Hexer-Edition 18: Endstation Hölle
einer der Diener des Clubs, nahm sie auf und verwahrte sie am Körper.
»Damit ist der Akt vollzogen«, stellte Fogg fest. »Ich danke Ihnen, meine Herren!«
Er wartete, bis die Zeugen sich in das Raucherzimmer zurückgezogen hatten, und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
»Zufrieden?«, fragte er den Professor.
»Beinahe!« Moriarty lächelte ein viel sagendes, unheimliches Lächeln. »Sie werden mir eine Bitte nicht abschlagen. Hier!« Er zog einen kleinen, schwarzen Lederbeutel hervor und setzte ihn Phileas Fogg vor die rechte Hand. »Der Beutel ist versiegelt. Sie dürfen ihn nicht öffnen. Aber Sie werden ihn mit auf die Reise nehmen. Er enthält etwas, womit ich Ihren Weg genau verfolgen kann. Dadurch erspare ich mir Beobachter und weiß dennoch, ob Sie ehrlich sind oder nicht!«
»Wenn Sie noch im Zweifel sind, bin ich nicht Ihr Mann«, sagte Fogg eisig. Er bereute es bereits, sich mit Moriarty eingelassen zu haben. »Was ist da im Spiel? Magie?« Sein Lächeln zeigte Moriarty, dass Fogg in allen Wissenschaften bewandert war und die Hintergründe vieler magischer Kunststücke besser kannte als mancher Schamane.
»Magie«, bestätigte Moriarty. »Überlassen Sie es mir, ob sie wirkt oder nicht. Aber Sie müssen den Beutel wieder mit zurückbringen. Es gibt vielleicht Menschen, die seine Kräfte erkennen und Sie unterwegs belästigen, weil sie an ihm interessiert sind. Lassen Sie sich von ihnen nicht beeinflussen.«
Er erhob sich und machte eine Verbeugung. »Und brechen Sie innerhalb der nächsten drei Tage auf. Auf Wiedersehen!«
Er wandte sich um und ging hinaus, und mit jedem Schritt, den er sich entfernte, wurde Phileas Fogg nachdenklicher. Er winkte Hobbs herbei und trug ihm auf, das Geld mit einem Boten zu sich nach Hause bringen zu lassen. Dann begann er mit der Vorspeise und nahm seine Mahlzeit zu sich. Er hatte sich auf sie gefreut, doch sie schmeckte ihm nicht mehr.
Etwas war in ihm, ein bohrender Zweifel und der vergebliche Versuch seines Bewusstseins, sich gegen irgendeinen hypnotischen Zwang zur Wehr setzen zu müssen. Es gelang ihm nicht, seine innere Unruhe abzuschütteln, und die Angestellten des Clubs beobachteten verwundert, dass Phileas Fogg diesmal auf die Lektüre der wichtigsten Tageszeitungen verzichtete, den Lederbeutel einsteckte und den Club verließ, kurz nachdem er mit dem Nachtisch fertig geworden war.
Mr. Fogg trug eine nachdenkliche Miene zur Schau. Er wusste, dass er mit Aouda ein besonders ernstes und liebevolles Gespräch würde führen müssen. Und er durfte es nicht unterlassen, seinen Diener Passepartout mit den nötigen Reisevorbereitungen zu beauftragen.
Roter, wallender Nebel hüllte sein Bewusstsein ein. Er peinigte ihn, aber sein Mund war unfähig zu schreien, seine Ohren unfähig zu hören. Seine Augen sahen nicht und sein Hals war wie zugeschnürt.
Howard Lovecraft merkte nicht, wie er stürzte und der Länge nach zu Boden schlug. Er verstauchte sich das linke Handgelenk dabei und stieß sich die Ellbogen wund, doch er spürte es nicht einmal. Er war gefangen in einem Bann, gegen den er nur mit äußerster Konzentration hätte ankommen können.
Und die besaß er im Augenblick nicht. Der Angriff hatte ihn überrumpelt, noch ehe er das Ding an der Wand genau hatte erkennen können.
Der Shoggote hatte ihm eine Falle gestellt, das begriff Howard mit dem letzten Rest seines Bewusstseins. Und er hatte sich darin gefangen wie die Fliege im Netz der Spinne. Die Falle umklammerte ihn mit fast körperlicher Gewalt und zog ihre Fessel immer enger.
Lovecraft nahm nicht wahr, wie Rowlf mit stampfenden Schritten die Treppe heraufstürmte und sich über ihn warf. Er begann sich am Boden zu wälzen und entwickelte schier übermenschliche Kräfte. Er schüttelte den Hünen ab, erkannte für einen winzigen Sekundenbruchteil dessen breitflächiges Gesicht mit den besorgten Augen über dem seinen, dann war da nur noch der rote Nebel.
Dennoch gab Howard nicht auf. Er hatte einst eine intensive und lange Ausbildung genossen, hatte als Master des Templerordens in alle Geheimnisse der Weißen Magie Einblick erhalten und sich in ihrer Anwendung geübt – ein paar Dinge ausgenommen, deren Geheimnisse nur dem Großmeister des Ordens vorbehalten waren.
Jean! Jean Balestrano!
Er begann innerlich zu lachen, als er daran dachte, was inzwischen aus dem mächtigen Orden geworden war. Seine Gedanken waren von einer Klarheit, die ihn alarmierte. Er dachte an die Ordensburgen,
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