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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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allein, allein mit mir und meinen Erinnerungen, und der Furcht, die auf unsichtbaren Spinnenfüßen in meine Seele kroch.
    Und dann hörte ich die Stimme.
    Sie sprach zu mir und ich verstand sie, obgleich sie Worte aus einer Sprache formte, die vor Millionen Jahren untergegangen war. Sie sprach von finsteren Geheimnissen und flüsterte von Dingen, die zu wissen den Menschen auf ewig verboten war, aber sie sprach auch von dem, was geschehen war, als ich das Labyrinth und den Machtbereich seiner Kreatur zum ersten Mal betrat, sie selbst hatte den Keim zu ihrem eigenen Untergang gelegt, als sie mich im Traum in den Körper eines GROSSEN ALTEN versetzte, denn obgleich er nur ein Schatten war, sind doch die Träume das ureigenste Reich Cthulhus, des Obersten der GROSSEN ALTEN, und er war es, ein winziger Teil seiner träumenden Macht, die ich in mir gespürt hatte, der böse Keim, den schon die Berührung seines Schattenbildes in meiner Seele hinterlassen hatte. Er hatte den Verrat gespürt, den die Labyrinthkreatur plante.
    Ohne dass ich es auch nur ahnte, hatte ich den Tod zurück in das Labyrinth von Amsterdam gebracht, wie der Träger einer schleichenden Krankheit, der selbst nicht infiziert war, aber Tod und Verderben säte, wohin sein Atem auch fiel.
    Dies und noch viel mehr flüsterte mir die unhörbare Stimme zu und obgleich ich keinen Beweis, keinen logischen Anhaltspunkt dafür hatte, wusste ich, dass es Cthulhu selbst war, der in seinen Träumen zu mir sprach.
    Dann erlosch die Schwärze, so übergangslos, wie sie mich ergriffen hatte. Plötzlich spürte ich meinen Körper wieder und als ich die Augen öffnete, stach helles Sonnenlicht in meine Netzhäute und ließ mich blinzeln.
    Vorsichtig setzte ich mich auf. Ich befand mich in einem heruntergekommenen, baufälligen Raum, dessen eine Seite nur noch aus moderigen Brettern bestand. Die Fenster waren zerbrochen und ließen das flirrende Licht der Morgensonne herein und die Luft roch nach Verfall und Tod.
    Als ich mich bewegte, gab eines der Fußbodenbretter nach und brach. Die Erschütterung ließ Steine aus der Wand und Kalk von der Decke brechen. Staub wallte in grauen, zum Husten reizenden Wolken auf.
    Aber ich erkannte, wo ich mich befand. Es war der Salon in dem Haus in der Van Dengsterstraat, der Raum, in dem der Albtraum begonnen hatte. Und in dem er enden würde.
    Während ich aufstand und mit vorsichtigen Schritten zur Tür ging, begann das Haus hinter und über mir zu zerbrechen. Ächzend neigten sich die altersschwachen Balken und Wände, Steine kollerten und ich hatte kaum das Gebäude verlassen und den Fuß der plötzlich zerborstenen Marmortreppe erreicht, als der gesamte Dachstuhl sich zu neigen begann und dann krachend und polternd zusammenstürzte.
    Ich begann zu rennen, so verzweifelt und schnell wie noch niemals zuvor in meinem Leben, während rings um mich herum ein tiefes, beinahe schmerzhaft klingendes Stöhnen durch die Häuser ging, sich Wände neigten und Zwischenböden und Dächer krachend zusammenstürzten.
    Das Labyrinth starb. Und mit ihm zerfielen die Häuser, starben die Gebäude, deren Verfall es seit Jahrzehnten mit seiner finsteren Macht aufgehalten hatte.
    Als ich das Ende der Gasse erreichte und keuchend am Ufer der schmalen, schlammigen Gracht stehenblieb, war die Van Dengsterstraat zu einer Trümmerlandschaft geworden.
    Aber ich empfand keine wirkliche Befriedigung bei dem Anblick. Es gab etwas, das sich wie mit glühenden Lettern in meine Erinnerung gebrannt hatte und jeden anderen Gedanken, jedes andere Gefühl vertrieb.
    Die Stimme. Cthulhus Stimme. Ich würde ihren Klang niemals wieder vergessen. So wenig, wie die letzten Worte, die er zu mir gesagt hatte, kurz bevor sich das Tor schloss und mich zurück in die Wirklichkeit spie:
    »Für diesmal sollst du davonkommen, Robert Craven, denn du hast uns einen Dienst erwiesen«, hatte er gesagt. »Doch ich warne dich. Kommst du uns noch einmal in die Quere, vernichte ich dich, denn auch meine Großzügigkeit hat Grenzen. Mische dich nie wieder in unsere Angelegenheiten.
    Nie.«

 

     
     
    »Haltet Euch bereit Brüder.«
    Balestranos Stimme bebte vor Erregung und auch die Bewegungen des alten Mannes hatten viel von der Ruhe verloren, die de Laurec immer so an ihm geschätzt und bewundert hatte. Seine Finger zitterten, als er langsam auf den niedrigen, altarähnlichen Tisch zutrat, und in seinen Augen stand ein Glitzern, das vielleicht nur Anspannung ausdrücken

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