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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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während sein Blick unstet zwischen Ger, dem Krakenmonster und mir hin und her irrte, Looskamp hoch aufgerichtet und das Kristallhirn noch immer über den Kopf erhoben.
    »Warum gehst du nicht endlich?«, fragte ich. Meine Stimme hatte einen bitteren Klang, der mich fast selbst erschreckte. Ich fühlte keinen Hass, nicht einmal Zorn Ger gegenüber. Ger konnte nichts dafür, nicht wirklich. Necrons Fluch hatte mich eingeholt, das war alles. Ich war ein Hexer und Hexer haben keine Freunde.
    »Robert«, sagte er, »es -«
    »Ger!«, unterbrach ich ihn. »Geh und bringe deinem Herrn, was er will.«
    Gers Blick flackerte. Einen Moment lang starrte er noch auf die fürchterliche Krakenkreatur, die aufgehört hatte, wild mit den Tentakeln die Luft zu peitschen, als verstünde sie, was zwischen uns vorging. Dann nickte er, wandte sich mit einem Ruck um und trat in das Tor.
    Jedenfalls wollte er es.
    Aber eine halbe Sekunde, ehe er in das flackernde Loch treten konnte, riss der verbliebene Tempelritter sein Schwert in die Höhe, vertrat ihm den Weg und drückte ihm die scharfe Schneide der Klinge gegen die Kehle.
    Looskamp keuchte und ließ um ein Haar das Kristallhirn fallen.
    »Grodekerk!«, keuchte er. »Was -«
    »Ich bin nicht Grodekerk«, unterbrach ihn der Templer. »Dein Spiel ist aus, Tempelherr! Leg das Kristallhirn zu Boden.«
    Dann hob er die Hand und zog mit einem Ruck Helm und Kettenmütze ab. Darunter kam ein schmales, jungenhaft wirkendes Gesicht und schulterlanges blondes Haar zum Vorschein.
    »Shannon!«, schrie ich.
    Wie zur Antwort auf meine Stimme stimmte die Labyrinthkreatur ein fürchterliches Gezischel und Gekreische an und begann erneut, wild mit den Armen die Luft zu peitschen.
    »Wer sind Sie?«, keuchte Looskamp.
    Shannon lachte leise. »Niemand, den du kennst, Templer. Aber jemand, der deine Pläne vereiteln wird. Leg das Kristallhirn zu Boden oder ich töte dich!«
    Wieder schlug die Kreatur drohend mit den Armen. Einer ihrer langen, peitschenden Tentakel schlängelte über den Boden und stieß wie eine angreifende Schlange in Shannons Richtung.
    Der Angriff war nicht ernst gemeint, aber der junge Magier war für Bruchteile von Sekunden abgelenkt.
    Und Looskamp nutzte diese Chance!
    Mit einer blitzartigen Bewegung sprang er zur Seite, schlug Shannons Arm herunter und versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, der ihn zurücktaumeln ließ. Dann wirbelte er herum und sprang mit einem gewaltigen Satz in das Tor.
    Shannon fluchte, fand sein Gleichgewicht wieder und stürmte hinter ihm her. Ich sah, wie sich seine Muskeln zum Sprung spannten.
    Aber er tat es nicht, denn im gleichen Moment zerriss ein ungeheurer, berstender Schlag die Luft.
    Die Höhle erzitterte. Ein unerträglicher, blauweißer Blitz löschte das grüne Licht aus und plötzlich hatte ich das Gefühl, von innen nach außen gestülpt zu werden. Ich schrie auf, als die Labyrinthkreatur mit einem irrsinnigen Kreischen auf mich zusprang. Ihre tödlichen Arme peitschten auf mich herab.
    Aber der vernichtende, alles auslöschende Schmerz blieb aus. Stattdessen fühlte ich mich plötzlich gepackt und herumgewirbelt. Mit einem Male war Shannons Gesicht vor mir, verzerrt zu einer Maske des Entsetzens und nackter Wut, und dann war die Luft voller Blitze und stechendem Brandgeruch und wirbelnden, brennenden Schlangenarmen. Alles ging unglaublich schnell. Die Labyrinthkreatur wirbelte herum und hob mit einem fürchterlichen Brüllen die Arme, aber sie stürzte sich nicht auf mich, denn zwischen ihr und mir war plötzlich etwas anderes, etwas, das aus Shannons Körper hervorgebrochen war wie eine Wolke brodelnden schwarzen Nebels und sich zu einer Kreatur verdichtete, die ihr ähnelte, aber noch größer, noch furchtbarer und noch wilder war!
    Mit einem verzweifelten Satz war ich dort, wo Looskamp gerade noch gestanden hatte, und warf mich blindlings nach vorne. Das Tor begann sich zusammenzuziehen, rasend schnell, und für eine endlose, fürchterliche Sekunde schien die Zeit stillzustehen, während ich in einem verzweifelten Hechtsprung durch die Luft segelte und das Tor vor mir weiter schrumpfte.
    Dann nahm ich nur noch Schwärze wahr.
     
    Ich schwebte in einem endlosen, finsteren Nichts. Um mich herum war keine Leere, kein Raum, keine Zeit, nichts mehr. Ein Geist ohne Körper, ein Bewusstsein, in die Ewigkeit eines endlosen Augenblickes geschleudert, der Gefangene einer Dimension, aus der die Schrecken und die Alpträume stammten. Ich war

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