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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Namen. »Immerhin ein Anfang.«
    »Wollen Sie warten, bis ich Kontakt mit Chet Morris aufnehme, oder wollen Sie Ihre Freundin Teri bitten, mit der Namensliste den Ball ins Rollen zu bringen?«
    »Ich werde Teri anrufen. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Aber wenn Sie mit Chet sprechen und ihn um Hilfe bitten, sagen Sie ihm, dass ich eine Freundin in der Zentrale sitzen habe, die mir einen Gefallen tut; nur damit wir uns nicht in die Quere kommen. Und erwähnen Sie Teris Namen nicht.«
    »Wenn Ihr Mörder derselbe ist wie der, der die Verbrechen in Mobile begangen hat, wie lange dauert es Ihrer Meinung nach, bis er wieder zuschlägt?«, fragte Jacob. »Er hat bereits zwei Frauen im Abstand von vierundzwanzig Stunden umgebracht.«
    »Er hat keinen festen Zeitrahmen. Ein paar Morde wurden im Abstand von vierundzwanzig Stunden begangen, andere wiederum lagen drei Wochen auseinander. Man kann sich keinen Reim darauf machen. Aber eines haben alle Morde zeitlich gemeinsam.«
    Jacob kniff die Augen zusammen. »Und das wäre?«
    »Alle fanden am frühen Morgen statt, wahrscheinlich in der Morgendämmerung.«
    »Je mehr ich über Ihren Serienmörder erfahre, desto durchgeknallter kommt mir die ganze Sache vor. Wenn unser Mann derselbe ist wie Ihrer, dann haben wir es mit einem richtig kranken Geist zu tun.« Jacob fluchte leise vor sich hin. »Zum Teufel, was sage ich da? Selbst wenn es zwei Kerle sind, ist unser Mörder ein echter Irrer. Er hat zwei unschuldige Frauen aufgeschlitzt.«
    »Und wenn er mein Mörder ist, und dessen bin ich mir sicher, dann ist er schon auf der Jagd nach seinem dritten Opfer.«
    ***
    Genny setzte Wasser auf, damit sie Kamillentee machen konnte, wenn Jazzy kam. Etwas Beruhigendes. Jazzy war zutiefst besorgt und brauchte eine ruhige, fürsorgliche Freundin – eine Schulter zum Anlehnen. Nur selten wünschte Genny einem Geschöpf Gottes Böses an den Hals, nicht einmal einem Widerling wie Jamie Upton. Aber wenn sie die Macht hätte, sich in das Leben von Menschen einzumischen, würde sie Jamie aus Jazzys Leben entfernen. Dauerhaft. O nein, sie würde ihn nicht sterben lassen, aber sie würde dafür sorgen, dass er Cherokee County auf Nimmerwiedersehen verließ.
    Nachdem sie die Kamillendose vom Regal geholt hatte, maß Genny die richtige Menge ab und gab sie in die Teekanne auf der Anrichte. Granny hatte die römische Kamille mit doppelten Blüten angepflanzt, weil sie die stärksten Heilkräfte besaß.
    Das Geräusch eines Wagens in der Auffahrt alarmierte Genny, dass ihr Gast eintraf. Als sie an die Haustür kam, stand Jazzy schon auf der Veranda. Genny riss die Tür auf und breitete die Arme aus. Jazzy ließ sich hineinfallen.
    »Ich bin schier durchgedreht, seitdem es passiert ist.« Jazzy hob ihren Kopf von Gennys Schulter. »Du weißt nicht, wie knapp ich davor war, diesen Hurensohn umzubringen.«
    Genny nahm Jazzy an der Hand und führte sie ins Haus. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, geleitete sie Jazzy in die Küche.
    »Komm mit«, sagte sie zu ihrer Freundin. »Ich mach uns einen Tee, und dann reden wir.«
    Jazzy folgte ihr wie ein gehorsames Kind. Und jeder, der Jazzy kannte, wusste, dass sie nicht gerade zu den Gehorsamen und Unterwürfigen gehörte. Aber sie vertraute Genny wie sonst niemandem auf der Welt, und Genny ging es umgekehrt genauso. Echte Freundinnen.
    Während Jazzy am Küchentisch saß, bereitete Genny den Tee zu. Dann reichte sie Jazzy eine Tasse und setzte sich ihr gegenüber.
    »Fang vorn an und erzähl mir alles.«
    Jazzy seufzte laut. »Ich hab dir doch gesagt, dass er mich belästigt hat, so, wie ich es geahnt hatte.« Jazzy schaute prüfend in Gennys Gesicht und suchte offenbar nach einem Anzeichen für Verständnis. »Ich bin fertig mit ihm. Ich kann mir das nicht ständig wieder antun. Ich will, dass er für immer aus meinem Leben verschwindet. Aber …« – Jazzy holte tief Luft – »ich will nicht, dass er tot ist. Ehrlich.«
    »Trink deinen Tee, und dann erzähl mir genau, was gestern Abend passiert ist.«
    Jazzy führte die Tasse an die Lippen und nippte an der heißen Flüssigkeit. Sie schauderte. »Ich hasse das Zeug.«
    »Es tut dir gut«, sagte Genny. »Trink weiter.«
    Jazzy nahm noch ein paar Schlucke. »Er hatte getrunken. Er drohte, Krawall zu schlagen, falls ich ihn nicht in die Wohnung ließe. Ich war so blöd und dachte, ich würde mit ihm fertig und könnte ihn zur Vernunft bringen.«
    »Du hättest Jacob anrufen sollen.«
    »Damit habe

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