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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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ich empfehlen, alles zu vergessen, was Sie hier gesehen haben. Es ist nicht gut, wenn solche Vorfälle in der Öffentlichkeit bekannt werden. Die Leute regen sich nur unnötig auf.«
    »Dann passiert das nicht das erstemal?«
    »Natürlich nicht. Aber Mullet weiß, wie man mit Amokläufern fertig wird. Er hat seine Erfahrungen.«
    »Zum Glück, ja«, sagte ein Mann, der sich zu Porter gesellte. »Immer dann, wenn wir ein neues Modell testen, geht etwas schief. Überladung, Kurzschluß, irgendein Stoß … was weiß ich? Uns bleibt keine andere Wahl, als Flammenwerfer einzusetzen. Dann können wir wieder von vorn anfangen. Bis das neue Modell funktioniert.« Er nickte Anson zu. »Und nun ist es wohl besser, wenn Sie verschwinden.«
    »Kaum.« Anson öffnete die Tür und kletterte aus der Kabine. Er zog die aufgerollte Strickleiter hinter sich her. »Ich bleibe.«
    »Was wollen Sie denn damit, zum Teufel?« wetterte Eldon Porter aufgebracht.
    »Geben Sie mir zwei Mann, Porter. Sie müssen die Leiter an beiden Enden halten, dann können wir den Robot einfangen. Wir stellen ihn unter Beobachtung.«
    »Beobachtung?«
    »Klarer Fall. Der Roboter ist ein Psychopath. Endlich habe ich einen Fall!«
    »Psychopath?« knurrte Eldon Porter verständnislos, als er hinter Anson hersah. »Was ist denn das schon wieder?«
    »Übergeschnappt«, klärte Sue ihn sanft auf.
    Einige Wochen vergingen, ehe Sue Dr. Howard Anson wiedersah. Sie stand draußen auf dem Korridor und wartete dort mit ihrem Vater, bis der Psychiater aus dem Labor kam. In seiner Begleitung befand sich Chefkonstrukteur Mullet.
    «Nun?« fragte Porter ungeduldig.
    »Mullet soll es Ihnen sagen«, schlug Anson vor.
    »Er hat es geschafft!« Mullet strahlte über das ganze Gesicht. »Er hat es tatsächlich geschafft! In Zukunft läßt sich diese Technik stets anwenden, wenn ein Robot durchgeht. Aber das wird kaum noch der Fall sein, wenn wir die von Dr. Anson vorgeschlagene Sicherheitsschaltung in die neuen Modelle einbauen – ich denke da in erster Linie an unseren automatischen Raumpiloten.«
    »Wunderbar!« Eldon Porter trat auf Anson zu und klopfte ihm auf die Schulter. »Wir sind Ihnen sehr zu Dank verpflichtet.«
    »Ohne Mullets Unterstützung hätte ich es nicht schaffen können. Er war Tag und Nacht bei mir und hat mir alles erklärt. Glauben Sie mir, ich hätte es niemals für möglich gehalten, daß die Techniker sich so sehr an das menschliche Vorbild hielten. Der Unterschied zwischen Robot und Mensch ist nur ein mechanischer, im Prinzip selbst gibt es keinen Unterschied.«
    Eldon Porter räusperte sich.
    »Was nun den Posten als Vizepräsident angeht …«
    »Ich schlage ihn nicht mehr aus«, unterbrach ihn Anson. »Es gibt soviel zu tun. Außerdem möchte ich mir ein Dutzend Mitarbeiter heranziehen, damit ich im Notfall mit Unterstützung rechnen kann. Wenn die neuen Modelle eingesetzt werden, kann es keine Pannen mehr geben.«
    »Es gab in der Vergangenheit genug, und uns blieb nie eine andere Wahl, als die betreffenden Modelle zu vernichten. Derartige Vorfälle blieben natürlich geheim. Wenn sie künftig ausgeschaltet sind, können wir endlich einen Schritt weitergehen. Wir werden die elektronischen Muster des menschlichen Gehirns nachbilden und mit Ihrer Sicherheitsschaltung versehen. Warum sind wir nur nicht eher darauf gekommen, beim Bau von Robotern einen Psychiater um Rat zu fragen?«
    »Ja, warum eigentlich nicht?« lachte Anson, zog Sue in die Arme und küßte sie.
    Als Porter und Mullet gegangen waren, fragte Sue:
    »Du bist mir eine Erklärung schuldig, Howard. Warum hast du nun auf einmal den Vizeposten angenommen?«
    »Weil ich hier eine Aufgabe sehen, Sue. Ich werde gebraucht. Menschen werden nicht mehr verrückt, aber Roboter. Das hat natürlich keine seelischen Ursachen, sondern rein mechanische. Aber auf der anderen Seite ist ja auch das menschliche Gehirn eine komplizierte Mechanik – die Zusammenhänge sind also vorhanden.«
    »Du hast den Roboter geheilt?«
    »Ja, so kann man es nennen.« Anson zog den weißen Mantel aus und hing ihn auf einen Haken. »Er ist wieder in Ordnung und kann sofort wieder eingesetzt werden. Er wird ein bißchen weniger schnell reagieren als vorher, aber sein Urteilsvermögen blieb unverändert. Ich möchte das, was ich getan habe, als Nerven- Chirurgie bezeichnen.«
    »Trägst du deshalb den Operationsmantel?« Sue sah Anson verblüfft an. »Du hast einen Roboter operiert?«
    Er nickte.
    »Er war im

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