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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatten.
    Sein Blick wanderte über Einbuchtungen und Vorsprünge in der nur roh behauenen Felswand. Er kannte jeden Stein und jede Versteckmöglichkeit. Doch hier war nichts. Der Gang vor ihm war leer, absolut leer.
    Er brauchte einen Moment, um sich von seiner Überraschung zu erholen. Keiner der Vorsprünge und Unebenheiten im Fels war auch nur annähernd groß genug, um einen Menschen vollständig verbergen zu können. Es gab nur eine Erklärung: Das Geräusch war gar nicht aus diesem Gang gekommen!
    In diesem Moment hörte er es wieder. Das Schaben und Rascheln wiederholte sich, kam näher.
    Dann war das Geräusch heran. Etwas wie das Trippeln Tausender kleiner Füße, in das sich das bösartige Knurren einer urzeitlichen Bestie mischte. Doch vor ihm war nichts, absolut nichts. Seine Blicke huschten über den Felsen, gaukelten ihm schattenhafte Bewegungen vor, wo nichts sein konnte. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass der Felsen selbst in fließenden Bewegungen wallte.
    Das Geräusch veränderte seine Tonhöhe. Von einer Sekunde auf die andere wurde es schrill und misstönend, schrillte unangenehm laut in seinen Ohren wider.
    Dann brach es schlagartig ab.
    Gleichzeitig veränderte sich irgendetwas in der Gangstruktur. Swen kniff die Augen zusammen, um in dem nebelhaften Wallen etwas erkennen zu können. Es schien, als atmete die Felswand selbst schattenhafte Gestalten aus, gesichtslose Schemen, die sich durch huschende Bewegungen jeder Betrachtung entzogen.
    Die Schatten tanzten vor ihm auf und ab. Swen Liefenstahl spürte keine Angst; eine Erregung wie vor jedem großen Kampf hatte ihn gepackt. Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass das Geräusch nur der Auftakt zu einem Angriff gewesen war. Ein Schatten huschte an ihm vorbei, zu rasch, kaum mehr als eine fließende Bewegung. Swen wirbelte herum, den Schwertarm hochgerissen, um jederzeit einen tödlichen Streich führen zu können.
    Aber da war nichts. Nichts, gegen das er kämpfen konnte; nur ein aus den Augenwinkeln kaum wahrnehmbarer Schatten, so wenig fassbar wie die Luft, die er einatmete.
    Swen Liefenstahl blieb abrupt stehen. Sein Schwert vollführte einen angedeuteten Halbkreis, verhielt dann zitternd. Langsam, Schritt vor Schritt setzend, näherte er sich der Wand.
    Wer auch immer ihn da zum Narren hielt, würde eine böse Überraschung erleben. Er war nicht bereit, substanzlosen Schemen hinterher zu jagen, bis er sich endgültig verausgabt hatte und einer ernsthaften Attacke keinen Widerstand mehr entgegensetzen konnte. Wenn sie etwas von ihm wollten, dann sollten sie kommen.
    Sie kamen. Zuerst waren es nicht mehr als zerfließende Schatten, die von beiden Seiten auf ihn zu hielten. Doch dann schälten sich immer mehr Umrisse heraus, menschliche Umrisse.
    Wanka der Heldenmütige. Gestorben vor Jahren, als er Seite an Seite mit Swen Liefenstahl die Feste der Abtrünnigen gestürmt hatte. Die Axt in seinen Händen blitzte auf. Ohne zu überlegen riss Swen sein Schwert hoch, fing im letzten Augenblick den kraftvoll geführten Axthieb ab.
    Er taumelte zur Seite, stieß keuchend die Luft aus, mehr vor Überraschung als vor Schmerz. So substanzlos die Schatten auch wirkten, ihre Angriffe trugen sie mit aller Härte vor. Swen hatte alle Hände voll zu tun, um nicht überrannt zu werden.
    Sein Schwert zischte durch die Luft, traf die Schulter des Angreifers. Aber sie fand keinen Widerstand! Von seinem eigenen Schwung getragen, taumelte Swen vorwärts, auf Wanka zu. Der winzige Augenblick, in dem er die Kontrolle über sich verloren hatte, reichte Wanka aus, um seinen Dolch vorwärtszutreiben. Mit einem hässlichen Geräusch schlug er auf dem Lederharnisch auf, durchdrang ihn so mühelos, als wäre er aus Papier.
    Swen verdrängte den brennenden Schmerz, stieß einen Kampfschrei aus, der seine ganze Kraft mobilisierte, und stürmte vorwärts.
    Ein heller Schemen huschte durch die Luft auf ihn zu. Swen schnellte zur Seite, stolperte, fing sich nur mit Mühe und wehrte mit einem raschen Schwerthieb den nächsten Angriff Wankas ab. Hinter ihm klatschte etwas mit einem hässlichen Geräusch gegen die Wand. Ihm blieb keine Zeit, darauf zu achten.
    Mehrere Männer setzten gleichzeitig zum Angriff an. Ihre Waffen zuckten vor, aber Swen wich ihnen mit einer Eleganz aus, die seiner Körpergröße Hohn sprach. Mit kraftvollen Bewegungen ließ er sein Schwert kreisen.
    Seine Klinge jagte auf den Wikinger zu, der wie er einst zum Gefolge Eriks gehört hatte. Bevor der

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