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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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alle meinen Namen tragen.«
    »Das ist doch lächerlich, Albert.«
    »Ihre Namen beginnen mit einem A – wie mein Name. Sie sind alles, was ich besitze, und ich habe schwer gearbeitet, um sie herzustellen. Zwischen mir und meinen Jungen bestehen gewisse Bindungen – ebenso wie zwischen Ihnen und Ihrem Sohn. Ich könnte nicht zulassen, daß Sie sie verkaufen.«
    »Aber Albert, verstehst du nicht – ich brauche Geld.«
    Albert schlug ihm auf die Schulter. »Machen Sie sich keine Sorgen, Boß. Ich werde das Problem für Sie lösen.«
    Knight mußte es für den Augenblick dabei bewenden lassen.
    Jedenfalls konnte die neu festgesetzte Vermögensteuer erst in einigen Monaten fällig sein, und bis dahin hatte er sich bestimmt etwas ausgedacht.
    Aber in den nächsten acht Wochen mußte in dieser Beziehung etwas geschehen, oder es war aus mit ihm.
    Diese Notwendigkeit wurde ihm wieder bewußt, als er am nächsten Tag einen Anruf des Finanzamtes – Einkommensteuerstelle – erhielt und um einen Besuch im Amt gebeten wurde.
    Er verbrachte eine schlaflose Nacht und versuchte zu entscheiden, ob in seiner Lage die Flucht nicht das Beste wäre. Er versuchte sich die Wege vorzustellen, auf denen ein Mann spurlos verschwinden konnte, aber je mehr er darüber nachdachte, desto hoffnungsloser schien ihm ein solches Unterfangen zu sein.
    *
    Der Steuerbeamte, der ihn am nächsten Morgen empfing, war freundlich, aber bestimmt. »Es ist uns zu Ohren gekommen, Mr. Knight, daß Sie in den letzten Monaten einen beträchtlichen Kapitalzuwachs zu verzeichnen hatten.«
    »Kapitalzuwachs?« sagte Knight schwitzend. »Ich habe keinen Kapitalzuwachs oder dergleichen zu …«
    »Mr. Knight«, unterbrach ihn der Beamte höflich. »Ich spreche von dem Problem mit den zweiundfünfzig Robotern, die in Ihrem Eigentum stehen.«
    »Roboter? Zweiundfünfzig Roboter?«
    »Soviel haben wir gezählt. Wollen Sie unsere Zählung anzweifeln?«
    »O nein«, sagte Knight hastig. »Wenn Sie sagen, daß ich zweiundfünfzig Roboter habe, werde ich Ihnen gern glauben.«
    »Soweit ich unterrichtet bin, ist der Endpreis eines Roboters mit zehntausend Dollar anzusetzen.«
    Knight nickte wortlos.
    Darauf beschäftigte sich der Beamte einen Augenblick lang mit Bleistift und Papier.
    »Zweiundfünfzigmal zehntausend macht fünfhundertundzwanzigtausend Dollar. Kapitalzuwachs dieser Art wird nur mit der Hälfte, also mit zweihundertsechzigtausend, versteuert. Richten Sie sich also auf eine Zahlung von etwa hundertunddreißigtausend ein, Mr. Knight.«
    Er hob den Kopf und musterte sein Gegenüber. Knight starrte ihn aus glasigen Augen an.
    »Am fünfzehnten des nächsten Monats«, fuhr der Beamte fort, »hätten wir gern eine Einkommensteuervorauserklärung von Ihnen. Gleichzeitig wird die Hälfte des eben genannten Betrages fällig. Über den Rest treffen wir gern eine Ratenvereinbarung.«
    »Mehr wollten Sie nicht von mir?«
    »Das ist alles«, sagte der Beamte mit unpassender Fröhlichkeit. »Allerdings ist noch ein anderer Umstand zu bedenken, der nicht in meinen Arbeitsbereich fällt. Ich darf ihn vielleicht für den Fall erwähnen, daß Sie daran noch nicht gedacht haben. Auch das Bundesland wird nämlich eine Steuer auf Ihren Kapitalzuwachs erheben – obwohl der Prozentsatz natürlich viel niedriger liegt.«
    »Vielen Dank, daß Sie mich daran erinnert haben«, sagte Knight und erhob sich.
    Der Beamte hielt ihn an der Tür zurück. »Mr. Knight, was ich Ihnen jetzt sage, liegt völlig außerhalb meines Aufgabenbereichs. Aber Sie wissen, daß wir uns ein wenig um Sie kümmern mußten und dabei herausgefunden haben, daß Sie etwa zehntausend Dollar im Jahr verdienen. Aus persönlicher Neugier möchte ich Sie gern fragen, wie es möglich ist, daß ein Mann Ihrer Einkommensklasse plötzlich einen Kapitalzuwachs von einer halben Million verzeichnet?«
    »Das«, erwiderte Knight, »ist eine Frage, über die ich mir selbst schon den Kopf zerbrochen habe.«
    »Unser einziges Bestreben richtet sich natürlich darauf, daß Sie die veranlagten Steuern bezahlen – aber vielleicht wird sich eines Tages auch eine andere Staatsbehörde für Sie interessieren. An Ihrer Stelle, Mr. Knight, würde ich schon jetzt damit anfangen, mir eine gute Erklärung zurechtzulegen.«
    Knight verließ das Büro, ehe sich der Mann weitere Ratschläge ausdenken konnte. Er hatte genug Sorgen.
    Auf dem Rückflug kam er zu dem Entschluß, daß er einige Roboter verkaufen mußte, ob es Albert gefiel

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