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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Leutnants, den Breeli gern als Fahrer gehabt hätte.
    »Wie ist mein Zustand?« fragte Breeli.
    »Ausgezeichnet, Sir. Nicht einmal Knochenbrüche. Sie werden das Hospital bereits morgen verlassen können.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Entweder tot oder im Hyperraum.«
    Wilt war ebenfalls etwas durcheinander. Er hatte mit einem Verweis gerechnet, nachdem er Breeli im Hauptquartier abgeliefert hatte. Dann war er vom Raumhafen zurückbeordert worden. Aber statt des erwarteten Strafgerichtes war ihm befohlen worden, sich an Breelis Bett zu setzen und zu warten, bis er aufwachte. Warum man ausgerechnet ihn dazu ausersehen hatte, war ihm nicht klar. Allmählich begann er zu glauben, daß es sich um einen Irrtum handelte.
    Beeli dachte im Augenblick nicht über Wilt nach, auch nicht über seine toten Begleiter. Er dachte nur darüber nach, wie man das Attentat hatte arrangieren können.
    Dorothy Green war für die Änderung der Route nicht verantwortlich, das war Helen Kraus' Werk gewesen. Wie war es möglich, daß ausgerechnet die dumme Helen Kraus es fertiggebracht hatte, vier Pastaner, sich selbst und fast einen Konsolidationsoffizier zu töten?
    »Was wollen Sie hier?« fragte er plötzlich.
    »Ich weiß es nicht, Sir«, erwiderte Wilt. »Man hat mir befohlen, bei Ihnen zu warten, Sir. Ich bin Leutnant Wilt, wenn Sie sich erinnern …«
    »Ich weiß. Beinahe wären Sie das Opfer geworden, denn ich hatte Sie als meinen Fahrer für die Inspektionsfahrt angefordert.«
    »Wirklich, Sir?« Wilt war erstaunt.
    »Vielleicht wären Sie aber auch nicht gestorben. Vielleicht wären Sie klug genug gewesen, nicht dem Rat des Mädchens zu folgen und die Abkürzung zu nehmen.«
    »Dann war sie es also, Sir?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich werde es herausfinden. Bringen Sie mir Dorothy Green her, Leutnant.«
    »Ja, Sir.« Er stand auf und zögerte. »Sind Sie sicher, Sir, daß Sie mit ihr fertig werden?«
    »Wenn nicht, dann stehen Sie mir mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung zur Seite.«
    Wilt betrachtete ihn nachdenklich.
    »In Ordnung, Sir.«
    Er ging.
    Dorothy Green hatte ein blasses Gesicht, aber sie verriet keine Unsicherheit.
    »Ich habe Ihrem Fahrer die genaue Route angegeben und ihm geraten, sie nicht zu verlassen. Er hätte wissen müssen, daß er nicht abbiegen durfte.«
    »Immerhin ist Ihr Herz nicht gebrochen, weil vier Offiziere von Pasta starben.«
    »Gouverneur Breeli, ich …«
    »Wenn ich Ihnen jetzt ein Messer in die Brust stoße, würden Sie dann bluten?«
    »Natürlich.«
    »Gut, wir werden es ausprobieren.«
    Sie wurde noch blasser, aber ihre Stimme schwankte nicht.
    »Gouverneur, Ihr Volk ist bisher immer gerecht zu uns gewesen. Sie wissen so gut wie ich, daß ich niemals direkt etwas mit dem Attentat zu tun gehabt haben kann.«
    »Direkt nicht. Vielleicht indirekt.«
    »In keiner Weise! Die meisten Straßen in diesem Bezirk sind mit Minen verseucht. Das weiß ich. Ihre Offiziere wissen das aber auch. Sie können sie fragen. Jeder, der von der Autobahn abweicht, muß ein Narr sein. Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre es mir kaum gelungen, den Fahrer dazu zu bewegen. Wenn ich die Route Ihrer Inspektion mit Seitenstraßen angegeben hätte, wären Sie nicht einmal aus dem Hauptquartier herausgekommen, und mich hätte man sofort festgesetzt.«
    »Geben Sie mir Ihre Hand.«
    Sie gab sie ihm, zögernd und voller Mißtrauen. Er nahm sie und spürte ihren Puls. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie ein menschliches Wesen war, und kein Robot.
    »Sie können jetzt gehen«, sagte Breeli. Er wartete, bis sie wieder ruhig geworden war, dann fragte er unvermittelt: »Sie lieben doch Ihren Mann immer noch, nicht wahr?«
    Sie starrte ihn an und wich zurück.
    »Bis eben«, sagte sie flüsternd, »habe ich Sie immer noch für ein menschlich empfindendes Wesen gehalten, Gouverneur.«
    Das verstand Breeli nicht.
    »Ich habe mit keinem Gedanken daran gedacht, ihn töten zu lassen, Dorothy. Ich habe Sie nur gefragt, ob Sie ihn lieben.«
    »Natürlich liebe ich ihn.«
    Zum erstenmal sah Breeli in ihren Augen ein warmes Feuer aufleuchten. Es machte sie nicht schöner, aber ihm schien, als sei sie lebendiger geworden.
    »Wo ist er?«
    »In einem Lager hundertfünfzig Kilometer von hier. Ich darf ihn jeden Samstag sehen.«
    »Sie können ihn öfter sehen, wenn ich mich dafür einsetze.«
    »Es hätte wenig Sinn.«
    Auch das begriff Breeli nicht. Es war doch klar, daß die Trennung von ihrem Mann, den sie liebte,

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