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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wieder erlosch, während sich de Meres Augen vor Entsetzen weiteten und seine Arme zu der steinernen Würgeschlinge hochschnellten.
    Doch es war zu spät. Die kristallenen Hände packten mit ungeheurer Kraft zu, ergriffen nun auch die Arme und Hände der beiden Ritter und hielten sie fest. Dann begannen sie, sich zusammenzuziehen.
    Ich schloss die Augen und wandte mich ab. Als ich die Lider vorsichtig wieder hob, waren die beiden Körper erschlafft, während sich die Kristallwand hinter ihnen rot zu färben begann.
    Jetzt erst bemerkten die Mamelucken, dass irgendetwas geschehen war. Sie ließen die Sättel fallen, die sie gerade den Pferden abgenommen hatten, ergriffen ihre Waffen und kamen im Laufschritt auf uns zu. Sill sprang wie ein Blitz auf die Beine und schnappte sich das Schwert de Cadoux’. Ich versuchte es ihr gleich zu tun.
    Als ich das Schwert des zweiten Templers aus der Scheide zog, hatte ich das Gefühl, einen Bleibarren in den Händen zu halten, so schwer kam es mir vor. Doch ich hatte keine Zeit, meiner Schwäche nachzugeben, denn die Mamelucken waren keine zehn Yards mehr von uns entfernt.
    Sill musste wohl begreifen, dass ich ihr keine große Hilfe sein konnte, und stürzte lautlos vorwärts, ohne auf mich zu warten. Ihre Klinge glitzerte im Sonnenlicht, als sie pfeifend niedersauste und den ersten Mamelucken traf. Zwei andere versuchten Sill in die Zange zu nehmen, doch sie hielt sie mit knappen Hieben auf Abstand und lauerte auf einen Fehler der Feinde.
    Ich für meinen Teil hatte genug mit dem vierten Mamelucken zu tun. Der Mann deckte mich mit einem Hagel von Schlägen ein, die ich mit dem schweren Schwert kaum parieren konnte. Seine Klinge durchbrach zwei, drei Mal meine Verteidigung, doch zu meinem Glück waren die Verletzungen, die ich erhielt, nicht so schwer, um mich wehrlos zu machen – im Grunde nur Kratzer, die allerdings gemein wehtaten.
    Ich stolperte einige Schritte seitwärts, um etwas Raum zwischen die Mamelucken und mich zu bringen, und hielt meinem Gegner die Spitze meines Schwertes entgegen. Er versuchte ihr zu entgehen, doch ich machte die Bewegung mit.
    Plötzlich schlug er mit seinem Säbel gegen mein Schwert, um die Klinge beiseite zu schieben, und stürmte auf mich zu. Ich brachte die Waffe gerade noch hoch. Das rettete mein Leben.
    Und beendete das seine. Ich spürte einen Ruck, als er haltlos nach vorne taumelnd in die Klinge lief …
     
    Der Weg war die Hölle. Guillaume de Saint Denis wusste längst nicht mehr, wie vielen Schrecken sie begegnet waren, wie viele steinerne Hände aus den Wänden nach ihnen gegriffen, wie viele felsige Mäuler nach ihnen geschnappt, über wie viele Tote sie gestolpert waren.
    Das Yighhurat schützte sie, das wusste er – keine der Gefahren, die die Sandrose gegen sie aufbot, vermochte ihm und seinen Begleitern jetzt noch etwas anzuhaben.
    Wogegen es ihn nicht schützen konnte, war das Grauen.
    Er sah Tote – Mamelucken, aber auch Templer, entsetzlich viele Templer – von steinernen Händen erwürgt, von Felsnadeln durchbohrt, zu Tode gestürzt in jäh aufklaffenden Abgründen. Ein paar Mal glaubte er entsetzlich verzerrte menschliche Gestalten zu erkennen, die zur Gänze in die kristallenen Wände eingeschlossen waren, dann wieder einen Templer, dessen Beine bis zur Hüfte hinauf zu Stein erstarrt waren.
    Was er sah, war das, was er hatte verhindern wollen.
    Er war zu spät gekommen. Das Yighhurat, das er brachte, war vielleicht noch in der Lage, die Sandrose und ihren satanischen Beherrscher zu vernichten – aber die Leben seiner Brüder würde es nicht mehr retten.
    Und er, Guillaume de Saint Denis?
    Seltsamerweise dachte er nicht an sein eigenes Leben. Wie von Furien gehetzt, rannte er durch die labyrinthischen Gänge der Rose, der Spur aus Toten folgend, die ihn zu Valois führen musste.
    Aber alles, was er sah, war das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau.
     
    »Ist alles in Ordnung, Sidi?« Sill el Mot wischte ihr Schwert am Haik eines toten Mamelucken ab, während sie sich zu mir umsah. Ich ließ das Schwert fallen, das mir jetzt endgültig zu schwer wurde, und nickte. In Wirklichkeit war ganz und gar nichts in Ordnung, aber ich hatte das Gefühl, dass eine Diskussion über diesen Punkt ziemlich sinnlos wäre.
    »Ich bin okay«, murmelte ich und fügte: »Völlig in Ordnung«, hinzu, als Sill mich fragend ansah.
    »Fühlst du dich kräftig genug, mir zu folgen?«
    »Dort hinein?«, fragte ich zweifelnd und deutete auf die

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