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Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Titel: Hexer-Edition 08: Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Mädchens. Ihr Gesicht war hinter dem gebleichten Weiß eines knöchernen Rattenschädels verborgen.
    »Du hast dich wirklich nicht verändert, Tante Aude«, sagte sie. »Nicht einmal in all den Jahren. Ich hätte mir denken sollen, dass Penwick allein nicht mit dir fertig wird.« Damit hob sie die Hände an den Kopf, nahm den bizarren Schädelhelm ab und ließ abermals dieses helle, perlende Lachen hören.
    Lady Audley hatte das Gefühl, innerlich zu Eis zu erstarren. Sie hätte das Gesicht des Mädchens nicht zu sehen brauchen, um zu wissen, wem sie gegenüberstand. Es war dieses Lachen, das sie um mehr als alles andere in Erinnerung behalten hatte.
    »Cindy!«, flüsterte sie mit bebender Stimme.
     
    Es ging auf drei Uhr zu, als ich den Bahnhof erreichte. Unsere Reisevorbereitungen hatten nicht viel Zeit in Anspruch genommen; die Koffer waren noch gepackt seit dem verunglückten ersten Versuch, London zu verlassen, und wir hätten schon eher abreisen können, hätte Howard nicht darauf bestanden, Grays Rückkehr abzuwarten, um noch das eine oder andere mit ihm zu besprechen. Der weißhaarige Anwalt war eine gute Stunde nach mir eingetroffen und auf seinem Gesicht hatte ein Ausdruck gelegen, als hätte er mit Cthulhu um seine Seele gepokert und verloren. Er hatte nicht sehr viel gesagt, aber nach dem wenigen, was ich ihm hatte entlocken können, schien der »Dämpfer«, den er Cohen hatte versetzen wollen, zu einem Bumerang geworden zu sein. Die »Persönlichkeiten«, von denen der Captain gesprochen hatte, mussten noch um einiges höher gestellter sein, als ich – und wohl auch er – bisher angenommen hatten. Es sah ganz so aus, als wäre mein »friedliches« Leben in London endgültig vorbei. Howard und er waren überein gekommen, dass Gray in meinem Haus bleiben und die Stellung halten sollte, bis wir aus St. Aimes zurück waren. Grays Einfluss und juristisches Können mochte auf jeden Fall reichen, mir bis zu unserer Rückkehr Luft zu verschaffen. Und wenn wir nicht zurückkamen, hatte Cohen ohnehin erreicht, was er wollte. Er hatte mir zwar verboten, die Stadt zu verlassen, aber ich hatte das sichere Gefühl, dass er ganz froh sein würde, wenn ich dieses Verbot missachtete und Fersengeld gab.
    Trotzdem waren wir vorsichtig gewesen. Cohen war kein solcher Trottel wie Tornhill, der mir meine erste Bekanntschaft mit Scotland Yard versüßt hatte. Ich war ziemlich sicher, dass er mein Haus beobachten ließ, und so waren Howard, Rowlf und ich zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Richtungen aus dem Haus gegangen, wobei ich mich auf Howards Drängen hin noch zusätzlich mit einem viel zu weiten Mantel und einer albernen Kapuze getarnt hatte.
    Anschließend war ich eine gute Stunde kreuz und quer durch die Stadt gegangen und gefahren, durch die Markthallen und ein großes Kaufhaus gelaufen, in drei verschiedenen Kneipen gewesen, die ich allesamt durch die Hintertür verlassen hatte, und sogar über ein paar Dächer geklettert und ein Stückweit durch die Tunnel der gerade im Bau befindlichen Untergrundbahn gerannt. Nicht einmal der Urvater sämtlicher Spürhunde hätte meine Fährte jetzt noch aufnehmen können.
    Jetzt war ich auf dem Bahnhof und wartete auf den Zug. Trotz der Odyssee, die ich hinter mir hatte, blieb noch eine gute halbe Stunde Zeit, die ich damit verbrachte, möglichst unauffällig auszusehen und nach Howard und Rowlf Ausschau zu halten, die sicher längst auf mich warteten.
    Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl; trotz meiner Verkleidung und der Mühe, die ich mir gegeben hatte, einen hypothetischen Verfolger abzuschütteln, traute ich dem scheinbaren Frieden nicht. Cohen war kein Idiot. Wenn er mich beschatten ließ und wenn sein Mann ihm mitteilte, dass er meine Spur verloren hatte, würde er rasch die richtigen Schlüsse ziehen.
    Das Einzige, was mich beruhigte, war die Tatsache, dass der Bahnsteig nahezu vor Menschen aus den Nähten platzte; es schien eine Unzahl von Leuten zu geben, die die Stadt verlassen wollten. Im Augenblick gab mir die Menge genügend Deckung, selbst wenn Cohen einen seiner Männer hergeschickt hatte. Und wenn wir erst einmal im Zug waren, würden wir sehen.
    Eine Bewegung auf der anderen Seite des Bahnsteiges erregte meine Aufmerksamkeit. Rasch trat ich hinter eine der verwitterten Eisensäulen, die das Dach trugen, schlug die Kapuze ein wenig zurück und versuchte, über die Köpfe der dicht gedrängten Menge hinwegzuschauen.
    Rowlfs hektisch gerötetes

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