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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Nummer. Aber er wusste beim besten Willen nicht mehr, ob sie die fünfte, sechste oder siebte Frau war, mit der er geschlafen hatte. Bestimmt nicht die dritte.
    Der Kuss besänftigte Laura auf der Stelle, doch sobald er ihren Mund freigab, stöhnte sie. »Ich liebe dich, Jamie, aber ich will mich nicht damit abfinden, dass du andere Frauen hast, wenn wir verheiratet sind.« Sie zog einen bewundernswerten Schmollmund.
    Er grinste und setzte rasch einen Kuss darauf. »Ich verspreche, dass ich treu wie ein alter Hund sein werde, wenn wir erst verheiratet sind.« Das war keine Lüge. Nicht so richtig. Sie wusste allerdings nicht, dass er nicht die Absicht hatte, sie überhaupt zu heiraten.
    »Ich wünschte, ich könnte dir glauben.«
    Als sie sich in seinen Armen entspannte, wusste er, dass er sie in der Tasche hatte. Sie gab ihrer Liebe zu ihm nach. Er zog es vor, wenn eine Frau ihn liebte. Liebende Frauen waren immer leichter zu handhaben.
    »Ich liebe dich, Laura. Und das weißt du. Ich habe noch nie eine Frau so geliebt wie dich.«
    Herrgott, wie gutgläubig Frauen doch waren. Jedes Mal fielen sie auf diesen alten Satz herein. Er hatte den Überblick verloren, wie oft er diese Worte benutzt hatte. Himmel, er sagte Laura doch bloß, was sie hören wollte, was jede Frau glauben wollte.
    Wie Wachs in seinen Händen schmolz sie dahin. »Tut es weh?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Du weißt schon.« Sie nahm seine Hände und zog sie von ihrer Taille auf ihre Pobacken.
    Jamie lachte. »Ach das, Liebste, mir tut es kein bisschen weh, aber … für dich könnte es ein wenig unangenehm sein.«
    »Wie unangenehm?« Sie schaute ihm direkt in die Augen, ihr Blick voll gespannter Erwartung.
    »Du kannst es kaum erwarten, das herauszufinden, nicht wahr?« Er nahm sie an die Hand und zog sie quer durch den Raum ans Bett. »Zieh einfach deinen Morgenrock und den Slip aus, und ich werde deine Neugier befriedigen.«
    Er ließ sie los. Sie zögerte einen Moment, ließ dann den Morgenrock von den Schultern gleiten und zu Boden fallen. Darunter war sie nackt. Er holte tief Luft. Allein ihr Anblick erregte ihn spürbar.
    »Ich liebe dich, Jamie.« Sie drehte ihm den Rücken zu, beugte sich vor und stützte sich mit den Handflächen am Fußende ab. »Ich würde das nicht zulassen, wenn ich dich nicht so sehr lieben würde.«
    Jamie fuhr mit der Hand über ihren glatten, festen Po, öffnete den Reißverschluss seiner Hose und holte seinen Penis heraus.
    Jacob verbrachte die Nacht im Büro. Wieder einmal. Seit dem Mord an Susie Richards hatte er ebenso oft im Sheriff’s Deparment übernachtet wie in seiner Wohnung. Mit jedem Tag, der verging, bedauerte er mehr, als Sheriff kandidiert zu haben. Seine Logik sagte ihm, dass man nur mit entsprechender Erfahrung ein erstklassiger Polizist werden konnte. Doch gerade jetzt hätte er am liebsten die Arbeitsjahre übersprungen, um auf der Stelle ein gestandener Sheriff zu sein.
    Herrgott, Mann, was könntest du noch tun?, fragte er sich, als er den Stapel Fotos von den Tatorten zum x-ten Mal durchging. Gab es da etwas, das ihm entging? Trübte Dallas’ persönliche Erfahrung seinen Expertenblick? Warum hatte die Sondereinheit ihnen nicht geholfen, diese Verbrechen aufzuklären?
    Da Enttäuschung und Schlafmangel zu seinem angeborenen hitzigen Gemüt hinzukamen, fegte Jacob mit einer schwungvollen Handbewegung die Fotos von der Schreibtischplatte, dass sie sich über den Boden verteilten. Er sprang so schnell auf, dass er seinen Drehstuhl umkippte. Er trat gegen die Rückenlehne und fluchte gottserbärmlich.
    Der Mörder wollte Genny. Er hatte sie als fünftes Opfer auserwählt, weil sie hellseherische Fähigkeiten besaß, weil sie das Zweite Gesicht von Granny geerbt hatte.
    Er musste Genny beschützen. Sie war ihm der liebste Mensch auf Erden. Er liebte sie wie eine Schwester.
    Und auch Dallas Sloan liebte sie. Sein Bauchgefühl sagte Jacob, dass Dallas sein Leben für Genny hingeben würde.
    Tewanda Hardy rief durch die offene Bürotür: »Sheriff Butler, Dr. MacNair ist hier und möchte Sie sprechen.«
    Jacob schaute auf seine Armbanduhr. Viertel nach zehn. »Ja, Tewanda, sagen Sie ihm, er soll reinkommen.« Jacob richtete seinen Stuhl auf und bückte sich, um rasch die Fotos aufzusammeln.
    Die Tür ging auf, und der neue Arzt der Stadt schlich herein. Schleichen war der einzige Ausdruck, der Jacob zum Auftreten des Mannes einfiel. Gesenkter Kopf. Niedergeschlagene Augen. Verhalten wie ein

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