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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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kann ihn nur noch im Rollstuhl »genießen«.

    Endlose Energie! Matthias Matschke (Aatami), René Heinersdorff
    (Hajosiko), Johanna Gastdorf (Eeva)
    Für Aatami geht zwar sein Lebenstraum in Erfüllung, in einem von seinem Super-Akku angetriebenen Raumfahrzeug die Erde zu umkreisen, aber zu spät muss er erkennen, dass seine Rückkehr wegen des Fehlens eines ebenso winzigen wie bedeutsamen Bauteils infrage steht …
    Arto Paasilinna gilt in seiner Heimat Finnland als überaus produktiver Hörspiel-Autor, der seine Geschichten gern mit hintergründigem Humor garniert. Auch Adams (Aatamis) Pech, die Welt zu retten ist voller solcher Passagen und groteskem Irrwitz, musikalisch untermalt von einem heiteren Werbejingle, der die Segnungen der Akku AG preist.
    Allzu wörtlich darf man die Geschichte freilich nicht nehmen: Lästige Konkurrenten werden aus guten Gründen nicht von angeheuerten Killern ins Jenseits befördert, zum einen, weil die Spur der ruchlosen Tat zum Auftraggeber führen könnte, was fürs Geschäft erst recht kontraproduktiv wäre; zum anderen, weil es keine Garantie gibt, dass nicht längst andere an ähnlichen Entwicklungen
arbeiten. Vielmehr neigt man in solchen Fällen doch eher dazu, dem Erfinder das Patent abzukaufen – und in einem geheimen Tresor verschwinden zu lassen, wo bereits unzählige andere epochemachende technische Innovationen vor sich hindämmern dürften.
    Die Existenz der einen oder anderen Lücke in der Logik tut dem Unterhaltungswert des flotten Hörspiels keinen Abbruch. Geschickt montiert der Autor diverse Anleihen aus anderen Genres zu einem amüsanten Mix schräger Situationen, welche der Story zu unverhofften Wendungen verhelfen, bis hin zum originellen Finale. 54 Minuten leichte, vergnügliche Kost für zwischendurch – warum eigentlich nicht?
    Helmut Magnana
    MYRA ÇAKAN
XANADU
    Komposition: Lars Rudolph · Regie: Annette Kurth · Westdeutscher Rundfunk 2011
     
    Rocky Mountains, USA, 1884. Ein verdammtes Drecksloch. In einer der Goldminen schuften Indianer verschiedenster Stämme unter erbärmlichen Bedingungen. Sheriff Xavier stößt auf die Leiche eines bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Minenarbeiters. Das Fehlen eines Organs deutet auf einen Ritualmord hin. Dann werden weitere, ähnlich zugerichtete Leichen gefunden. Sie alle waren bei der Mining Company beschäftigt. Callista Starbuck, die berüchtigte Kopfgeldjägerin, nimmt sich des Falles an. Sie wundert sich über so viel Aufhebens um ein paar zerhackte Indianer. Im Saloon bekommt sie den entscheidenden Tipp. Jetzt ist klar, dass die Mining Company irgendwie in den Fall verwickelt ist. Als der Sheriff einen Verdächtigen präsentiert und den Fall zu den Akten legen will, tritt Callista in Aktion. Die Luft wird bleihaltig. Um 12 Uhr mittags kommt es schließlich zum großen Showdown. Doch da stellt sie sich die schicksalhafte Frage, was, beim Manitu, das alles mit Science Fiction zu tun hat.
    Ganz einfach: Ersetzen wir die Rocky Mountains durch den Saturnmond Titan, das Gold durch Tautonium und die Indianerstämme durch Alienrassen. Fertig. Sheriff, Kopfgeldjäger, Machosprüche und alles andere kann bleiben, wie es ist.

    High Noon am Saturn! Marlon Kittel (Sheriff Gabe), Cathlen Gawlich
    (Dr. Hensley), Engelbert von Nordhausen (Sheriff Xavier)
    Ja, und was hat das also nun mit Science Fiction zu tun? Das fragen wir uns auch. Wir fragen uns aber noch mehr: Warum ist die Titan-Stadt mit einer erdähnlichen Atmosphäre ausgestattet, wenn doch hier keine Indianer, sondern überwiegend Aliens leben? Wo zum Teufel haben Aliens das Saufen und Kotzen gelernt? Und wie lautet die Ordnungszahl des »Elements Tautonium«, wenn im Periodensystem gar kein Platz mehr frei ist? Vor allem aber fragen wir uns nach dem Sinn des Ganzen. New Frontiers im Solarsystem? Die Raffgier der Konzerne? Die Madness der Scientists? Die Banalität des Bösen? Einfach nur ein Unterhaltungshörspiel?
    Letzteres scheidet schon mal aus, von Unterhaltung kann bei diesem zähen Plot nicht die Rede sein, es sei denn, jemand würde sich von Diskriminierungen und Fäkalsprache unterhalten fühlen. Von Altmeister Hitchcock wissen wir, dass ein MacGuffin ein für
den Plot unerhebliches Detail ist, dessen einziger Sinn darin besteht, dem Schurken und dem Helden ein Motiv zu geben. Bei Myra Çakan hingegen drängt sich der Verdacht auf, dass der Plot selbst nichts anderes als ein einziger großer MacGuffin ist.
    Und wie geht die Geschichte nun aus?

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