Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle
etwas Geschäftliches ?«
Heldridge schob eine Hand in seine Hosentasche. »So ist es. Es geht um meinen Klub. Das Blood Culture .«
»Ein passender Name .«
»In der Tat. Man kann ihn sowohl von der Cleveland Clinic als auch von den Universitätskrankenhäusern bestens erreichen .«
Ich hob die Hand. »Lassen Sie mich raten – es besuchen Sie viele Krankenschwestern zum Spenden ?«
»Auf dem Weg nach Hause, ja. Das ist sehr praktisch .«
»Die Polizei wollen Sie nicht einschalten, aber mich bitten Sie um Hilfe .« Ich machte eine Pause. »Vielleicht sollten Sie besser doch etwas weiter ausholen. Was genau ist das für ein Vertrag, den Sie mit Ann geschlossen haben ?«
»Die Details tun nichts zur Sache « , bellte Heldridge. Er wandte sich von mir ab, blickte wieder in die Dunkelheit.
»Sie haben Angst, mir die Details zu verraten. Fürchten Sie, dass ich damit zur Polizei gehen könnte ?« Ich tippte mir mit einem Finger gespielt nachdenklich gegen die Wange. »Weil Sie den Klub dann schließen könnten ?«
»Das würde die Polizei nicht wagen! Wenn die Bluttrinker dieser Stadt ihre Ration nicht bei mir bekommen, wird es Tote geben. Das Risiko würden die Cops nicht eingehen .«
Ich würde wetten, dass das meiste davon wahr war – außer natürlich der Geschichte von Ann. Vermutlich besaß Heldridge tatsächlich einen Klub, in dem Krankenschwestern Blut spendeten.
»Sie verstehen nicht, worum es geht « , sagte Menessos leise.
Als er sprach, überkam mich ein Gefühl, als hätte er mir warm ins Ohr geatmet. Ich versuchte, mich nicht davon beeindrucken zu lassen. Zeit war ein wichtiger Faktor in dieser Prüfung. »Raus mit der Sprache, Heldridge « , drängte ich ihn nun, während ich aufstand und zu ihm ging. »Was wollen Sie von mir ?«
»Ich will, dass Sie Ihre Hexe zur Vernunft bringen und sie ausnüchtern, damit wir ihr Blut wie vertraglich vereinbart nutzen können !«
Das war nicht möglich. Aber seine Forderung zeigte mir, dass er keine Ahnung hatte, dass eine Krankheit und Medikamente der Grund für die Verunreinigung waren. Er tippte auf Alkohol. Mit affektiertem Zynismus fragte ich ihn: »Sie möchten also, dass ich Ann in eine Entzugsklinik einweise ?«
»Sie kann mir auch mein Geld zurückgeben !«
»Dann haben Sie also eine Vorauszahlung für ihr Blut geleistet ?« Teufelspakte wie dieser überraschten mich ganz und gar nicht. Ich war gern bereit zu glauben, dass sie gang und gäbe waren.
»Hundertachtzehn Milliliter, jeden zweiten Freitag, für das gesamte kommende Jahr .«
War das nicht ein bisschen leichtsinnig? Nicht, dass es die fiktive Ann kümmerte, denn sie hatte kein Jahr mehr zu leben. Also würden die Vampire so oder so nicht die entsprechende Gegenleistung erhalten. »Wegen zweiwöchentlichen hundertachtzehn Millilitern werden nicht plötzlich massenhaft Vampire auf der Suche nach Opfern durch die Straßen laufen .«
»Noch nicht. Aber ich könnte dafür sorgen .« Heldridges Drohung klang überzeugend.
Sever mischte sich ein. »Am Wochenende machen Vampire wie alle anderen auch Party, Süße. Nur, dass unsere Drinks nicht von Getränkediensten in Flaschen mit hübschen Etiketten drauf geliefert werden. Wir müssen uns selbst darum kümmern, und unser Durst ist nie gestillt. Wenn uns also der Nachschub versiegt, müssen wir etwas unternehmen .«
»Das alles ist rein geschäftlich « , sagte Heldridge und rückte mit stocksteifer Pose seine Krawatte gerade. »Normalerweise lassen wir die Lebenden in Frieden .«
Wäre es tatsächlich ein legales Geschäft gewesen, so hätte er Anns Grundstück belasten können, sofern sie eins besaß, denn schließlich kam sie ihren Lieferpflichten nicht nach, für die sie bereits bezahlt worden war. Doch der Deal war nicht legal; obwohl ich hätte wetten können, dass ich nach einer kurzen Recherche herausfinden würde, dass gerade ein neues Gesetz erlassen worden war, das genau auf diesen Fall zutraf. Hätte ich Wirtschaft studiert, so hätte mich das jetzt vermutlich auf ein paar neue Ideen gebracht.
»Vielleicht « , schlug ich vor, »könnten Sie den Verlust als nicht eingegangene Forderung von der Steuer absetzen .« Wie man Verluste abschrieb, wusste ich immerhin.
Heldridge lächelte höhnisch. »Ich sagte Ihnen doch schon, ich will Genugtuung. Eine buchhalterische Lösung wird da nicht reichen .«
»Manchmal muss man im Geschäftsleben auch Verluste hinnehmen .«
»Ich nicht !« , zischte er wütend.
»Ein Entzug ist keine
Weitere Kostenlose Bücher