Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
wollte sie herausnehmen, doch Johnny hielt mich zurück und zog die Verpackung ab. Es sah aus wie die Kleiderschachtel eines Kaufhauses, aber der Prägestempel auf der Oberseite war mir unbekannt. Vorsichtig hob ich den Deckel an, legte ihn zur Seite und zupfte die Lagen aus Seidenpapier in verschiedenen Lilatönen auseinander. Darin lag ein Kostümkleid aus schwarzem und kupferfarbenem Samt mitsamt Maske, den passenden Schuhen und sogar Schmuck.
    »Meine Güte .«
    »War ja klar « , sagte Johnny. Er zeigte auf das Ariadne-Gemälde. »Noch mehr Geschenke, damit du dich ihm gegenüber verpflichtet fühlst .«
    Meine Wut loderte auf wie frisch geschürtes Feuer. »Weißt du, ich will deine Eifersucht nicht noch anstacheln, aber ich muss mit jemandem über das reden, was mich bewegt. Und Zuhören ist nun mal Teil des Jobs, den du doch angeblich willst – das dachte ich zumindest. Bisher habe ich dich schonen wollen, aber damit ist jetzt Schluss. Und du solltest dich diesem Gefühl besser stellen, als immer feige den Schwanz einzuziehen, Domn Lup .«
    »Hast du etwa vor, mich von jetzt an mit diesem Titel zu hänseln ?«
    »Nicht, wenn du dich auch wie ein König benimmst .«
    »Aber du bist an diesen Vampir gebunden, und ich will nicht zusehen müssen, wie du auf seine billigen Tricks reinfällst !«
    »Weil ich nur ein dummes kleines Mädchen bin, das nicht erkennt, was er ist ?«
    Er richtete sich auf. »Nein. Die Lustrata ist kein dummes kleines Mädchen .« Er wollte noch etwas sagen, aber ich war schneller.
    »Wann wirst du mir endlich vertrauen ?« Ich straffte die Schultern.
    Johnny schloss den Mund. Er sah nicht glücklich aus.
    »Das ist doch eine ganz einfache Entscheidung, oder ?« Ich machte eine Pause, doch er antwortete nicht. »Ich habe meine Lektion gelernt. Wenn die Dinge eigentlich schwarz und weiß sein sollten, bringt es nichts, so lange hin und her zu überlegen, bis sich schwarz und weiß zu grau vermischt haben. Das führt nur dazu, dass ich nicht mehr weiß, was ich von allem halten soll, geschweige denn, wie ich mich fühle .«
    Er stemmte die Hände in die Hüften und schaffte es tatsächlich, zornig und nachdenklich zugleich auszusehen.
    »Glaubst du etwa, ich kann kontrollieren, was Menessos tut ?« Ich musste ihm ja nicht auf die Nase binden, dass ich es bis zu einem gewissen Grad sehr wohl konnte. »Dass ich nur meinen Zauberstab schwenken muss, und schon hört er auf, mir Geschenke zu schicken, weil dir das nicht passt? Vielleicht sollte ich den Zauberstab besser schwenken, damit du endlich erwachsen wirst ?«
    »Sind das hübsche Gemälde und das hübsche Kostüm dir also den Rest deines Lebens wert ?«
    Normalerweise ertrug ich es nicht, mich mit jemandem zu streiten, mit dem ich geschlafen hatte, und gab nach. Aber das würde ich jetzt nicht tun – nicht als die Lustrata. »Wert ?« , wiederholte ich. »Was ist das Leben der Lustrata wert, Johnny ?« Langsam ging ich näher, sah ohne Furcht oder Zorn zu ihm hoch und sagte: »Ich weiß nicht, was es wert ist, aber ich weiß, welchen Preis ich bezahlen muss. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Rechnung immer länger wird, nicht kürzer. Und ich weiß außerdem, dass deine Eifersucht mich kränkt .« Den letzten Satz hatte ich beinah gefaucht, bevor ich wieder zu der Schachtel zurückkehrte und hineinblickte. »Es gibt Dinge, die verstehst du noch nicht .«
    »Dann klär mich auf .« Wie gebannt sah er mich an. Vielleicht nahm er tatsächlich die Veränderung an mir wahr, die der schimmernde Mantel der Lustrata symbolisiert hatte.
    Ich sagte:
    »Lustrata, die bin ich, doch noch nicht bewährt.
    Das Leben ist ehrlich, es hat mich belehrt,
    anzunehmen die Rolle, die mich einnimmt,
    mein neues Leben, vom Schicksal bestimmt .«
    »Sag es mir « , flüsterte er.
    Sollte ich ihm gestehen, dass ich Menessos kontrollierte und nicht umgekehrt? Bring es ihm vorsichtig bei , dachte ich. »Ich weiß jetzt, warum ich ein so großes Problem mit dem Stigma hatte .«
    »Und ?«
    »Du hast zur Eifersucht keinen Grund .«
    Ich hatte erwartet, dass er mich fragte, warum es so sei, dass er alles ganz wissen wollte, und war bereit, es ihm zu erklären. Doch Johnny stand einfach mit einem ehrfurchtsvollen Ausdruck auf dem Gesicht da. Schließlich sagte er: »Das Richtige aus dem richtigen Grund tun. Das sind nicht nur Worte für dich. Du lebst diesen Grundsatz .«
    »Und deshalb frage ich dich jetzt: Ist der Plattenvertrag den Rest deines Lebens wert

Weitere Kostenlose Bücher