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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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vergnügt auf die breiten Schultern. Er nickte, ohne zu lachen. Seine Augen gingen flink hin und her, als wollten sie etwas entdecken. Er flüsterte:
    »Sagen Sie es niemand, bitte. Ich möchte den Fall ganz allein und ohne fremde Hilfe lösen. Sie verstehen – wegen der Beförderung.«
    »Klar verstehe ich. Meine Lippen sind so stumm wie ein Fisch.«
    »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet«, versicherte er. Wir lachten nun beide. »Wie geht es Ihrer Gattin?«
    »Sie sammelt Beweise, ist ständig mißtrauisch und wittert überall Geheimnisse.«
    »Also alles völlig normal.«
    »Genau. Wahrscheinlich würde ich mir Sorgen machen, wenn sich das änderte.«
    Johnson sah mich an.
    »Und was hat sie für einen Verdacht?«
    Ich grinste wieder.
    »Sie meint, wir wohnen zu billig. In anderen Stadtvierteln sei die Miete viel höher. Das regt sie auf. Mich, ehrlich gesagt, nicht.«
    »Ist die Miete denn wirklich zu billig?«
    »Mir nicht. Mir ist die Miete niemals zu billig. Trotzdem – verraten Sie es niemandem. Ich möchte hier wohnen bleiben.«
    Er nickte mir zu, als ich über die Straße ging und den Laden betrat.
     
    Als ich nach Hause kam, sagte Ruth:
    »Ich habe es ja gewußt! Ich habe es immer gewußt!«
    »Was hast du immer gewußt?« wollte ich wissen.
    »Das Haus dient der Tarnung.« Sie hob die Hand. »Kein Wort! Jetzt läßt du mich ausreden und unterbrichst mich nicht dauernd.«
    Ich setzte mich.
    »Also gut, Schatz. Ich werde dich nicht unterbrechen.«
    »Ich habe im Keller Maschinen entdeckt«, verkündete sie dramatisch und wartete gespannt auf meine Reaktion.
    »Die Feuerlöschanlage?« fragte ich.
    »Unsinn!« Ihre Lippen preßten sich zusammen. »Maschinen! Kennst du keine Maschinen?«
    Ihre Stimme klang nicht nach einem Scherz.
    »Ich bin schon ein dutzendmal im Keller gewesen, aber ich habe nicht eine einzige Maschine dort gesehen, Kleines. Vielleicht …«
    Sie sah sich um, als erwarte sie jeden Augenblick, daß ein Saurier durchs Küchenfenster gekrochen käme. Sie lauschte. Als sie nichts Verdächtiges hörte, erklärte sie:
    »Die Maschinen sind unter dem Keller.«
    Ich muß nicht sehr überzeugt ausgesehen haben, denn sie packte mich zornig beim Arm.
    »Komm mit, dann werde ich sie dir zeigen.«
    Sie ließ meine Hand nicht los, als wir über den Flur zum Lift gingen. Auch in der engen Kabine umklammerte sie meine Finger.
    »Wann hast du sie gesehen?« fragte ich, nur um etwas zu sagen.
    »Als ich die große Wäsche in den Trockenraum brachte. Ich ging durch den breiten Kellerkorridor und fand die halbgeöffnete Tür. In dem Raum dahinter brannte Licht.«
    »Bist du hineingegangen?«
    »Nein. Es brannte Licht, und ich sah die Maschinen.«
    »Was für Maschinen? Große?«
    Der Lift hielt an. Die Tür glitt auseinander. Wir gingen hinaus.
    »Ich werde dir zeigen, wie groß sie sind«, sagte Ruth. Vor uns war die blanke Wand. »Hier muß es sein.«
    Ich klopfte gegen die Wand und sah Ruth an.
    »Liebling!«
    »Dummkopf!« Ihre Stimme klang eisig. »Hast du noch nie etwas von Geheimtüren gehört?«
    »Ah – und deine Tür war hier, in dieser Wand?«
    »Vielleicht auch hinter der Wand, wenn sie sich davorgeschoben hat.« Ruth klopfte ebenfalls die Wand ab. Es hörte sich recht solide an. »Es ist zum Verrücktwerden! Ich habe die Tür doch ganz deutlich gesehen. Und die Maschinen auch.«
    Ich sah Ruth an. Langsam wurde mir ihre Einbildungskraft unheimlich. Obwohl ich Schriftsteller war, besaß ich nicht einmal einen Bruchteil davon.
    »Haben Sie etwas verloren?«
    Tatsächlich! Im Film hatte dieser Peter Lorre eine ähnliche Stimme, sanft und einschmeichelnd.
    Ruth war zusammengezuckt. Ich muß zugeben, daß auch ich einen Schreck bekam.
    »Meine Frau glaubt, hier sei …«
    Weiter kam ich nicht. Ruth unterbrach mich:
    »Ich habe meinem Mann gezeigt, wie man ein Bild an einer Wand aufhängt.« Sie ignorierte den Hausmeister und wandte sich mir zu: »Wie oft soll ich dir noch sagen, daß man den Nagel schräg einschlagen muß, nicht gerade? Hast du das nun verstanden?«
    Der Hausmeister lächelte.
    »Ich verstehe«, sagte er und ließ uns vorbei. Ich spürte seinen forschenden Blick, als wir zum Lift zurückgingen. Kaum war die Tür geschlossen, da fuhr Ruth mich an:
    »Bist du verrückt? Ihn auch noch auf unseren Verdacht aufmerksam zu machen!«
    »Wie meinst du …?«
    »Ach, sei still! Da unten sind Maschinen! Große Maschinen! Ich habe sie gesehen. Und der Hausmeister weiß davon.«
    »Aber

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