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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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wischte sich den Mund ab. Dallas tauchte aus der Fahrerkabine auf, hob Genny heraus und stellte sie auf die Füße. Stützend hielt er den Arm stützend um ihre Taille, und als sie nach ein paar Schritten taumelte, hob er sie wieder auf seine Arme.
    Jacob wandte sich an Genny. »Kannst du etwas wahrnehmen?«
    Den Arm um Dallas Sloans Hals gelegt, starrte sie in die Dunkelheit zu den schemenhaften Umrissen der alten Scheune. »Da drinnen ist etwas.«
    »Allmächtiger Gott«, rief Bobby Joe. »Ist es Misty? Haben wir sie gefunden?«
    »Ich … ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher. Gennys Stimme zitterte.
    Jacob sah Dallas an. »Setzen Sie Genny wieder in den Pick-up und bleiben Sie bei ihr.«
    Dallas nickte.
    »Wir gehen rein«, sagte Jacob. »Sally, du wartest hier. Halte Peter und Paul vorerst ruhig. Die anderen schwärmen aus. Ich möchte, dass die Scheune umstellt wird. Ich werde allein reingehen. Haben alle verstanden?« Als ihm niemand widersprach, fügte er hinzu: »Und was ihr auch macht, seid vorsichtig.«
    Jacob hatte den Überblick verloren, an wie vielen Rettungseinsätzen er in den Jahren bei den SEALs teilgenommen hatte. Vielleicht fehlte ihm die Erfahrung als Sheriff, aber er war Experte, wenn es um Geiselnahme ging.
    Als er der Scheune näher kam, wies er seinen Leuten per Handzeichen die Plätze an. Er lehnte sich mit dem Rücken an die nördliche Wand und lauschte. Stille. Während die anderen sich im Umkreis aufstellten, ging Jacob um die Scheune herum und stellte fest, dass die Türen auf der Rückseite der Scheune fehlten. Leise schlich er hinein. Mit gezückter Waffe und der Taschenlampe in der Hand hielt er sich mit dem Rücken an der Wand. Er knipste die Taschenlampe an und suchte den Innenraum ab, wobei er den Strahl langsam wandern ließ.
    Als das Licht auf ein Bündel am Boden traf, ging Jacob näher heran. Vorsichtig. Das Bündel stöhnte und rollte sich herum. Als das Licht auf das Gesicht des Mannes traf, riss der die Augen auf und schrie, als hätte er Schmerzen. Jacob erkannte den Mann nicht, aber er sah an seiner zerfetzten Kleidung, dem verfilzten Haar und dem schmutzigen Gesicht, dass er wahrscheinlich ein Penner war, ein Landstreicher, der Schutz für die Nacht gesucht hatte.
    »Ich habe nichts Unrechtes getan«, brüllte der Mann, als er auf die Füße kam und die Hände über den Kopf hob. »Schießen Sie nicht, Mister. Ich schwöre, ich bin harmlos.«
    »Behalten Sie die Hände über dem Kopf«, wies Jacob ihn an.
    »Ja, Sir.« Der Mann legte beide Hände auf den Kopf.
    »Kommt rein«, rief Jacob den anderen zu. »Es ist nicht Misty. Nur ein Landstreicher.« Jacob nahm den zitternden Mann in Augenschein. »Wie heißen Sie?«
    »Curry Horvater.«
    »Woher kommen Sie, Curry?«
    »Ich komme viel herum. Ich habe in Kingsport und Bristol und Johnson City gelebt.«
    »Waren Sie die ganze Nacht allein hier?«
    »Ja, Sir, ganz bestimmt. Nur ich und die Mäuse.«
    »Willingham«, rief Jacob seinem Deputy zu. »Nehmen Sie Mr Horvater mit. Und wenn wir in die Stadt zurückfahren, holen Sie ihm ein Frühstück bei Jasmine’s und setzen ihn in den nächsten Bus, der die Stadt verlässt.«
    Während die anderen herumstanden, Jacob zusahen und auf ihre Befehle warteten, wandte er ihnen den Rücken zu und schloss kurz die Augen. Am liebsten hätte er mit den Fäusten gegen die Wand geschlagen und diese zerfallene Scheune niedergerissen. Verdammt! Er hatte gedacht, sie würden Misty vielleicht lebend in dieser alten Scheune finden.
    Er drehte sich zu den Männern um und bellte einen Befehl: »Auf geht’s. Wir haben noch ein großes Gebiet abzusuchen.«
    Als sie auf der gewundenen Bergstraße um eine scharfe Kurve bogen, wurde jeder Nerv in Gennys Körper hellwach, aber sie konnte die Augen nicht öffnen. Sie hatte endlose Stunden damit verbracht, sich auf die Suche nach Misty zu konzentrieren, und ihre Kraft war verbraucht. Zum ersten Mal im Leben hatte sie sich gezwungen, so viele Stunden mit den Kräften verbunden zu bleiben, die ihren sechsten Sinn mit Energie versorgten. Die Dunkelheit versuchte immer wieder, sie einzusaugen, aber sie kämpfte unermüdlich um ihre Sicherheit.
    Großes Übel lauerte in der Nähe. Sie spürte seine Gegenwart. Grausam und bösartig. Nah. Ganz nah.
    »Halt an!«, rief Genny, schlug die Augen auf und hob ihren Kopf von Dallas’ Schulter.
    Jacob kam mitten auf der Straße schlitternd zum Stehen. Bobby Joe trat auf die Bremse und schaffte es gerade noch, den

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