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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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überlegte nur kurz.
    „Das ist ja der Trick“, sagte er. „Ein Trick, den ihr keiner nachmacht.“
    Er war mit der Hand immer näher zur Briefmarke hingewandert, und schwupp! jetzt hatte er sie.
    „Danke, Mrs. Waterman“, rief er und war schon draußen. Er lief die Dorfstraße weiter hinunter und wurde erst langsamer, als Punchs Haus vor ihm auftauchte. Plötzlich hielt er ein, denn ein eigenartiger brandiger Geruch lag in der Luft, und aus dem Küchenfenster von Punchs Haus wallte beißender gelblicher Qualm.
    Schließlich fand er Goody hustend und mit rotumränderten Augen in der Küche. Sie machte keinen glücklichen Eindruck.
    „Was ist denn los, Goody?“ fragte er entsetzt.
    „Ach“, erklärte sie, „der erste Pudding ist mir übergelaufen und außerdem angebrannt.“ Sie wies auf den Topf, der innen kohlrabenschwarz war.
    „Hast du noch einen zweiten gemacht?“
    „Ja, aber ich hatte keine Milch mehr, da hab ich Wasser und Butter genommen...“
    „Und?“
    „Er ist etwas klunkrig geworden. Ich hab versucht, ihn Well zu geben, aber der hat nur kurz dran geschnuppert und ist dann wieder die Treppe hinauf in mein Zimmer gerannt. Ich wollte ihn noch einmal herunterholen, damit er ein bißchen länger dran schnuppert, aber er wollte nicht, und wie ich runterkomme, ist auch der zweite Pudding schwarz angebrannt.“
    „Macht nichts“, sagte Cedric großzügig. „Ich bin ohnehin satt.“
    „Aber wie krieg ich die Töpfe wieder sauber?“
    „Das schaffen wir schon. Mit Drahtwolle oder scharfem Sand. Oder wir gehen zum Schmied, der hat ’ne Schleifmaschine.“
    „Jetzt lachst du mich bestimmt aus“, jammerte Goody.
    „Überhaupt nicht, Goody. Ma sagt auch immer, mit der Milch ist das so eine Sache.“ Er zog Goody durch die Küchentür in den Garten hinaus.
    Auf der kleinen, mit Steinplatten belegten Terrasse standen zwar Tisch und Gartenstühle, aber sie gingen zur windschiefen Scheune, das war ihr Lieblingsplatz. Goody setzte sich auf den Sägebock und Cedric auf den Hackstock.
    „Wir kriegen Besuch“, meldete er.
    „Ach“, hauchte sie niedergeschlagen.
    „Ja, eine sehr entfernte Verwandte. Meine Eltern mögen sie anscheinend nicht, weil sie eine unmögliche Person ist. Ich darf nicht einmal mit ihr reden.“
    „Und warum?“
    „Keine Ahnung. Was ist eigentlich eine unmögliche Person? Ma sagt, sie treibt etwas, aber das darf keiner in Wokingham erfahren. Hast du ’ne Ahnung, was eine unmögliche Person treiben kann?“
    „Da gibt’s viele Möglichkeiten, Cedric. Ich kann ja mal Mac fragen.“
    „Mutter wollte sie nicht in unser Haus lassen, aber in Scott’s Gasthof soll sie auch nicht. Ma hat Angst, daß andere dahinterkommen, was sie treibt. Und die Waterman vom Postamt scheint schon etwas zu ahnen, sie war ganz wild auf Neuigkeiten.“
    „Und was hast du ihr gesagt?“
    „Daß wir Besuch kriegen, eine Zirkusreiterin und Flammenschluckerin. “
    Goodys Augen strahlten plötzlich. „Wirklich?“ rief sie. „Nein, das hab ich doch nur der Waterman gesagt. Ich weiß nicht, welchen Beruf sie hat.“
    „Und wieso weiß dein Vater, daß sie kommt?“
    „Er hat einen Brief von ihr bekommen.“
    „Aha, daher weiß es auch die Waterman.“ Goody grübelte.
    Dann murmelte sie: „Unmögliche Person“ und fragte laut: „Welche Berufe haben unmögliche Personen?“
    „Ich glaube, das kann niemand erraten. Nicht einmal dein Vater, obwohl der Psychologe ist. Da müssen wir warten, bis sie da ist.“
    Goody dachte angestrengt nach. Und wenn sie nachdachte, wurden ihre Augen immer größer und bekamen einen bohrenden Blick. Man konnte meinen, sie würde mit diesem Blick Löcher in die Erde bohren. „Mir fällt nichts ein“, gestand Goody dann wie im Traum. „Nichts, was eine unmögliche Person machen könnte. Weißt du, was ich denke, Cedric?“
    „Nicht, wenn du es mir nicht sagst.“
    „Ich denke, sie sagen uns sehr wenig davon, wie es auf der Welt wirklich zugeht.“ Sie machte eine Pause. „Warte“, rief sie, „da kommt mir ein Gedanke. Wenn ich çs genau überlege, dann könnte euer Besuch auch eine, eine...“
    „Was denn? Sag es schon!“
    „...eine Psychologin sein.“

     

Well stellt die Zotteln auf
     
    Wäre Mac nicht über die Türschwelle gestolpert und beinahe hingeschlagen, hätte Goody nicht bemerkt, daß ihr Vater nach Hause kam.
    Goody prüfte Macs Gesicht, und da war ein gewisser glasiger Ausdruck in seinen Augen festzustellen, aber das hieß noch lange

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