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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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gedacht…«
    »Fünfzig …?«
    »Warum nicht? Das wird nicht länger als vier Wochen in Anspruch nehmen. Nachdem ich nun das gute Material habe, kann ich noch schneller arbeiten. Übrigens – hier ist die Rechnung.«
    Albert holte das Stück Papier aus der Vertiefung, die ihm als Tasche diente.
    Knight erblaßte, als er den Endbetrag sah. Die Rechnung war fast doppelt so hoch wie er erwartet hatte – aber er durfte nicht vergessen, daß der Verkauf des ersten Roboters diese Rechnung nicht nur bezahlen, sondern ihm dazu einen hübschen Batzen Geld bringen würde.
    Albert klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Machen Sie sich keine Sorge, Boß. Ich werde Ihre Probleme schon lösen.«
    Eine mit Spezialgeräten ausgestattete Robotertruppe schwärmte über das Grundstück aus und machte sich daran, Knights langgehegte Gartenträume zu verwirklichen. Das verwilderte Riesengrundstück verwandelte sich bald in ein gepflegtes Besitztum. Der See wurde verkleinert und vertieft, seine Ufer trockengelegt. Wege und Brücken entstanden, Bäume wurden umgepflanzt, Hügelhänge wurden terrassenförmig angelegt, und hier und da erfreuten große Blumenbeete das Auge. Die alten Keramik-Brennöfen wurden wieder in Dienst gestellt und lieferten die Ziegelsteine, die für die Wege und Zierwände verwendet wurden. Modellsegelschiffe entstanden und wurden als Dekorationsstücke auf dem See verankert. Die kleine Pagode und ein Minarett erhoben sich in einem malerischen Kirschenhain.
    Knight sprach mit Anson Lee über seine Rechtslage. Dieser setzte ein ernstes Rechtsanwalt-Gesicht auf und versicherte seinem Nachbarn, daß er sich mit den rechtlichen Fragen vertraut machen würde.
    »Vielleicht bewegst du dich gerade noch am Rande des Gesetzes«, sagte er. »Aber wie weit du noch vom Abgrund entfernt bist, vermag ich nicht zu sagen. Dazu muß ich erst einen Blick in die Bücher werfen.«
    Nichts geschah.
    Die Arbeit nahm ihren Fortgang.
    Lee lag Tag für Tag in seiner Hängematte und beobachtete amüsiert das geschäftige Treiben auf dem Nachbargrundstück.
    Dann kam eines Tages der für Knight zuständige Steuerinspektor.
    Er setzte sich mit Knight in den Garten.
    »Hat sich ja ganz schön verbessert seit dem letzten Mal«, sagte er. »Ich fürchte, das werde ich bei Ihrem Vermögen berücksichtigen müssen.«
    Und er machte eine Eintragung in dem großen Buch, das er auf den Knien balancierte.
    »Ich habe im übrigen schon einiges über Ihre Roboter gehört«, fuhr er fort. »Sie gehören auch zum Privatvermögen, wie Sie wissen. Und das kostet Steuern. Wieviele Roboter besitzen Sie?«
    »Oh, etwa ein Dutzend«, erwiderte Knight ausweichend.
    Der Steuerinspektor setzte sich auf und versuchte die Roboter zu zählen, die sich im Garten nützlich machten. Dabei nahm er seinen Bleistift zu Hilfe.
    »Sie bewegen sich zu schnell«, klagte er. »Ich kann also keine genaue Zahl angeben, aber ich werde Ihren Besitz auf achtunddreißig Roboter schätzen. Trifft das zu?«
    »Das könnte schon sein«, erwiderte Knight und machte sich klar, daß er die genaue Anzahl selbst nicht wußte. Wenn der Inspektor noch länger hierblieb, würden es in jedem Fall mehr sein.
    »Kostenpunkt – etwa zehntausend pro Stück. Wenn man die Abschreibungen und die Wartungskosten in Abzug bringt… Ich werde Sie auf fünftausend pro Roboter veranschlagen. Das macht hundertundneunzigtausend Dollar!«
    »Aber«, protestierte Knight leise. »Sie können mich doch nicht einfach …«
    »Ich bin schon sehr großzügig«, erklärte der Inspektor. »Nach den Vorschriften dürfte ich eigentlich nur ein Drittel des Anschaffungswertes zur Abschreibung zulassen.«
    Er schien darauf zu warten, daß Knight die Diskussion fortsetzte, doch dieser hielt es für besser, sich auf nichts einzulassen, sondern das Gespräch recht schnell zu beenden. Je länger der Mann hierblieb, desto mehr konnte er veranschlagen.
    Nachdem der Steuerinspektor gegangen war, begab sich Knight in die Werkstatt, um mit Albert zu reden.
    »Ich hätte damit bis nach der Fertigstellung des Gartens gewartet«, sagte er, »aber ich glaube, daß die Sache jetzt keinen Aufschub mehr duldet. Wir müssen einige der Roboter verkaufen.«
    »Verkaufen, Boß?« fragte Albert entsetzt.
    »Ich brauche Geld. Ich hatte gerade den Besuch des Vermögensteuerschätzers.«
    »Sie können die Roboter nicht verkaufen, Boß.«
    »Warum kann ich das nicht?«
    »Weil sie zu meiner Familie gehören. Es sind meine Söhne, die

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