ein Fräulein Spatz. Über andere Tiere, so wurde mir
gesagt, verfüge die Redaktion nicht. Schon gar nicht über einen Arno Loewe.“
    „Quod erat

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