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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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und mochte das auch keinem anderen antun. Mein Dilemma. Ich konnte nur hoffen, dass Micki sich etwas abkühlte und, wenn sie ihren Groll ausgetobt hatte, wieder nach Hause kam. Bislang hatte sie das noch immer getan. Schließlich war sie ein verständiger, wenn auch junger Mensch. Und verantwortungsbewusst. Wenn auch die beiden Kleinkatzen jetzt von mir versorgt werden mussten, Freia würde sie schon noch daran erinnern, dass es Aufgaben für sie gab.
    Das mit dem Ring im Bauchnabel … nun, das würde ein einfacher Anruf bei Brigitte verhindern.
    Ich erledigte ihn und widmete mich dann den Anlagen zum Handbuch. Die waren noch eine Stufe langweiliger als die trockenen beschreibenden Teile. Ich hätte Staubzulage verlangen sollen.
    Immerhin musste ich mich so stark konzentrieren, dass ich nicht merkte, wie die Zeit verflog. Erstaunt sah ich zur Uhr, als es kurz vor vier an der Tür klingelte. Na, da hatte Micki aber einen langen Ausflug gemacht.
    Aber es war nicht Micki. Es war Kevin.
    »Oh, guten Tag, Frau McMillen. Ist Micki hier?«
    »Nein, Kevin. Sie ist heute gegen Mittag weggegangen. Ich dachte, ihr würdet euch treffen.«
    »Wollten wir auch, aber sie ist nicht gekommen.«
    »Nanu. Aber ein bisschen unpünktlich ist sie schon mal.«
    »Ja, aber über zwei Stunden?«
    Das war allerdings interessant.
    »Sag mal, Kevin, habt ihr euch irgendwie gekabbelt? Sie hatte heute keine allzu gute Laune.«
    »Nein, eigentlich nicht. Sie hat mich nur ein bisschen aufgezogen. Wegen einem Ring im Bauchnabel.«
    »Oh, darum ging es bei uns auch. Könnte sein, dass sie doch diese Friseurin zu beschwatzen versucht. Warte mal.«
    Ich rief noch einmal bei Brigitte an, aber da war Micki auch nicht aufgetaucht. Ein erster Anflug von Sorgen kam mir.»Könnte sie bei ihren Freundinnen sein, Janine, Nele …?«
    »Ich habe die ganze Herde in der Stadt gesehen, da war Micki nicht mit dabei.«
    »Und die Katze ist auch noch nicht zurückgekommen«, murmelte ich.
    »Wie bitte?«
    »Oh, ich wunderte mich nur, dass auch Freia noch nicht wieder da ist. Die Kitten werden hungrig sein. Hast du draußen die Katze gesehen?«
    Kevin schüttelte den Kopf.
    Die Sorge wuchs an. Wo war dieses Kind geblieben? Geld hatte sie nicht viel dabei, vielleicht zehn, zwanzig Euro. Kein Fahrrad, der Monats-Fahrschein lag neben dem Handy auf dem Regal im Flur. Also entweder zu Fuß oder per Anhalter unterwegs.
    »Machen Sie sich Sorgen um Micki?«
    Ich muss wohl ziemlich in Gedanken versunken dagestanden haben, Kevin hatte ich ganz vergessen.
    »Ja, ich mache mir Sorgen. Wir hatten uns gestritten, und sie ist im Zorn davongelaufen. Ich hoffe, sie unternimmt nichts Gefährliches.«
    »Was meinen Sie?«
    »U-Bahn-Surfen dürfte nicht ihr Ding sein, aber es gibt Leute, mit denen ich sie nicht so gerne zusammen sehen würde.«
    Was mich auf die Idee brachte, im Studio anzurufen.Freitags machten sie schon immer sehr früh am Nachmittag auf.
    Kevins Blick blieb an meinen Lippen kleben, als ich den Anruf tätigte. Keine Micki im Studio. Ich fühlte, wie ich kribbelig wurde.
    Kevin und ich sahen uns wortlos an. Dann stotterte er ein bisschen.
    »Ich … ich habe ein u… unangenehmes Gefühl, Frau McMillen. Ihr wird doch nichts p… passiert sein? Sie hat mir erzählt, hier ist vor zwei Tagen eine F… Frau überfallen worden.«
    O ja, Sonja. Verdammt. Die Angst schoss wie eine Stichflamme in mir hoch.
    »Kevin, ganz wohl ist mir auch nicht. Vor allem, weil auch die Katze nicht da ist. Und wir hatten letzthin ein sehr unangenehmes Erlebnis mit einer gequälten Katze. Oh, die Tierärztin!«
    Der Anruf bestätigte nur, dass Micki nicht in der Praxis gewesen war.
    »Können Sie sie nicht finden, Frau McMillen? Ich habe Angst um Micki.«
    »Kevin, ich auch. Wie kommst du darauf, dass ich sie finden könnte?«
    »Micki hat mal gesagt, Sie könnten so was.«
    »Das war nicht in Ordnung!« Diese Kenntnis gehörte nicht in die Öffentlichkeit.
    »Sie hat sich verplappert, nicht mit Absicht. Sie hat nur mal erwähnt, dass Sie unheimlich gut im Auffinden von Sachen sind. So ein bisschen geheimnisvoll.«
    Immerhin war das eine Idee. Und Kevin schien mir vertrauensvoll und nicht sensationsgierig. Also stimmte ich zu.
    »Na gut, ich kann es mal probieren. Aber das bleibt unter uns, verstanden?«
    »Natürlich. Werden Sie … werden Sie in eine Glaskugel gucken oder so?«
    Wider Willen musste ich lächeln.
    »Nein, das funktioniert in einem solchen Fall nicht. Aber ich könnte es mit

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