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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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aktuellen Themen der Technoevolution zu hören, aber vielleicht sollte man manche Dinge auch auf sich beruhen lassen.
    Bis auf diesen Zwischenfall war das Symposium ein großer Erfolg, wie man an den Beifallsbekundungen im Stream sah. Dank MODERATOR 1.0 erschien in der Arena eine Echtzeitdarstellung, an der jeder Avatar ablesen konnte, wie die Resonanz auf die Veranstaltung ausfiel. Die Veranstalter lassen sich, wie man dem Stream entnehmen konnte, durch Anthors relative Passivität nicht entmutigen und planen ein weiteres Inter-Intelligenz-Symposium. Aber vielleicht haben die KIs in ihrer Existenzform längst etwas Symposium-Ähnliches organisiert, über das die Menschen nie informiert wurden – da die Rezeption an der Intelligenzbarriere scheitern würde.
     
    Report: Randu Serenios, Knowledge Operator, Lem-Sphäre / Koordinaten 23 AKG SR 3482 SpatialSim ulationStream, virtualtime 21:30:45, real location: Lunarcity, 2164/9/20
    Peter Kempin und Wolfgang Neuhaus beschäftigen sich im HEYNE SCIENCE FICTION JAHR seit vielen Jahren mit den praktischen und theoretischen Dimensionen der technischen Evolution.



KEVIN DAVID ANDERSON/SAM STALL
DIE NACHT DER LEBENDEN TREKKIES (NIGHT OF THE LIVING TREKKIES)
    Roman · Aus dem Amerikanischen von Ronald M. Hahn Wilhelm Heyne Verlag, München 2011 · 300 Seiten · € 8,99
     
    Dies ist ein Roman, der eine gewisse Art von Vorbildung, und zwar eine sehr spezielle Vorbildung erfordert: Man sollte den größten Teil der Folgen aller Fernsehserien aus dem Star Trek -Universum gesehen haben. Besser noch, man hat sie alle gesehen, und zwar mehrmals, und die Kinofilme auch. Die Kenntnis einiger Zombie-Streifen wäre ebenfalls hilfreich, ist aber nicht zwingend nötig. Und um einige Anspielungen würdigen zu können, braucht man Grundkenntnisse in Star Wars .
    Ein Science-Fiction-Nerd-Roman also?
    Aber ja.

    Der Roman spielt während einer Star Trek -Convention in Houston, Texas – also in einem Hotelkomplex voller als Spock, Uhura oder sonst wer kostümierter Menschen, einem Tohuwabohu aus Klingonen, Andorianern und anderen extraterrestrischen Spezies,
die sich Star Trek -typisch nur durch ihre aufgeschminkte Hautfarbe und die in ihren Gesichtern klebenden Anbauteile unterscheiden. Leider befindet sich ganz in der Nähe eine Basis der Air Force, unter der allerlei Lebewesen unter Hochsicherheitsverschluss gehalten werden, die niemals frei herumlaufen dürfen – und offenbar ist irgendein Idiot auf die Idee verfallen, das Sicherheitssystem mit Windows laufen zu lassen: Etwas kommt frei! (Später stellt sich heraus, dass es sich um Sabotage handelt.)
     
    Den Rest der Handlung kann man sich denken, weil er den üblichen Mustern der einschlägigen Zombiefilme folgt. Dabei denken die Figuren mehr als einmal darüber nach, dass sie sich gerade benehmen wie die typische Besetzung eines Untoten-Films. Das macht einen Teil des Spaßes aus, ein weiterer wichtiger Teil beruht auf dem steten Gewitter von Anspielungen und serieninternen Gags, die den SF-Fan fröhlich und schadenfroh vor sich hin glucksen lassen, während sich die Leichen im Hotel türmen … äh, im Hotel herumschlurfen.
    Ein paar besonders schöne Sätze lauten: »Lieber habe ich Untote am Hals als eine Bande von Babylon 5 -Fans!« und »Die Party ist gelaufen. Denen ist gerade der Blutwein ausgegangen!« sowie »Ich verbiete allen, optimistische Ansichten zu äußern!«
    Immer wieder kabbelt sich das – stetig ausgedünnte – Personal darum, aus welchem Film oder welcher Folge der soeben zum Besten gegebene Satz denn nun stammt, selbst wenn die Situation gerade keinerlei Anlass zu Schabernack gibt, oder es stimmt im (un)passenden Moment die dramatische Fanfare an, die im Fernsehen
die Werbepause ankündigt. Immer wieder wird debattiert, wer jetzt das berühmte rote Hemd anhat. Und auch der Wettbewerb der Trekkies, einen möglichst exotischen Star Trek -Charakter zu verkörpern (den die anderen Fans nicht erkennen), ist für mehr als eine komische Stelle gut. Oft schrammen die Dialoge sowieso knapp am Wissens-Quiz vorbei (»In welcher Folge sagte Kirk …«).
    Natürlich bleibt der Roman seinem Star Trek -Thema bis zum Ende auch in der Handlungsführung treu: Die Existenz und die Entwicklung der Zombies wird einer völlig logischen, SF-typischen Erklärung zugeführt. Es handelt sich um Außerirdische, die in jedem infizierten Toten ein Alien-Nervensystem installieren (wobei die Quelle der Bedrohung ein Zitat aus

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