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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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Postamt gehen und sie bitten, herauszufinden, wo der Kongreß dieser Weiber tagt. Da ist die Geschichte doch sofort im Dorf herum.“
    „Das stimmt, da könntest du gleich selbst jedem Einwohner in Wokingham erzählen, was sie treibt. Und was für eine unmögliche Person sie ist...“
    „Wer ist unmöglich?“ fragte Cedric, der unbemerkt von draußen ins Haus gekommen war.
    „Unmöglich?“ fragte seine Mutter. „Was soll hier unmöglich sein?“
    „Du hast eben selbst gesagt, daß sie unmöglich ist und daß sie etwas treibt.“
    Mr. Sloane war aufgestanden. „Jetzt sag mal“, schrie er Cedric mit Lautstärke zehn an, „wie siehst du denn wieder aus? Welches Gebirge von Schmutz bringst du in dieses saubere und gepflegte Haus? Und welch ekelerregenden Geruch verbreitest du?“
    „Riech ich?“ fragte Cedric und schnupperte. „Ich riech nichts. Ich hab nur Goody geholfen.“
    „Und wobei?“
    „Das Abflußrohr von der Spüle war verstopft. Der Schaden lag im Keller, wo das Rohr schon größer ist, da bin ich mit dem Arm hinein, Goody waren Spültücher in den Ausguß geraten, die hatten sich mit Fett und anderem Abfall...“
    „Ich bitte dich, hör auf! Es genügt, daß du wie ein Sammelkanal stinkst.“
    „Wo ist der Brief von Periwinkle?“ rief nun Jessie. „Ich brauche einen anderen Geruch vor meiner Nase.“
    „Peri... wie?“ fragte Cedric interessiert.
    „Periwinkle“, sagte Vater. „Eine entfernte Verwandte.“
    „Eine sehr entfernte Verwandte“, ergänzte seine Mutter, „aus der Familie deines Vaters.“
    „Ach, ist das die unmögliche Person?“
    „Du wirst mit dieser Person... mit dieser entfernten Verwandten kein einziges Wort sprechen, verstanden?“
    „Warum denn nicht?“
    „Kein Kommentar“, sagte der Vater streng. „Und du wirst von deiner Mutter ebenfalls keine näheren Erläuterungen bekommen. Periwinkle ist und bleibt eine entfernte Verwandte. Die Verwandtschaft ist mit freiem Auge nicht mehr sichtbar.“
    „Wie ist sie denn?“ fragte Cedric. „Ist sie jung oder alt, hübsch oder häßlich? Das kann man doch fragen.“
    „Natürlich kannst du das“, erwiderte seine Mutter leise, „aber wir müssen es nicht beantworten.“
     

Welchen Beruf hat eine unmögliche Person?
     
    Der Lunch war eine Qual gewesen. Dreimal hatte Mr. Sloane seinen Sohn ins Badezimmer zurückgeschickt, weil angeblich die Hände nicht sauber genug waren oder noch immer nach Sammelkanal stanken. Der einzige, der richtig einhieb, war dann Cedric gewesen. Vater kaute zunächst mit langen Zähnen das etwas zähe Rindfleisch, Mutter brachte keinen Bissen hinunter. Cedric saß zappelnd auf seinem Stuhl und beobachtete abwechselnd Vater und Mutter. Der angekündigte Besuch mußte ein schwerer Schlag für die Eltern sein. Sie hockten schweigend da und waren in Gedanken ganz woanders. Da war ihm schon lieber, Vater brüllte ihn an, oder Mutter schlug ihr feuchtes Auge zum Himmel auf, weil er wieder einmal irgend etwas angestellt hatte.
    „Hab ich sie schon mal gesehen?“ fragte Cedric endlich kleinlaut.
    Vater und Mutter schraken zusammen. „Wen?“
    „Na, diese unmögliche... diese Dingsda, diese Person.“
    „Sie war mal hier, aber da warst du noch sehr klein.“
    „Es war vor neun Jahren, wenn ich es recht überlege“, meinte Vater. „Ich weiß noch, damals wollte die Leichenbestattung Popplewell schließen wegen ausgesprochen toter Saison, wie sie sagten. Da kam sie.“
    „Nein, es war vor zehn Jahren“, rechnete Jessie Sloane aus. „Ich wickelte Cedric gerade, er machte doch so lange die Windeln voll... Christopher, du warst richtig verzweifelt deswegen...“
    „Wirklich?“ fragte Cedric seinen Vater. „Du warst verzweifelt, weil ich die Windeln vollge...“
    „Cedric, nicht dieses Wort!“ schrie Mutter auf.
    „Ich wollte doch nur vollgemacht sagen, Ma.“
    „Ich hab mir’s ausgerechnet, Junge, es waren mehr als zweihundertfünfzig Pfund, die wir in deine Papierwindeln investieren mußten. Moule, der Totengräber, hat damals einen Gebrauchtwagen ums gleiche Geld gekauft.“
    „Also“, begann Ma von neuem, „ich wickelte gerade Cedric, er lag auf dem Wickeltisch, da stand sie plötzlich neben mir im Zimmer. Ich schrie, weil sie mich so erschreckt hatte, ich hatte kein Klingeln und kein Klopfen und keinen Schritt gehört, aber sie lächelte nur. Und dann hob sie Cedric hoch und gab ihm einen Kuß auf den Po. Ach, er hatte ja einen so süßen, kugelrunden...“
    „Ist schon

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