Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
albern wie seine, aber im Unterschied zu ihm war ich mir dessen bewusst.
    Anzüglich grinsend kam er näher. »Wir sind für immer an ihn gebunden, Sie und ich .« Er hob die Hand an mein Haar und spielte zärtlich wie ein Liebhaber mit einer losen Strähne. »Die meisten Menschen in Ihrer Lage wären so klug, vor ihm auf die Knie zu fallen. Alle anderen ergreifen gewöhnlich die Flucht und versuchen sich zu verstecken und zu leugnen, was geschehen ist. Aber Sie … Sie lernen stattdessen, wie man dieses Spiel spielt .« Er ließ die Hand sinken. »Ich muss Sie loben. Und ich beobachte Ihre Entwicklung mit großem Interesse .« Er trat einen Schritt zurück. »Ich muss Sie nun leider verlassen, Miss Alcmedi, aber ich hoffe, Sie verleben einen höchst erfreulichen Abend .«
    »Goliath «
    Er blieb stehen.
    »Hat Menessos meine E-Mail wegen der Wasserfee bekommen ?«
    Ein Mundwinkel hob sich. »Ja. Das muss uns nicht weiter beunruhigen, Miss Alcmedi .« Im Gehen fügte er noch hinzu: »Doch Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich vorzubereiten .«
    »Und nun « , tönte die Stimme des Ansagers durch das Gebäude, als ich wieder allein auf der Empore stand, »kommt eine lokale Band .« Die Menge jubelte so laut, dass ich verblüfft war. »Seid ihr etwa alle wegen ihnen hier ?« , fragte er. Die Gäste jubelten noch lauter.
    Der Loftbereich war nun fast leer, zumindest auf dieser Seite des Vorhangs. Ich nahm meinen Platz am Geländer wieder ein. Unter mir lag die Bühne, vor der jetzt viel mehr Leute standen, als ich jemals erwartet hatte. Wo kamen die nur plötzlich alle her?
    »Wie heißt die Band ?« , fragte der Ansager.
    »Lycanthropia !« , brüllte die Menge.
    »Wie ?«
    Erst skandierten nur wenige, doch schon nach ein paar Silben alle im Chor: »Ly-can-thro-pia, Ly-can-thro-pia !«
    Es war überwältigend. Die Menschen konnten es kaum erwarten, Johnnys Band zu hören! Lycanthropia war nicht nur irgendeine Band, sie war berühmt.
    Der Lärm der Fans dauerte an und wurde sogar noch lauter, als der Ansager das Publikum anfeuerte. Mir fiel auf, dass die begeisterte Menge vor allem aus Frauen bestand. Wenn ich gedacht hatte, meine Jeans und das Spitzen-Shirt wären sexy, dann wurde ich bei deren Anblick eines Besseren belehrt. Einige von ihnen trugen nur Bikinioberteile und dazu Röcke, die so kurz waren wie manche von Elvis’ Gürteln breit.
    Jetzt fragte ich mich, ob Goliaths Bemerkung über meine Aufmachung vielleicht doch nicht abfällig gemeint gewesen war. Ich betrachtete die ekstatischen Frauen zu meinen Füßen. Wenn das das übliche Outfit für ein Rockkonzert war, dann war ich wohl eher für ein Volksfest der Amish People gekleidet.
    »Lycanthropia !« ,riefderAnsager,danngingendieLichteraus,undvomRandderBühneflackerteweißesLichtindieHöhe,dasgelegentlichvoneinemleuchtendrotenStrahldurchzucktwurde.
    Erik stürmte mit freiem Oberkörper auf die Bühne, ließ sich auf den Hocker hinter dem riesigen Schlagzeugset fallen, bearbeitete seine Doublebass mit beiden Füßen, wirbelte über die Toms und schlug auf seine Becken ein. Es wirkte primitiv und rau. Die Menge begann, im gleichen Rhythmus mit erhobenen Armen auf und ab zu springen.
    Dann rannte Feral auf die Bühne und spielte eine Tonfolge auf dem Keyboard, die in Wellen an- und abstieg, bis er sich einen E-Bass umhängte und eine Basslinie zum Besten gab, bei der ich unwillkürlich mit dem Fuß mitwippte. Nach ein paar Takten kam Johnny im breiten männlichen Gang auf die Bühne geschlendert. Er trug eine schwarze Lederhose, die seinen perfekten Hintern betonte und sich an seine kräftigen Oberschenkel schmiegte. Ein ärmelloses schwarzes T-Shirt gab den Blick auf seine Armtattoos und seinen schlanken Bizeps frei.
    Die Menge – die Frauen – kreischte. Dabei hatte er noch nicht einmal seine Gitarre genommen, keine einzige Note gespielt, geschweige denn gesungen.
    Wow.
    Im Schatten hinter den Lichtern auf der Bühne legte sich Johnny den Gitarrengurt um und rückte das axtförmige Instrument zurecht. Dann berührten seine Finger die Saiten – und ein Akkord erklang. Und noch einer und noch einer, bis alles zusammen zu einer rasend schnellen Tonfolge wurde und Johnnys Finger über das Griffbrett flogen. Ich wurde von der Musik mitgerissen und wiegte mich schon im Takt, bevor er sich dem Mikrofon auch nur genähert hatte.
    Als er zu singen begann, war seine Stimme voller Leidenschaft, als würde er jedes Wort tief in seinem Inneren fühlen. Als sie

Weitere Kostenlose Bücher