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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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starrte auf ihre sarazenischen Gewänder und ihre Krummschwerter, die sie über dem Kopf schwangen, und sank auf die Knie, um zu beten. »Mamelucken«, krächzte er, während ihm Tränen der Erleichterung über die Wangen rannen.
    Der vorderste Reiter stoppte sein Pferd so abrupt, dass der von den Hufen aufgewirbelte Sand über Hendrik hinwegfegte und ihn für einen Moment blind machte.
    »Deinen Kopf für Sultan Saladin!«, schrie der Araber hasserfüllt. Das Pfeifen einer Schwertklinge erfüllte die Luft. Hendrik hörte noch den klatschenden Schlag, mit dem die Waffe seinen Hals traf. Dann wurde es schwarz um ihn.
     
    »Gnade! Verschone mich, Satanas!«, hallte eine schrille Stimme in Philippe de Valois’ Ohren. Er presste die Hände dagegen, um diese Stimme nicht mehr hören zu müssen, bis er begriff, dass er es selbst war, der diese Worte immer wieder aus sich herausschrie.
    Entsetzt hielt er inne, öffnete die Augen und starrte auf die sonnendurchglühten Felsen, die wirr durcheinander geworfenen Riesenbauklötzen gleich herumlagen.
    Ein Geräusch ließ ihn herumwirbeln. Drei schwarz vermummte Gestalten stürmten mit erhobenen Schwertern auf ihn zu. De Valois verzog sein Gesicht zu einer erleichterten Grimasse, als er die Feuer speienden Drachen aus Gold an den Griffen glitzern sah.
    »Necrons Knechte!«, lachte er und streckte gebieterisch die Hand aus.
    Der Ansturm der drei Drachenkrieger wurde mit einem Schlag gestoppt. Ihre Körper flimmerten einen kurzen Moment wie farbiges Glas, um dann eins mit der Wüste zu werden. De Valois warf noch einen verächtlichen Blick auf die drei neu entstandenen Felsnadeln, an denen sich der Wind rieb, und ging mit raumgreifenden Schritten in die Wüste hinaus.
     
    Alles um ihn herum war schwarz. Er lag auf Stein und ein sonderbar fremder, gleichzeitig aber auch vertrauter – und ein wenig erschreckender – Ton drang von irgendwoher an sein Gehör.
    Guillaume de Saint Denis öffnete stöhnend die Augen, wälzte sich herum – und stieß einen erschrockenen Schrei aus.
    Seine Umgebung hatte sich vollkommen verändert. Er war nicht mehr in der Sandrose, sondern in einem gewaltigen, würfelförmigen Raum, beinahe leer bis auf einige sonderbar anmutende Möbelstücke, etwas, das ein Altar sein mochte, und fließende, zumeist schwarze Teppiche an den Wänden, die das wenige Licht auch noch aufzusaugen schienen.
    Dann sah er das Mädchen.
    Sie!
    Guillaume fuhr mit einem Keuchen hoch. Sie war da! Sie hatte Wort gehalten. Er hatte nach ihr geschrien, in seinen Gedanken, als er glaubte, sterben zu müssen. Nach ihr, nicht nach Gott oder der heiligen Jungfrau, sondern nach ihr, der Frau seiner Träume.
    Und sie war gekommen.
    Er fuhr herum, wollte sich ihr nähern und sah, wie sie vor ihm zurückwich, ein verlockendes Lächeln auf den Lippen und Spott in den Augen.
    »Warte«, krächzte er. »Ich komme.«
    Aber sie wich weiter vor ihm zurück.
    Guillaume folgte der Dschinn, immer schneller, schließlich laufend und aus Leibeskräften nach ihr schreiend, bis sie den Eingang erreichte und mit dem gleißenden Tageslicht verschmolz.
    »So bleib doch stehen!«, kreischte er. »Ich muss dich haben! Bleib stehen!«
    Aber die Frau war verschwunden. Stattdessen glaubte er für einen winzigen Moment etwas Schwarzes, sich Windendes, Wurmartiges davonhuschen zu sehen und so etwas wie Gelächter zu hören, tief drinnen in seinen Gedanken.
    Erst dann fiel ihm auf, wo er war.
    Der Platz war gigantisch. Eine schier himmelhohe Mauer schirmte ihn nach allen vier Seiten hin ab, und vor ihr, dicht an dicht, vor Entsetzen zur Lautlosigkeit erstarrt, drängte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge.
    Alle Gesichter waren ihm zugewandt.
    Ihm und dem Gebäude, aus dem er herausgetreten war.
    Langsam drehte sich Guillaume herum und sah an dem riesigen, nachtschwarzen Block hoch.
    Seine Augen weiteten sich. Entsetzen trat an die Stelle der Verwirrung, als er begriff, wo er war.
    Der gewaltige, schwarze Bau in Form eines Würfels war fast zur Gänze mit kostbaren Riesenteppichen bedeckt. Die ungeheuerliche Einfassungsmauer, die seinen Stein vor den Blicken Ungläubiger beschützen sollte. Die Pilger, die über Hunderte und vielleicht Tausende von Meilen herbeigekommen waren, um sich einmal im Leben nicht gen, sondern in Mekka zu verneigen.
    Der riesige Steinquader war die Kaaba.
    Und er, Guillaume de Saint Denis, stand vor ihrem Eingang; ein Tempelritter, ein Kreuzfahrer in voller Uniform, mit dem

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