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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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nicht was sie brauchen. Die Jury lobte vor allem die beiden atmosphärisch sehr unterschiedlichen Parallelgeschichten, die miteinander verwoben werden (naja … – siehe unten). Was als Comedy beginnt, wandelt sich in zwanzig Minuten zum Schreckensszenario, wenn die Möglichkeiten und Bedingungen, ein Individuum zu sein und zu bleiben, ad absurdum geführt werden.
    Open-Air-Festival für den Hörspiel-Nachwuchs
    In der einen Geschichte lassen ein paar Jugendliche verbal die Muskeln spielen und suchen sich gegenseitig mit ihren tollen Gehirn-Upgrades zu übertrumpfen. Leider sind die Programme nicht umsonst zu haben, und wehe, wenn die Creditpoints ins Minus rutschen – dann droht die totale Identitätslöschung. In der Parallelgeschichte schenkt eine Frau ihrem Partner einen Gutschein des »Consumer Recreation Service« für einen »Traumsupport«, für Träume also, die man gerne hätte. Doch das Versprechen der Beraterin, der Mann fühle sich danach wie ein neuer Mensch, ist leider nur allzu wörtlich zu nehmen.
    Die Upgrade-Geschichte ist von der Idee her durchaus preiswürdig, die Umsetzung mit dem Gangsta-Sprech der Jugendlichen zumindest originell, allerdings für (erwachsene) Ohren, die Wert auf halbwegs gepflegte Sprachkultur legen, ebenso schwer verständlich wie erträglich (meine Tochter fand’s allerdings recht »cool«). Die Traumepisode fängt mit ihren Anklängen an Philip K. Dick stark an, lässt den Hörer dann aber völlig allein mit seinen Vermutungen, was denn dem Mann da überhaupt geschieht, und das Ende ist, Entschuldigung, einfach nur blöd. Zwanzig Minuten für eigentlich zwei Hörspiele – denn die beiden Geschichten haben außer dem Wort »Identität« nichts miteinander zu tun – sind dann vielleicht doch etwas zu wenig, um eine stringente Handlung zu entwickeln.
    Ute Perchtold
    ARTO PAASILINNA
ADAMS PECH, DIE WELT ZU RETTEN
    Komposition: Matti Konti · Adaption und Regie: Claudia Kattanek · WDR 2011
     
    Erstaunlich klein, überraschend leicht – und dennoch ein Riese in puncto Energie-Effizienz; so stellt sich der finnische Erfinder Aatami Rymättylä den von ihm entwickelten »Super-Akku« vor. Also eine Art perfekte Alternative zu den ohnehin langsam zur Neige gehenden nicht-erneuerbaren Ressourcen, ohne die
unsere hochtechnisierte Zivilisation undenkbar wäre. Eine universell einsetzbare Kraftquelle für alle Lebensbereiche, und obendrein auch noch unschlagbar in der Relation von Preis und Leistung – wer wollte das nicht! Der globale Siegeszug einer solch sensationellen Technologie scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
    Doch ganz so weit ist der findige Finne vorerst noch nicht. Weil er in seinem einsamen Labor mit allerlei Substanzen und explosiven Gasgemischen experimentiert, beginnt die Geschichte mit einer heftigen Detonation, die Aatamis Labor zerstört. Auch finanziell sieht es für Aatami nicht rosig aus, muss er doch eine Familie ernähren und obendrein Alimente für Kinder aus früheren Ehen zahlen, und die Versicherung unterstellt ihm, den Brand in betrügerischer Absicht selbst gelegt zu haben, und weigert sich, für den Schaden aufzukommen. Die Gläubiger hetzen ihm den Gerichtsvollzieher auf den Hals, doch der hat zum Glück ein Herz und lässt ihm den Großteil der Versuchsmodelle. Und es naht ein Silberstreif am beruflichen Horizont – in Form einer Anwältin, die das Gewinnpotenzial der Erfindung erkennt, sich um Kredite kümmert und die nötigen Kontakte zu Firmen herstellt, die sich zu ersten Tests bereiterklären. Bald stehen internationale Interessenten Schlange, um ihm Lizenzen abzukaufen. Für Aatami und seine Anwältin und Teilhaberin kommt der »Rubel« ins Rollen.
    Doch weil die Konkurrenz nicht schläft, braut sich über der neugegründeten Firma rasch Unheil zusammen. Da die missgünstigen Ölmagnaten keinen legalen Weg sehen, der »Akku AG« Paroli zu bieten, heuern sie einen sizilianischen Mafiakiller an: Aatami Rymättylä soll ein für alle Mal ausgeschaltet werden. Der Berufskiller aber geht derart dilettantisch vor, dass seine diversen glücklosen Attentatsversuche stets in erheblicher Selbstverstümmelung enden. Man gönnt es ihm – wer hat schon Mitleid mit einem Killer! Doch jeder Fehlschlag steigert seine Obsession, den Auftrag doch noch erfolgreich zu Ende zu führen. Seine Versuche werden immer bizarrer und sind mit immer größeren Risiken für ihn selbst behaftet. Und sein letzter Triumph ist teuer erkauft – er

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