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Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Titel: Hexer-Edition 08: Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sein, wenn das Tor sich schließt.«
    »Wenn es sich schließt«, sagte Dagon böse. »Du bist närrisch, El-o-hym, wenn du glaubst, du hättest wirklich eine Chance, Barlaam zu überlisten. Er wird euch erwarten, mit all seiner Macht und all seinen Kriegern, sobald die Sonne untergeht. Wie willst du an ihm vorbeikommen?«
    »Ich werde es«, antwortete Shadow ernst.
    »Und wie?«, erkundigte sich Dagon lauernd.
    Shadow lächelte, aber es wirkte eher wie eine Grimasse. »Ich werde die Bestie rufen, Dagon. Und du wirst mir dabei helfen. Als Gegenleistung schenke ich dir das Leben.«
    Dagon schluckte. »Die … Bestie?«, murmelte er. »Du … du weißt, was du von mir verlangst?«
    Shadow nickte. »Ich weiß es, Dagon. Aber du hast keine Wahl. Der Tod ist nichts gegen das, was Barlaam dir antun wird, wenn du ihm lebend in die Hände fällst.«
    Sekunden, die wie Ewigkeiten schienen, starrte Dagon die El-o-hym aus seinen großen, in allen Farben des Regenbogens schimmernden Augen an. Dann nickte er. Die Bewegung wirkte, als koste sie ihn all seine Kraft. »Wann?«, fragte er.
    »Sobald es dunkel wird.«
     
    Die Dämmerung tauchte die Ebene vor dem Krater in blutrotes Zwielicht, als wir die Höhle verließen. Ich wusste nicht, ob wir den gleichen Weg genommen hatten wie hinauf. Ohne Shadows Hilfe wäre ich rettungslos verloren gewesen.
    Aber auch so fühlte ich mich alles andere als wohl. Während des Weges hier herunter hatte ich begriffen, was Shadow damit gemeint hatte, wir wären sicher, »solange der Mond noch nicht am Himmel stünde«.
    Das ewige Halbdunkel der Stollen war gleich geblieben, aber etwas in unserer Umgebung hatte sich verändert. Etwas Unsichtbares und Finsteres schien in den Eingeweiden des Berges zu drohendem Leben erwacht zu sein. Ich konnte es nicht in Worte fassen – der Berg war plötzlich voller raschelnder und schabender Laute, aber das war nicht alles. Es war nur ein Gefühl, aber von einer Intensität, die mir schier den Atem raubte.
    Ein Gefühl des Erwachens. Es war ein Gefühl, als begänne sich rings um uns herum etwas Gewaltiges, Lebendes zu regen …
    Ich versuchte den Gedanken zu verscheuchen und konzentrierte mich auf den schmalen Ausschnitt der Welt, der vor dem Spalt im Felsen sichtbar war. Vor mir ragten Dagon und Shadow wie finstere Schatten empor und neben mir bewegte sich Lady Audley unruhig. Sie schlief, aber es war ein unruhiger, von Fieber und Albträumen geplagter Schlaf. Jeder Schritt, den ich getan hatte, musste eine Qual für sie gewesen sein. Erneut fragte ich mich, wieso sie noch lebte.
    Shadow wandte sich halb um und deutete mit der Hand hinaus auf die Ebene. Ich trat zwischen sie und Dagon und blickte in die angegebene Richtung.
    Barlaam und seine Männer waren im schwächer werdenden Licht des Tages nur mehr als schwarze, tiefenlose Schatten zu erkennen, die sich unablässig hin und her bewegten und Dinge taten, die ich nicht deuten konnte. Eine große Anzahl kristallener Flugscheiben hatte sich im Laufe des Nachmittags zu dem halben Dutzend gesellt, mit dem Dagon und ich angekommen waren. Sie glänzten wie übergroße silberne Münzen im roten Licht und ich schätzte, dass die Anzahl von Barlaams Männern auf mindestens hundert gestiegen war.
    Zwischen ihnen, wie ein Loch in der Wirklichkeit, gähnte das Tor.
    Ich erschrak, als ich sah, um wie viel größer es geworden war. Ein unheimliches, hellgrünes Licht umgab es wie ein Kranz und manchmal schienen wesenlose Dinge aus seinem Inneren zu greifen und schneller zu vergehen, als ich sie erkennen konnte.
    »Was tut er da?«, flüsterte ich.
    »Er versucht es zu öffnen«, antwortete Shadow, ohne den Blick von der verwirrenden Szene zu nehmen.
    »Offnen? Aber es ist offen!«
    Shadow schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich«, behauptete sie. »Es ist offen, aber es ist instabil und kann jeden Moment zusammenbrechen. Barlaam braucht Zeit, um seine Rückkehr in die Wirklichkeit vorzubereiten. Beträte er es jetzt, wäre er nichts als ein kleiner Magier. Aber er will ein Gott sein. Das ist unsere Chance.«
    »Was habt ihr vor?«, fragte ich, abwechselnd sie und Dagon anstarrend. Dagon sah weg, während sich Shadow nervös mit der Zunge über die Lippen fuhr. Ihr Blick wanderte dabei unablässig, als hielt sie nach etwas Bestimmtem Ausschau.
    »Worauf wartest du?«, fragte ich. »Auf die Wilden?«
    Shadow verneinte. »Es wäre Mord, ihnen einen Angriff auf Barlaam zu befehlen. Aber es gibt einen anderen Weg. Alles, was

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