Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
Intuition, deswegen entschied ich mich dafür. Ich stellte die Schalen mit Wasser und Salz, die orangefarbenen und die weißen Kerzen in den innersten Kreis, dann nahm ich die Steine in Augenschein und beschied, dass sie mir alle nützlich sein konnten.
    Den Onyx legte ich in den Norden, den Türkis in den Osten, den Sonnenstein in den Süden und die Jade in den Westen. Neben jeden Stein platzierte ich noch ein Teelicht, das ich an den Stabkerzen auf dem Tisch entzündete, bevor ich nach der Schale mit dem Salz griff und es, während ich mich um mich selbst drehte, auf den Boden streute.
    »Drei an der Zahl, ich bin bereit,
    der Kreis sei geschlossen und ist geweiht .«
    Nachdem ich mit dem Geißblattbündel Wasser in alle Richtungen gespritzt hatte, deutete ich mit der orangefarbenen Kerze nacheinander in alle Himmelsrichtungen und sagte:
    »Erde, Feuer, Wasser, Wind,
    eilt herbei geschwind.
    Elemente, seid nun da für mich,
    euren Schutz erbitte ich.
    Schließt den Kreis
    auf mein Geheiß.
    Schließt mich sicher in ihn ein,
    so ist mein Wille, so soll es sein .«
    Als alle schützenden Elemente an ihrem Platz standen, setzte ich mich und legte die Hände auf den Kreidekreis, der mich umgab.
    Dann rief ich die Leylinie.
    Sie war da, tief unter mir. Hielt sich im Dunkeln versteckt und beobachtete mich wie ein ausgehungertes Tier seine Beute. Ungeduldig hatte sie auf jemanden gewartet, der sie rief, und jetzt war ich hier, lebendig und stark, und suchte nach ihr. Doch auch die anderen Kandidatinnen wollten sie finden, deshalb war sie misstrauisch.
    Sie haben mich weggeschlossen , flüsterte sie. So tief unten.
    »Mach mir auf « , flüsterte ich zurück.
    Du musst aufschließen! Mich freilassen!
    »Ich habe den Schlüssel nicht .«
    Keinen Schlüssel! Die Verzweiflung in ihrem Flüstern war mitleiderregend.
    Was für ein Schloss hatte Vivian wohl benutzt? Im Geiste ging ich die mir bekannten magischen Verschlüsse durch, die ich dann aber alle wieder verwarf. Entweder waren sie zu einfach oder zu schwach für einen Leylinienknotenpunkt. Vivian hatte Zugang zum Kodex gehabt, also war sie bestimmt auch in der Lage gewesen, ein Schloss mit Tiefenmagie zu verstärken. Aber ein solches Schloss würde jeder Kandidatin Probleme bereiten.
    Kandidatin. Die Leylinie hatte gesagt, sie hatten sie weggeschlossen. Plural.
    Da kam mir eine Idee.
    »Ich habe einen Schlüssel .« Ich zog den Bartschlüssel hervor, der an der weißen Schnur um meinen Hals hing.
    Das ist er! Berühr mich.
    Mit dem Schlüssel in der Hand visualisierte ich, wie ich die linke Hand nach unten streckte, in den Tempelboden hinein, durch den Keller, durch das Fundament und die Erd- und Steinschichten hindurch, ganz tief hinunter, bis ich sie spürte, die Leylinien, die an meiner Handfläche kitzelten, sich an ihr rieben wie ein Feuerstein, der kurz davor war, Funken zu schlagen. Ich hielt inne und visualisierte eine Art energetischen Handschuh, einen Schutz für meine Finger, damit ich die einzelnen Stränge des Knotens berühren konnte. Und plötzlich sah ich vor meinem geistigen Auge, wie die sechs weiß glühenden Kabel der Leylinien zusammenliefen und wieder in der Erde verschwanden. Wie Lichterketten einer Weihnachtsbeleuchtung, die sich zu einem unentwirrbaren Knäuel verfangen hatten.
    Ahhh, jaaaaa.
    Diese Linien waren pure Energie, sie hatten Zugang zu den Toten, einige mehr als andere. Sie waren eine Schnellstraße ins Sommerland, eine Art Leiter – für alle, die nicht an einen stofflichen Körper gebunden waren. Mittels Astralreisen, in denen der Geist den Körper verlässt, kann ein Magier die Toten oder andere Wesen besuchen und alle möglichen nichtphysischen Aufgaben erfüllen. Natürlich muss man Schutzvorkehrungen treffen, damit in der Zeit, in welcher der Geist abwesend ist, niemand von dem leeren Körper Besitz ergreift. Das bisschen Kreide, Salz und Wasser waren nicht Schutz genug. Ich musste Geister dazurufen.
    Aber welche Linie war die richtige? An welcher musste ich ziehen?
    Geister kann man spüren. Die Nervenenden gleich unter der Haut nehmen sie ähnlich wahr wie die Temperatur. Das Gehirn registriert sie, auch wenn sie nicht fassbar sind. Die meisten Leute fühlen nicht wirklich die Textur eines Geistes, sondern reagieren nur instinktiv auf seine Anwesenheit: Die Haare im Nacken stellen sich auf, vielleicht bekommen sie auch eine Gänsehaut. Jeder, der einmal in einem Haus gewesen ist, in dem es spukt, weiß, dass Geister, wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher