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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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vermisst«, erklärte Jacob. »Wenn Jamie hier ist, werden wir wissen, dass er sie wahrscheinlich nicht entführt hat.«
    Jim Upton kniff die Augen zusammen und sah Jacob wütend an. »Kommen Sie. Sie können zu ihm reinschauen, aber mehr nicht. Kein einziges verdammtes Wort. Haben Sie verstanden? Sie behelligen den Jungen, während er krank ist, und ich werde Sie wegen polizeilichen Übergriffs belangen.«
    Fünf Minuten später stiegen Jacob und Dallas wieder in Jacobs Pick-up und machten sich auf den Weg zu Dillon Carsons Wohnung.
    »Tja, wenn es Jamie Upton nicht schlecht war, verdient er einen Oscar für seine Vorstellung«, sagte Dallas.
    »Er könnte es trotzdem sein. Er könnte Esther Stowe heute irgendwann entführt und irgendwo versteckt haben und dann krank geworden sein.«
    »Möglich ist alles.«
    Jacob gab Gas, und der Pick-up sauste auf der praktisch leeren Straße zurück in die Stadt. Als sie Cherokee Pointe erreichten, fuhren sie direkt zu Dillon Carson. Jacob bog auf den Parkplatz des Hauses ein, in dem Carson wohnte, schaltete den Motor ab und stieg aus. Dallas folgte ihm die Treppe hinauf, dann durch einen schwach erleuchteten Flur bis zur Tür ihres nächsten Verdächtigen.
    Jacob klingelte. Keine Reaktion. Er klingelte noch einmal. Sie warteten. Nichts. Dallas schaute Jacob an, der den Kopf schüttelte.
    »Er könnte in Jazzy’s Joint sein«, sagte Jacob. »Ich glaube, da ist er fast jeden Abend.«
    »Soll ich da anrufen und nachfragen?«, erbot sich Dallas.
    Jacob drückte noch einmal auf die Klingel. »Ja, können Sie machen. Offensichtlich ist er nicht hier.«
    Gerade als sie aufbrechen wollten, wurde die Tür aufgerissen, und eine halb nackte Frau, nur mit einem Stringbody bekleidet, der nichts der Fantasie überließ, fragte: »Was wollen Sie?« Sie lallte ein wenig und schaute die beiden ziemlich benommen an.
    Jacob und Dallas versuchten, nicht auf ihre großen Brüste oder das schwarze Dreieck aus lockigem Haar zwischen ihren Schenkeln zu schauen. Praktisch gleichzeitig schluckten sie und räusperten sich. Die großbrüstige, offensichtlich betrunkene Brünette schwankte im Türrahmen vor und zurück.
    »Wir sind hier, um mit Dillon Carson zu sprechen«, sagte Jacob.
    »Der hat zu tun.« Kichernd legte sie den Finger an die Lippen. »Muss schlafen. Ich hab den Ärmsten fertiggemacht.«
    »Demnach ist er hier, in seinem Schlafzimmer?«
    »Er ist nicht im Schlafzimmer.« Sie riss die Tür ganz auf und zeigte auf das Sofa. »Er ist gleich da drüben.«
    Dillon Carson lag mit Kopf und Oberkörper auf dem Boden, und seine Hüften waren an die Vorderseite des Sofas gestützt. Er hatte die Beine gespreizt, ein Fuß lag auf einem Polster, der andere darunter. Er war splitternackt.
    »Wie lange sind Sie schon bei ihm?«, fragte Jacob.
    »Weiß nicht. Ein paar Stunden … vielleicht«, sagte sie. »Wir haben uns drüben in Jazzy’s Joint kennengelernt, ein bisschen zusammen getrunken und sind dann hierhergekommen.«
    Während Jacob mit der Frau sprach, ging Dallas durch das Wohnzimmer und untersuchte Carson. Er hob den Arm des Mannes an. Als er losließ, fiel der Arm wie ein Bleigewicht zu Boden.
    »Der ist hinüber«, stellte Dallas fest.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Ma’am.« Jacob tippte an seinen Stetson.
    Dallas nickte ihr zu und folgte Jacob. Keiner von beiden sagte ein Wort, bis sie an den Pick-up kamen. Dallas blieb stehen und warf Jacob über die Motorhaube hinweg einen Blick zu.
    »Wir treffen ins Leere«, sagte Dallas.
    »Noch ein Schlag, und wir sind draußen.« Jacob runzelte die Stirn. »Pierpont wohnt nicht weit von hier. Er hat eine Wohnung über seinem Antiquitätengeschäft.«
    »Dann nichts wie hin.« Sobald Jacob den Pick-up aufschloss, stieg Dallas ein. »Fahren Sie, ich werde Chief Watson anrufen und mich von der Sondereinheit auf den neuesten Stand bringen lassen. Da immerhin ein Dutzend Männer die Stadt nach Esther durchsuchen, ist vielleicht einer auf eine Spur gestoßen.«
    Kurz darauf parkte Jacob vor dem Antiquitätengeschäft. Er ließ den Motor laufen, damit Dallas es warm hatte, während er seine Unterhaltung mit Chief Watson beendete. Verdammt. Jacob hatte recht gehabt, was den Kerl anging – er war ein Idiot. Statt im Polizeirevier zu sein und die Ermittlungen von dort aus zu leiten, war Watson zu Hause und schaute sich ein Baseballspiel im Fernsehen an.
    »Hab kein Wort gehört«, sagte Watson. »Daher nehme ich an, dass niemand etwas über den

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