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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sofort aufgesprungen und hab sie angeschrien, sie sollen meine Katze in Ruhe lassen, aber die haben nur gelacht und sind zu so einem Motorroller gelaufen. Ich bin hinterher, weil … zu zweit war das Ding nicht so schnell. Darum konnte ich sehen, dass sie zu diesen alten Häusern gefahren sind.«
    »Ganz schöner Spurt, Micki.«
    »Ach, na ja, so zwei, drei Kilometer joggen kann ich schon noch. Aber ich war ganz schön aus der Puste, darum konnte ich auch nicht mehr viel machen. Und ich hatte eine wahnsinnige Angst, dass sie Freia was tun könnten. Du weißt schon, Mam, der graue Kater …«
    »Ja, ich weiß. Aber du hast sie erwischt, die Jungs mit dem Roller?«
    »Nein, nicht richtig. Sie sind durch den Zaun da geschlüpft. Ich hab sie erst wieder gesehen, als sie zurückkamen. Ohne Beutel. Und der eine hat so hämisch gegrinst und gesagt: ›Such sie doch!‹ Darum bin ich auch durch den Zaun und hab mich umgesehen. Ich hab ziemlich lange gebraucht, bis ich auf die Idee kam, dass sie vielleicht in eins der Häuser verschwunden sein könnte. Ich dachte erst, sie versteckt sich unter einem Busch oder in dem hohen Unkraut da. Die Häuser gefielen mir nicht, aber irgendwo musste Freia ja sein. Wo ist sie übrigens jetzt?«
    »Noch im Auto. Erzähl fertig, dann kümmern wir uns sofort um sie.«
    »Na gut. Also, ich bin in dieses Haus, hab erst oben gerufen und gesucht, dann bin ich die Treppe runtergegangen, Mensch, Mam, das war vielleicht finster da. Aber irgendwie wusste ich, dass Freia da war. Ich … ich hab sie irgendwie – geahnt?«
    »Vielleicht.«
    »Jedenfalls bin ich zu ihr hin und hab sie aus dem stinkigen Beutel befreit. Sie hat sich ein bisschen gewehrt und ist den Gang runtergelaufen. Ich bin ihr nach und hab sie in diesem Raum da gefunden. Da war sie ganz friedlich. Also habe ich sie auf den Schoß genommen. Sie schien so zufrieden zu sein, gar nicht verängstigt, hat nur einmal ganz leise geschnurrt. Ja, und irgendwie muss ich dann eingeschlafen sein. Du weißt, wie das mit einer Katze auf dem Schoß ist.«
    »Ja, das weiß ich. Das sind die kätzischen Schlafwellen oder so etwas. Unendlich beruhigend.«
    »Ja, und den Rest kennt ihr. Können wir Freia jetzt reinholen? Die Kleinen werden sie schon vermissen.«
    Jetzt kam das Schwere für mich. Arme Micki! Ich sah, wie Kevin sich straffte. Er musste schon wissen, was kam. So kurz wie möglich also.
    »Micki, Liebling, ich fürchte, Freia hat das Abenteuer nicht überlebt.«
    Micki sah mich groß an.
    »Sie … sie ist tot?«
    »Ja, sie hat schon nicht mehr geatmet, als ich sie nach oben getragen habe.«
    »Freia, meine Katze … Und ich hab sie die ganze Zeit in den Armen gehabt …«
    »Micki, Liebling, Freia war eine alte Katze. Sie hat einen Schreck bekommen, sie ist geflohen, sie hat sich überanstrengt. Aber sie ist friedlich in deinen Armen gestorben. In der Obhut eines Menschen, der sie sehr lieb hat. Dem sie ihre Kinder anvertraut hat. Wäre sie uns nicht begegnet, Micki, hättest du mich nicht überredet, sie aufzunehmen, wäre sie als Streunerin gestorben und ihre Jungen mit ihr.«
    Mickis Gesicht war ganz starr, dann aber lösten sich dicke Tränen von ihren Augen und liefen ihre Wangen herab. Sie schluchzte nicht, sie weinte nur mit aufgerissenen Augen. Ach, wenn ich ihr nur helfen könnte. Ich fühlte den Schmerz mit ihr, denn auch ich hatte Freia große Zuneigung entgegengebracht. Auf ihre Weise hatte dieses liebe Tier mein Kind gerettet.
    »Ein Leben für ein Leben«, sagte eine leise Stimme zu mir, und mich schauderte. Doch dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Tochter.
    Sie brauchte jetzt etwas Zeit, um damit fertig zu werden. Ich ließ sie in Kevins Obhut und ging leise hinaus, um nach den Jungkatzen zu sehen. Oh, dafür musste ja jetzt auchsehr schnell eine Lösung gefunden werden. Und die Lösung hieß Agnes, wie ich mich erinnerte. Ich schnappte mir das Telefon im Vorbeigehen und rief sie an.
    »Agnes, wir haben hier einen ungewöhnlichen Notfall. Du hast mal gesagt, ich soll mich an dich wenden, wenn wir Schwierigkeiten mit den Katzenkindern haben.«
    »Natürlich. Was haben sie denn?«
    »Keine säugende Mutter mehr. Die ist auf etwas unerklärliche Weise gestorben. Und Micki ist darin verwickelt. Ich habe im Moment da eine Portion Sorgen, die einen Happen zu groß für mich sind.«
    Ich bin durchaus in der Lage, andere Menschen um Hilfe zu bitten, wenn es notwendig ist!
    »Ich komme zu dir. Hast du einen

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