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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aus erstarrtem Salz und Kristall, übersät mit Tausenden bizarrer Auswüchse, die sich wie die Zweige eines Baumes über das Tal erstreckten und sich wohl auch unter der Wüste fortsetzten.
    Vier Mamelucken standen am Fuß der Sandrose; winzige bunte Spielzeugfiguren vor dem Hintergrund des gewaltigen Gebildes. Als sie uns erkannten, liefen sie uns entgegen und ergriffen die Zügel, die ihnen die Templer zuwarfen.
    »Wo ist Bruder Valois?«, fragte de Saint Denis hastig.
    Einer der Mamelucken antwortete in einem mir unbekannten Dialekt und deutete heftig gestikulierend auf die Sandrose. De Saint Denis fluchte ungehemmt. Wütend sprang er aus dem Sattel, lief einen Schritt auf das unmögliche Gebilde zu und blieb wieder stehen.
    Es dauerte einen Moment, bis ich begriff. Die Templer waren dort drinnen!
    Ich erschauderte.
    Es war eine Sandrose gewesen, die mich letztendlich hierher nach Arabien gelockt hatte. Ich hatte Ali von einer Sandrose reden hören und die Templer erbleichen sehen, als einer von ihnen einmal diesen Begriff erwähnte. Aber ich hatte nicht ahnen können, dass sie das hier damit meinten. Dieses Ding war zehnfach größer als eine Festung.
    »Ich werde Bruder Valois das Auge bringen«, sagte Guillaume. »Mit den Gefangenen befassen wir uns später, wenn der Sieg errungen ist. Brüder de Cadoux und de Mere – ihr haftet mit eurem Leben für sie. Die anderen kommen mit mir, um unsere Verluste auszugleichen. Adschoub wird uns führen!«
    »Seid Ihr bereit, Herr?« Der Genannte trat auf de Saint Denis zu und kreuzte die Arme vor der Brust.
    De Saint Denis nickte. »Vier Mann bleiben hier, um die Gefangenen zu bewachen«, ordnete er an. »Der Rest folgt mir!« Mit diesen Worten ging er auf die Wand der Sandrose zu – und verschwand in ihr! Er trat nicht etwa hindurch und teilte sie wie weiland Moses das Rote Meer – nein, er verschwand. Von einer Sekunde auf die andere war er fort, so spurlos, als hätte es ihn niemals wirklich gegeben. Und die Mamelucken folgten ihm, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Innerhalb weniger Sekunden blieben nur die beiden Templer und ihre vier Handlanger zurück.
    Es war de Cadoux und de Mere anzumerken, dass sie nicht gerade begeistert waren, auf uns aufpassen zu müssen, während ihre Gefährten ins Innere der Sandrose vordrangen. Aber ich glaubte auch eine gewisse Erleichterung zu erkennen, obwohl sie sich alle Mühe gaben, äußerlich unbewegt zu erscheinen. Was mochte in diesem gewaltigen Kristallgewächs auf die Männer lauern?
    Sie befahlen den Mamelucken mürrisch, uns von den Kamelen zu binden und an die Kristallwand zu legen. Danach öffnete de Cadoux seine Satteltasche und holte eine bauchige Flasche heraus.
    »Man kann über die Heiden sagen, was man will, aber in dem Wein, den sie keltern, glüht das Feuer des Südens«, sagte er, während er die Flasche mit den Zähnen entkorkte. Da die Mamelucken die Pferde und Kamele in den Schatten trieben, waren Sill und ich für einige Augenblicke uns selbst überlassen.
    Ein warnendes Blitzen in den dunklen Augen der Frau ließ mich aufhorchen. Sill lag neben mir, aber ihre scheinbar resignierte Haltung täuschte. Ihr Körper war angespannt wie eine Stahlfeder. Sie rollte sich mühsam herum, bis sie mit den auf den Rücken gefesselten Händen zur Wand lag, und bedeutete mir, das Gleiche zu tun.
    Die Kristallwand fühlte sich kalt an, obwohl die Sonne unbarmherzig vom Himmel brannte. Gleichzeitig spürte ich, wie sie sich unter meinen Händen zu verändern begann. Etwas Kantiges, Scharfes glitt über mein Handgelenk und ritzte meine Haut. Eine Sekunde später schloss es sich um die Stricke.
    Einen Augenblick lang wurden die Fesseln so stramm gezogen, dass ich vor Schmerz aufstöhnte. Dann war es vorbei. Die Stricke lagen nur noch locker um meine Handgelenke. Ich versuchte vorsichtig, den linken Arm zu bewegen. Es ging ohne Mühe.
    Ich hielt inne und spähte zu Sill hinüber. Sie nickte mir mit verbissenem Gesicht zu und sah dann lauernd auf die beiden Templer, die mittlerweile ihre Flasche geleert hatten und gegen die Kristallwand gelehnt den Mamelucken bei der Arbeit zusahen.
    Es ging so schnell, dass ich den Geschehnissen kaum folgen konnte. Plötzlich wuchsen zwei Kristallarme aus der Wand und schlossen sich um die Kehlen der Templer; steinernen, fingerlosen Händen gleich, die mit erbarmungsloser Kraft zudrückten. De Cadoux öffnete den Mund zum Schrei, doch er brachte nur ein Stöhnen hervor, das sofort

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