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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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lasse ich sie weinen, und wir reden anschließend darüber .«
    Goliath musterte mich abschätzend. Vielleicht sollte ich ihm besser nicht in die Augen sehen. Er hatte mich schon einmal hypnotisiert, und jetzt konnte er mich als Besitztum seines Meisters ansehen. Er verschränkte die Hände auf seinem Rücken und trat an mir vorbei, um ein Poster an der Wand zu betrachten. Ich drehte mich zu ihm um.
    »Bei Ihnen hat sie ein gutes Zuhause gefunden, Persephone .«
    Ich fühlte mich geschmeichelt.
    »Ich habe versucht, Lorrie davon abzuhalten, Vivian als Vormund zu bestimmen « , fuhr er fort, »aber sie ließ sich von Vivian täuschen .« Er biss die Zähne so fest aufeinander, dass ich sie knirschen hören konnte. »Für dieses Verbrechen hat sie gebüßt und wird auch weiterhin dafür büßen .«
    Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
    Als er meinen Blick bemerkte, lockerte er die Finger wieder und richtete seine perfekt sitzende Krawatte. »Ich glaube an Vergeltung « , sagte er. »Harte, grausame Vergeltung .«
    »Sie meinen Rache .«
    »Gerechtigkeit durch Rache « , sagte er, »ist die einzig mögliche Genugtuung für die, denen Unrecht getan wurde. Nichts kann Vivians Verbrechen ungeschehen machen oder Lorrie zurückbringen oder das Leid derer, die sie vermissen, lindern. Aber wenn ich Vivians Schreie höre, dann wird mein Schmerz erträglicher .«
    Seine Miene war so gelassen, seine Stimme so wohlklingend, als würde er von etwas Poetischem und Schönem reden, nicht von grausamer Folter. »Und was führt Sie in die Rock Hall ?« , fragte ich nervös.
    »Wir machen Geschäfte mit einem Musiklabel aus Kalifornien. Ich bin heute Abend als Begleitung hier. Und Sie ?«
    »Ich nehme an, das wissen Sie bereits .«
    »Selbstverständlich. Eine Wær-Band wird heute auftreten .«
    Einen kurzen Moment lang stockte mein Herz. Hoffentlich hatte nicht Menessos’ Geschäftspartner die Finger im Spiel, damit er seinen Einfluss auf mich erhöhte. Das Gleiche hatte er schon mit meiner Kolumne getan. Früher erschien sie in neun Zeitungen, kurz bevor Lorrie starb sogar nur noch in sechs. Doch nachdem ich Vivians Pflock verbrannt hatte, begann plötzlich jede große Zeitung in Nordamerika meine Kolumne zu kaufen und abzudrucken.
    Zeitungen. Musiklabel. Menessos verfügte über weit verzweigte Beziehungen. Unwillkürlich musste ich wieder an die Lady von Shalott denken, die ihren Stoff webte.
    Ich wollte das Thema wechseln. »Darf ich Sie etwas fragen ?«
    »Das haben Sie gerade bereits getan « , entgegnete er süffisant.
    Vampire konnten so verdammt herablassend und aufreizend sein. »Ich meinte, ob ich Sie etwas Persönliches fragen darf .«
    Seine Augen wurden zu Schlitzen. »Bitte .«
    »Hat es Ihnen etwas ausgemacht, dass Ihr Meister Ihren Bruder getötet hat ?«
    Goliath blieb still. Nichts änderte sich, weder in seiner Haltung noch in seiner Miene. Genau die Art von Reaktion, die ich vorzutäuschen lernen sollte, wenn es nach Johnny ging. »Jeder, der dumm genug ist, meinem Meister schaden zu wollen, wird seinen Zorn spüren und einen schrecklichen Tod erleiden .«
    »Aber Samson hat nur so gehandelt, weil er glaubte, Sie rächen und vor Ihrem Meister retten zu können .«
    Sein Mund war nur noch ein dünner Strich. »Und das Hundchen da unten, der Gitarrist « , er deutete in die Richtung, in der sich die Bühne befinden musste, »macht es Ihnen etwas aus, dass er Sie hintergangen hat? Dass er Ihr Vertrauen enttäuscht und sowohl Ihre aufsässige Großmutter als auch Beverly in Gefahr gebracht hat, um Sie vor meinem Meister zu retten ?«
    Seine Worte hatten gesessen. »Ja. Es hat mir sehr viel ausgemacht .«
    »Sehr viel « , sagte er spöttisch. »Welch Ironie, dass Sie diese kurzen, unbedeutenden Worte wählen, um das zu beschreiben, was wohl der verheerendste Verstoß gegen die Regeln meines Meisters seit hundert Jahren gewesen ist. Dieser Vorfall verdient mehr als eine einsilbige Erwiderung .«
    Er tat es schon wieder. »Warum sind Sie eigentlich immer so blasiert ?« Auch ich konnte hochgestochen daherreden, keine Frage.
    »Ihre eklatante Lüsternheit nach dem animalisch stinkenden Wolf ist geschmacklos .«
    Ach, ihm passte mein offensichtliches Verlangen nach dem nach Tier stinkenden Wolf nicht? Am liebsten hätte ich mit zwei weiteren einsilbigen Worte geantwortet: Leck mich! Doch stattdessen entschied ich mich für: »Ihre Prätention ist geschmacklos .« Natürlich war meine pompöse Ausdrucksweise genauso

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