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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Seine schrecklichen Hände öffneten sich zu einem letzten, tödlichen Griff!
    Ein dumpfer Schlag mischte sich in das rasende Hämmern meines Herzens. Ein Schuss peitschte, lauter und dumpfer als die Revolverschüsse, die ich abgefeuert hatte, dann erschien eine riesige, unglaublich breitschultrige Gestalt hinter dem brennenden Mann, hob ihn hoch – und warf ihn mit einer wütenden Bewegung quer durch das Zimmer gegen das Fenster!
    Scheibe und Rahmen zerbrachen. Die Gardinen flammten auf wie trockenes Laub, als der Gluthauch des Unheimlichen sie streifte. Der Mann versuchte noch sich festzuklammern und stürzte mit einem Schrei in die Tiefe. Ein dumpfer Schlag folgte. Dann war Stille.
    Wie durch einen roten Schleier sah ich, wie mein Retter die Flammen ausschlug, die auf seine Ärmel übergegriffen hatten, und zum Fenster stürmte. Das Zimmer begann sich vor meinen Augen zu drehen und zu verbiegen. Mir war plötzlich übel und kalt, gleichzeitig schien mein Körper wie unter einem inneren Feuer zu glühen. Ich spürte, dass ich das Bewusstsein zu verlieren begann.
    Das letzte, was ich wahrnahm, war Rowlfs breitflächiges Bullbeißergesicht, das sich vom Fenster abwandte und zu einem Grinsen zerfloss.
    »Na, Junge«, sagte er. »Sieht aus, wie wenn wir grad noch im letzt’n Moment gekomm’ wärn, wa?«
     
    Ich konnte kaum länger als eine Minute ohne Bewusstsein gewesen sein, denn als ich die Augen das nächste Mal aufschlug, stand Rowlf noch immer am Fenster und blinzelte in die Dunkelheit hinaus. Eine Hand schlug mir immer wieder ins Gesicht und als ich endlich den Kopf wandte und nach dem Quälgeist Ausschau hielt, erkannte ich Howards Gesicht, das zu einem Ausdruck tiefer Sorge verzogen war.
    »Alles in Ordnung, Junge?«, fragte er.
    Ich nickte, stemmte mich hoch und schüttelte gleich darauf den Kopf. Mein Blick saugte sich an Rowlfs breitem Rücken fest. Rowlf!
    »Was zum Teufel ist hier passiert?«, fragte Howard. Seine Hand wies mit einer weit ausholenden Geste auf das verwüstete Zimmer. Die Luft war dick und grau vor Qualm und hier und da flackerten noch immer kleine Brände und Nester roter Glut in dem geschwärzten Parkettfußboden.
    »Was hier passiert ist?«, murmelte ich verstört. Ich hatte Mühe, seinen Worten überhaupt zu folgen. Ich konnte nichts anderes, als Rowlf anzustarren.
    Schließlich riss Howards Geduldsfaden. Mit einem ärgerlichen Knurren packte er mich an der Schulter und zwang mich recht unsanft, ihn anzusehen. »Verdammt, ich habe etwas gefragt!«, schnappte er. »Was ist passiert? Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, du triffst erst morgen hier ein.«
    Mühsam löste sich seine Hand von meiner Schulter. »Was ich hier mache?«, fragte ich ungläubig. »Aber du hast … du hast mich doch selbst … und Rowlf … ich meine, wieso … was macht er hier überhaupt?«
    Rowlf drehte sich vom Fenster weg und sah mich vorwurfsvoll an. »Hasse was ’gegen?«, nuschelte er.
    Vorwurfsvoll streckte er die Hände aus und deutete auf die großen, blutigroten Brandblasen, die langsam auf seinen geschwärzten Fingern entstanden. »Hast ’ne komische Art, danke zu sagen«, sagte er.
    Ich starrte Howard an. Langsam zweifelte ich ernsthaft an meinem Verstand.
    »Aber du … wir … wir wissen doch beide … Rowlf ist doch in Arkham, in der Universität. Du hast mir selbst erzählt, er wäre verletzt worden.«
    »Ich habe dir das gesagt?«, vergewisserte sich Howard. Ich nickte.
    »Wann soll ich dir das gesagt haben, Robert?«
    »Vor ein paar Stunden«, antwortete ich verstört.
    »Vor ein paar Stunden, so«, wiederholte Howard. »Ich habe dich seit über vier Wochen nicht mehr gesehen, Robert«, fuhr er fort. »Nicht, seit ich aus Arkham abgereist bin.«
    »Seit -« Ich stockte, setzte mich vollends auf und starrte abwechselnd ihn und Rowlf an. Mir fiel erst jetzt auf, dass Howard einen anderen Rock trug als noch am Nachmittag. Und als ich genauer hinsah, sah ich auch, dass die blutunterlaufene Beule an seiner Schläfe, wo ihn das Schwert des Angreifers getroffen hatte, verschwunden war.
    »Robert, was geht hier vor?«, fragte Howard, als ich nicht von mir aus antwortete. »Du solltest überhaupt nicht in diesem Haus sein, wenigstens jetzt noch nicht, sondern -«
    »Ich bin seit heute Mittag hier, Howard«, unterbrach ich ihn, leise, aber sehr ernst. »Dr. Gray hat mich hergebracht – und du selbst hast mich empfangen, unten an der Tür. Hast du das schon vergessen?«
    »Dr. Gray?«,

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