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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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tretet ein !«
    Die Macht wirbelte durch die weite Halle. Als Desdemona die Hände ballte und sie an ihre Brust riss, flogen die Türen im Osten und im Westen auf, und zwei Gestalten erschienen.
    Der Wind trieb den Gestank von Fäulnis durch die Halle zu uns herüber: Desdemona hatte nicht gelogen. Vampire.
    Der Tempel wurde wie die meisten Gebäude durch die metaphysische Barriere geschützt, die all diejenigen, die mit dem Fluch des Untoten belegt waren, normalerweise nicht passieren ließ. Die seelenlosen Untoten konnten nur eintreten, wenn sie hereingebeten wurden.
    So wie jetzt: Desdemona hatte die Einladung ausgesprochen.
    Mein Blick flog zwischen den beiden dunklen Gestalten in den Türen hin und her. Obwohl sie im Dunkeln standen, ließen ihre Statur und die breiten Schultern keinen Zweifel daran, dass es sich um Männer handelte.
    Bitte nicht Menessos und Goliath!
    Die Gestalten traten aus dem Schatten in das Dämmerlicht der Halle. Erleichtert stellte ich fest, dass sie mir beide unbekannt waren. Doch dann fiel mir ein, dass ich keineswegs aus dem Schneider war: Möglicherweise erkannten sie das Stigma an mir, und dann hätten sie wahrscheinlich keine Skrupel, mich zu verraten.
    Mit langen Schritten näherten sich die Vampire dem Podium. Es waren gut aussehende Männer, und ihre modische Kleidung und ihr selbstsicherer Schritt machten deutlich, dass sie es wussten. Alles an ihnen strahlte Selbstvertrauen aus – von den breiten Schultern bis hin zu ihrem lässigen Gang.
    Sie musterten uns mit einem Blick, der an jedem anderen Platz der Welt als lüsternes Interesse gedeutet worden wäre. Der eine hatte das Kinn arrogant angehoben und die Lippen abschätzig verzogen. Der andere erinnerte mich an einen freudig entzückten Studenten, dem es gelungen war, unbemerkt in die Damenumkleide zu spazieren.
    Der Gestank von faulenden Blättern löste bei mir einen Würgereiz aus, doch niemand anderen schien es zu stören. Sie hätten ja wenigstens den Versuch machen können, den Geruch mit Parfum oder Eau de Cologne zu überdecken.
    »Eldrenne, ehrenwerte Älteste « , sagte der Vampir mit der abschätzigen Miene. Er war groß, muskulös und hatte die überzeichneten kantigen Gesichtszüge eines Comichelden. Selbst sein blondes Haar, das an den Seiten adrett kurz geschnitten war, war so gestylt, dass ihm drei Strähnen des längeren Deckhaars perfekt in die Stirn fielen, was ihm wohl einen verwegenen Ausdruck verleihen sollte. Er verneigte sich nicht, sondern drehte nur leicht den Kopf, bevor er ihn schief legte. Es hätte die Andeutung eines ehrerbietigen Grußes sein können, doch Vampire verbeugten sich nie vor Sterblichen. »Ich heiße Heldridge und bin erfreut, an Ihrem Eximium teilzunehmen .« Er gab dem anderen Vampir ein Zeichen.
    »Ich heiße Sever .« Er lächelte einnehmend, machte sich aber nicht die Mühe, Höflichkeitsfloskeln zu äußern, die vermutlich ohnehin nicht ehrlich gemeint gewesen wären. Sever hingen goldbraune Locken über die Schultern.
    »Willkommen « , sagte Desdemona zu ihnen, bevor sie sich uns wieder zuwandte. »Die Prüfung besteht darin – «
    Als sie plötzlich innehielt, setzten die Ältesten sich aufrechter hin und ihre Blicke richteten sich auf etwas hinter der Reihe von uns Kandidatinnen.
    Ich spürte ein Beben in meiner unteren Wirbelsäule, so als würde etwas ins Schwingen geraten. Das Gefühl wanderte nach oben – so wie Fingernägel, die über jeden einzelnen Wirbel kratzten. Die zarte Vibration glitt an meinen Rippen entlang und konzentrierte sich an meinem Brustbein. Mir wurde heiß zwischen den Brüsten. Bilder blitzten kurz vor meinem geistigen Auge auf, von meinem dunklen Wohnzimmer, von Johnnys Gesicht, als wir uns fest umschlungen hielten. Meine Brustwarzen wurden hart.
    Heftig blinzelnd wollte ich die Bilder verscheuchen, wollte die Gewalt über meinen Körper zurückerlangen, doch die Hitze wanderte wieder tiefer, bis zu meinem Bauchnabel und, tiefer noch, bis zwischen meine Beine. Eine Welle des Verlangens durchströmte mich.
    Als die südlichen Türen in meinem Rücken aufflogen, wusste ich, ohne hinzusehen, wer der Eindringling war.
    »MeineDamen – undauchmeineHerrenKollegenVampire – ,bitteerlaubenSie,dassichmichandieserStelleeinmische,auchwennichnichteingeladenbin .«

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