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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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möglich‹?«
    MancheWiccaundHeidenfügtenderWeisungtatsächlichdenSatzhinzu:»Undwenndujemandemschadest,tu,wasdumusst .« Damitmeintensie,dasses,wenndieSituationesunbedingterfordert, möglicherweise akzeptabelist,anderenminimalenSchadenzuzufügen.Anderefanden,dasssichjederZauberinirgendeinerWeisenegativauswirktunddieRegelderWeisungnurbedeutenkann,eineHexemüssedanachstreben,sowenigSchadenwiemöglichanzurichten.»Niemandsolltejemalswissentlich,willentlichoderabsichtlicheinemanderenSchadenzufügen « ,sagteich.
    »Aber es geschieht. Menschen verlieren die Beherrschung. Sie sind schwach .«
    Worauf wollte er hinaus? Stellte er mir eine Falle? Seine weiche Stimme klang so vernünftig, so warm, lud mich ein, ihm zuzustimmen.
    »Manche trinken Alkohol und misshandeln ihre Kinder. Damit fügen sie ihnen doch zweifellos Schaden zu, oder ?«
    »Es ist mir nicht bekannt, dass Ann ihr Kind misshandelt hat .«
    »Misshandlung hat viele Gesichter, Persephone. Vernachlässigung ist genauso schlimm wie körperlicher Schaden .« Menessos’ Stimme war leise und sanft. »Wenn ein Kind täglich mitansehen, ja, miterleben muss, wie seine Eltern sich zugrunde richten, nimmt es seelischen Schaden. Würden Sie dem zustimmen ?«
    »Dieser Aussage? Ja. Doch auf unsere Situation trifft sie nicht zu .«
    »Jeden Tag kommen Menschen zu Schaden, Persephone, liebe, idealistische Persephone .«
    Jedes Mal, wenn er meinen Namen aussprach, war es, als würde er mich berühren. Gänsehaut überzog meine Arme.
    »Vielleicht kennen Sie den Spruch: ›Und wenn du jemandem schadest, tu, was du musst.‹?«
    »Ich weiß, dass er in manchen Glaubensrichtungen der Weisung zugefügt wird .« Hatte er meine Gedanken gelesen?
    »Der Schaden ist bereits entstanden « , sagte er wohlwollend. »Wir nehmen die Kleine zu uns, bilden sie aus und erziehen sie zu einem klugen, starken und schönen Menschen. Sie wird ein erfüllteres Leben haben, als es ihre Mutter ihr hätte bieten können .«
    »Nein .« Ich hatte nicht mehr die Kraft, um noch überzeugend zu klingen.
    »Wir werden dafür sorgen, dass sie auf eine Weise geliebt und gefördert wird, zu der ihre Mutter im Moment nicht in der Lage ist. Uns stehen mehr als genug Möglichkeiten offen .« Er deutete auf die beiden Vampire, die ihre Zustimmung signalisierten. »Ich kenne Paare, die kinderlos sind, obwohl sie sich Kinder wünschen .«
    Ich dachte an Celia und Erik. Hatte er vielleicht den gleichen Gedanken? Deutete er an, dass er – theoretisch – dieses hypothetische Kind zu Wæren in Pflege geben würde? Aber im Tausch wogegen? »Sie wollen sie zu einer Sklavin der Untoten machen, nicht wahr ?«
    »Und Sie wollen, dass das Mädchen weiter ein Leben ohne Zukunft führt. Die Kleine ist so gut wie tot !«
    »Sie wollen sie zu einer Marionette machen – «
    »Nein! Das hat ihre Mutter schon besorgt « , knurrte er. Mir wurde heiß in meiner Brust. »Ich würde sie zu einem reichen Menschen machen, ihr alle Bedürfnisse erfüllen .«
    »Trotzdem wäre sie nichts weiter als eine Marionette « , entgegnete ich kalt. »Wenn auch eine, der es an nichts fehlt .«
    »Dann liegt es jetzt an Ihnen, Persephone. Entscheiden Sie, wie die Zukunft dieses Kindes aussieht .«
    Mir drehte sich der Magen um. Barmherzige Vampire, die ein Leben ohne Entbehrungen versprachen? Mein Gewissen sträubte sich gegen die Vorstellung. Mein einziger Trost war, dass es sich um eine hypothetische Situation handelte. Es war nicht die Wirklichkeit. Nicht wirklich.
    Oder doch?
    Hatte man vielleicht deshalb damals auch Goliath entführt? Hatte man mit dem Verkauf eines Kindes ein Familiengeheimnis vertuschen wollen?
    »Wie oben, so unten, Hexe « , warf Heldridge ein. »Fügt deine Göttin etwa niemals jemandem Schaden zu ?«
    »Sie würde den Schaden so gering wie möglich halten « , flüsterte ich.
    Der Hinweis, den ich erhalten hatte, war, dass ihre Mutter ohnehin sterben würde. Von einer Familie, die das Mädchen adoptieren konnte, war nicht die Rede gewesen. Durfte ich eine solche Entscheidung überhaupt treffen? Doch als Hohepriesterin wurde von mir erwartet, dass ich Entscheidungen fällte, auch wenn es mir schwerfiel. Das brachte das Amt mit sich. Neu war mir hingegen, dass eine Hohepriesterin tatsächlich für ein Problem wie dieses zuständig sein sollte.
    Keine der Optionen gefiel mir. Und trotzdem musste ich mich entscheiden.
    Entscheide dich. Rascheln … Zeiten … Muße … Tisch! Rasch-elnzeiten – musse – Tisch .

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