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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Veränderung, nicht nur eine zukünftige .«
    »Hexerei ist Sand. Tiefenmagie ist der verborgene Schatz. Verstanden .«
    Sand am Strand … Johnny.
    Bei dem Gedanken an ihn verspürte ich in meiner Brust ein Engegefühl, doch ich riss mich zusammen.
    Tiefenmagie, so hatte Nana mich gelehrt, durfte nur als letztes Mittel angewendet werden, wenn schnelles Handeln erforderlich war. Einmal befreit, ließ sich die Energie nur schwer von dem Magier kontrollieren. Darüber hinaus hatte Tiefenmagie auch eine berauschende Wirkung. Viele Hexen wurden süchtig danach und fanden immer wieder neue Entschuldigungen, um die unmittelbar und sofort wirkende Magie anzuwenden – bis sie daran zugrunde gingen.
    Vor der Leylinie, die zu Hause meine Schutzbanne mit Energie versorgte, hatte ich keine Angst – diese Energie konnte ich einfach umleiten, und die Menge war gering, nur ein kleiner Tropfen Macht. Doch schon dieser eine Tropfen konnte, wenn ich nicht aufpasste, in dem kurzen Moment, den ich brauchte, um die Macht zu rufen, meinen Arm taub werden lassen. Berührte man eine Leylinie, so kribbelte und knisterte es, als würde man die Hand in kochendes Wasser tauchen. Die fast schmerzhafte Taubheit, die man im ersten Moment spürte, wich bei längerem Kontakt einer wohltuenden Wärme. Man fühlte sich, als wäre man angetrunken, leicht euphorisch. Ich verstand durchaus, dass man nach diesem Gefühl süchtig werden konnte.
    Deshalb war ich jetzt besonders vorsichtig. Der Venefica-Tempel war wie alle Tempel auf einem Knotenpunkt erbaut worden – einer Stelle, an der sich mehrere Leylinien kreuzen. Hier war die Energie um ein Vielfaches stärker als bei mir zu Hause, wo es nur eine einzige Leylinie gab.
    Sogar jetzt, da ich nur an sie dachte, antwortete sie mir mit einem leichten Pulsieren – ein Monster, das in den tiefsten Tiefen der Erde begraben war, um die Welt zu beschützen. Eingesperrte Energie, die langsam durch ihre Gefangenschaft vergiftet wurde. Sie bettelte darum, dass ich sie nutzte, sie rief mich an, damit sie frei und wild fließen konnte. Wenn ich mich nicht beeilte und sie befreite, würde sie noch stärker verunreinigt werden.
    Das Siegel der Ordovia brach unter dem Druck meiner Finger, und das feste Papier entrollte sich in meinen Händen.
    Ich bin ein vergrabener Schatz , flüsterte mir die Energie zu. Wie die Truhe, die du ausgewählt und mit deinem Schlüssel geöffnet hast; du erkennst die Möglichkeiten in dem, was andere nicht sehen, du erkennst, was wir beide gemeinsam erreichen könnten … und ich erkenne das in dir, was andere nicht sehen, Lustrata! Ruf mich, lass mich zu dir! Ich will dir gehorchen, und wir werden unendlich mächtig sein.
    »Sei still « , flüsterte ich zurück. Die Energie der Linie hinter meinem Haus hatte mich noch nie manipuliert, aber sie war ja auch nicht eingesperrt. Knotenpunkte waren da offensichtlich viel gesprächiger.
    Das Blatt Papier war leer.
    Ich erinnerte mich, dass auf der anderen Papierrolle die Schrift durch die Wärme meiner Hand erschienen war, und hielt das Papier näher an die Kerzenflammen. Und tatsächlich – die Buchstaben funkelten auf und wurden sichtbar.
    PROTREPTICUS
    Rufe einen Geist,
    hole seine Erlaubnis ein.
    Binde ihn an deinen Tand,
    schließe ihn gut ein.
    Es hörte sich so einfach an. Wie ein Rezept: Zusammenmischen, in die Form geben, backen. Aber von den Zutaten, den Mengen, der Backtemperatur oder auch der -dauer war nichts zu lesen. Die Aufgabe würde nicht leicht zu bewältigen sein.
    Die Gegenstände auf dem Tisch waren eigentlich sehr gewöhnlich für einen solch ungewöhnlichen Zauber. Ich überlegte, wie ich vorgehen wollte. Steine, schwarzer Faden, Kreide … doch ich hatte nichts, worauf ich schreiben konnte.
    Der Boden.
    Rufe einen Geist.
    Mit der Kreide in der Hand ließ ich mich auf die Knie sinken und malte ein Rechteck auf den Holzboden, in dessen Mitte ich die Buchstaben des Alphabets in zwei Reihen schrieb, darunter Zahlen und wiederum darunter Satzzeichen. Dann zog ich einen Kreis im Uhrzeigersinn um mich und das Rechteck, trat aus ihm heraus und zeichnete einen zweiten Kreis um den ersten und darum noch einen dritten. Dann wandte ich mich den Gegenständen auf dem Tisch zu.
    Zuerst betrachtete ich die Kräuter. Geißblatt und Basilikum. Beide besaßen schützende Eigenschaften, aber Basilikum förderte Astralreisen, und das Risiko wollte ich nicht eingehen. Geißblatt hingegen unterstützte übersinnliche Kräfte und die

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