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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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Nach dem Showdown wird Callista Starbuck in das Geheimnis eingeweiht. Ihr Agent, der Roboter, sagt es ihr. Warum er das nicht schon 50 Minuten früher getan hat und erst den haarsträubenden Plot abwarten musste, weiß nur die Autorin. Und das ist die Auflösung: Lebewesen werden umgebracht, damit man ihnen die Nebennieren (»oder was Aliens sonst da haben«) entnehmen kann. Aus den Nebennieren wird Noradrenalin gewonnen (das offenbar auch bei Aliens vorkommt) und das Noradrenalin wird an Parasiten verfüttert, die man rein zufällig gerade auf dem Titan entdeckt hat und die bei – 179 °C gedeihen, und diese Parasiten (worauf parasitieren die eigentlich, wenn es dort kein anderes natives Leben gibt?) produzieren als Dank für dieses »Leckerli« wiederum eine Droge, aus der ein Serum gewonnen wird (ein Serum aus einer Droge??), das die Produktivität von Menschen und Aliens um 40 Prozent steigert. Ob sich das für die Mining Company rentiert, muss allerdings bezweifelt werden, weil die Mortalität der so Behandelten bei 39 Prozent liegt. Da hätten sie das Noradrenalin besser gleich den Arbeitern spritzen sollen. Und warum haben sie es nicht ganz einfach und preiswert von einem pharmazeutischen Hersteller auf der Erde importiert?
    »Hier muss man durchgreifen«, räsoniert der Sheriff, »sonst tanzt einem das Alien-Gesocks auf der Nase herum.« Und ein aus Wörlham stammender Minenarbeiter auf dem Titan soll gesagt haben: »A so a Schmarrn!«
    Günther Wessely
    BOB KONRAD/ECKEHARD WEISS/ MARION NAWRATH
DAS OMEGA-PRINZIP
    Komposition: Andreas Deyle · Regie: Ragnhild Sørensen · Raumstation/HR/ RBB 2011
     
    Ein Labor wurde verwüstet, drei Mitarbeiter ermordet. Vom Täter fehlt jede Spur. Ein Motiv ist nicht zu erkennen. Die junge türkischstämmige Polizistin Melek spricht hervorragend Deutsch und besitzt die Fähigkeiten, überzeugend zu lügen und kritische Fragen zu stellen. Deshalb glaubt sie auch an ein gekauftes Geständnis, als der Fall überraschend schnell zu den Akten gelegt werden soll. Jonas (aber nicht nur Jonas), Beamter vom BKA Wiesbaden, sieht das ähnlich. Die beiden raufen sich zu einem Team zusammen und beginnen gemeinsam mit Ermittlungen auf eigene Faust.
    Welchem Zweck dienen die Forschungen der Soma AG? Was will die Firmenleitung vertuschen? Was hat eine überdimensionierte Badewanne in einem medizinischen Labor zu suchen? Wie kann ein Kind spurlos in einem See verschwinden? Was hat es mit dem Riesen auf sich, den Zeugen gesehen haben wollen? Weshalb wurde einem kleinen Mädchen ein Finger amputiert? Rätselhafte Spuren, widersprüchliche Aussagen, zu Unrecht Verdächtigte, zum Schweigen gebrachte Zeugen, skrupellose Wissenschaftler, dazu eine spannende Handlung und schlagfertige Dialoge – die vertraute Atmosphäre, wie wir sie auch vom sonntagabendlichen Krimi im Ersten kennen. Der passionierte Science-Fiction-Fan freilich ist schon früh imstande, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, aber die Zielgruppe ist ohnehin eine andere.
    Ungewöhnlich an diesem Radio-Krimi ist tatsächlich weniger der Plot als vielmehr seine ungewohnte Form und sein überraschender Sendeplatz. Denn bis zur Aufklärung des Falls muss sich der Hörer sechs Wochen lang gedulden: So lange erstreckt sich der Plot, der in dreißig Einzelhäppchen zu je knapp drei Minuten angeboten wird. Wer also alles mitbekommen und am Ende noch wissen möchte, wie alles begann, muss trotz Redundanzen verdammt gut aufpassen und ein gutes Gedächtnis haben.

    29 Cliffhanger sorgen dafür, dass das Interesse über einen so langen Zeitraum hinweg nicht erlahmt. 29 Cliffhanger in einem Hörspiel von 86 Minuten Dauer erfordern aber auch eine recht unkonventionelle Dramaturgie, die erst einmal entwickelt sein will und an welcher der Plot sich unerbittlich orientieren muss. Da ist der strategische Vorteil des Rezensenten, alle dreißig Teile kontinuierlich hintereinanderweg hören zu können, nicht unbedingt ein Gewinn, weil das Hörspiel eben nicht als Einheit von 86 Minuten konzipiert ist; zu sehr muss sich der Plot an der Vorgabe der 29 Zäsuren orientieren. Aber auch die Hörer hatten noch einige Tage nach Ende des letzten Teils die Möglichkeit, alle Teile via Internet in kontinuierlicher Abfolge zu hören und so dieselbe Erfahrung zu machen.
    Produziert wurde das Hörspiel, vom Manuskript bis zur Realisierung, von einer Gruppe junger Leute aus Berlin, die unter dem Namen Raumstation als »kreative Dienstleister« für den Hessischen

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