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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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    Elspeth deutete erst auf den Kessel, dann auf das rechte Ende unserer Reihe. »Zieht ein Los. Sie sind von eins bis fünfzig durchnummeriert. Du beginnst .«
    Wieder näherte sich Maria als Erste dem Kessel. Als sie hineinsah, sog sie hörbar Luft ein und machte einen hastigen Schritt zurück.
    »Zieh ein Los « , befahl Elspeth.
    »Aber – «
    »Zieh « , sagte die Eldrenne, »oder du wirst disqualifiziert .«
    Maria benötigte einen Moment, um sich zu sammeln, und trat dann erneut an den Kessel heran. Sie starrte in den tiefen schmiedeeisernen Topf, sank auf die Knie, fasste schnell hinein, kreischte und zog die Hand zurück.
    Was war bloß darin?
    »Bleibt die Hand leer, so scheidest du aus « , flüsterte die Eldrenne.
    Maria griff wieder hinein und erhob sich dann schnell mit weit von sich gestrecktem Arm. In ihrer Hand konnte ich etwas Zappelndes erkennen. Ich erstarrte: Sie hielt einen Skorpion am Schwanz.
    »Wie lautet die Nummer « , fragte Elspeth, »auf dem Bauch ?«
    »Sechs .«
    Elspeth wandte sich an die Nächste in der Reihe. »Du bist dran .«
    Maria sah sich nach einer Möglichkeit um, das sich windende Tier loszuwerden, und begriff, dass sie es in der Hand würde halten müssen, bis alle an der Reihe gewesen waren. Ihre Beine schienen unter ihr nachgeben zu wollen, als sie wieder an ihren Platz zurückkehrte. Nervös traten meine Nachbarinnen von einem Fuß auf den anderen.
    Ich erinnerte mich an Nanas Ratschlag, beobachtete die Ältesten während der Prozedur und erkannte, dass sie sich anhand unserer Reaktionen, die wir zeigten, wenn wir einen Skorpion aus dem Kessel zogen, eine Meinung bildeten. Ich nahm mir fest vor, keine Angst zu zeigen, doch als ich an der Reihe war und die dunklen, insektenartigen Kreaturen auf dem Boden des Kessels kriechen sah, stieg trotzdem Panik in mir auf.
    Ich riss mich zusammen und versuchte, die Bewegung einzelner Tiere auszumachen, sie vorherzusehen.
    Als ich klein war, hatte ich mit Nana in einem Naturschutzgebiet Flusskrebse gefangen. Ich dachte daran zurück, und auf einmal durchwehte mich Gelassenheit wie ein leichter Wind einen Tunnel und blies den Staub fort, der mein Urteilsvermögen bisher getrübt hatte. Ich griff in den Topf, packte einen Skorpion und zog ihn heraus. »Dreizehn « , verkündete ich.
    Nachdem die Ergebnisse der Lotterie notiert und die Tiere wieder im Kessel waren, erfuhr ich, dass ich als dritte der elf Bewerberinnen vor die Ältesten treten musste. Lydia führte uns in die Küche. »Die Befragung beginnt um sieben Uhr. Bis dahin habt ihr frei. Das heißt, ihr habt frei, nachdem ihr das schmutzige Geschirr abgewaschen habt .«
    »Das schmutzige Geschirr ?« , fragte Hunter spitz.
    Lydiasahsiescharfan.»Weigerstdudichetwa,fürden Konvent,denduvielleichtleitenwirst,deineHändenasszumachen ?«
    Hunters Kinnlade fiel herunter, dann presste sie fest die Lippen aufeinander.
    »Das dachte ich mir .« Lydia wandte sich zum Gehen. »Noch einmal: Die Zeit vor und nach der Befragung steht euch zur freien Verfügung. Ich würde vorschlagen, ihr geht dann zurück in den Aufenthaltsraum und schlaft ein bisschen, wenn ihr könnt. Ich hole euch ab, wenn ihr an der Reihe seid .« Sie verließ uns.
    Angespannte Stille füllte die Küche. Ich suchte in den Schränken nach dem Spülmittel und wurde fündig.
    »Lass mich erst die Hände waschen « , sagte Maria und begann, sich die Hände zu schrubben. »Bei der Göttin, ich hoffe, wir bekommen es nicht mit noch mehr Skorpionen zu tun .« Sie erschauderte.
    Die Hoffnung teilten auch die meisten anderen. »Es ist ja nicht so, als wären Skorpione für uns alltäglich « , fügte eine Frau mit Namen Suzanne hinzu, die mit einem leichten Südstaatenakzent sprach.
    Hunter löste ihre verschränkten Arme. »Als Hohepriesterin musst du vielmehr eine Plattform für unsere Gemeinde aufbauen, gemeinsame Ziele formulieren, sie auch langfristig umsetzen und gleichzeitig Richtlinien nicht nur für die Öffentlichkeits-, sondern auch für die Aufklärungsarbeit entwickeln .«
    »Das klingt, als hättest du das auswendig gelernt « , merkte Maria an.
    Ohne zu zögern, erwiderte Hunter: »Das ist die hohe Kunst der Politik. Dagegen ist es ein Klacks, einen kleinen Skorpion zu fangen .«
    Suzanne straffte die Schultern. »Aber das ist doch genau das, was ich meinte. Wir entsprechen nicht mehr dem unappetitlichen Bild der mystischen Medizinfrau der letzten Jahrhunderte. Die Sichtweise hat uns zu leichten Opfern des

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