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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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können dein Haus nicht pfänden – eine Zeitlang wenigstens nicht. Also können sie dir im Augenblick keinen allzu großen Schaden zufügen. Bei der Vermögensteuer liegt die Sache anders, aber das wird erst im nächsten Frühjahr akut – also solltest du dich zuerst um den Prozeß gegen How-2 kümmern, es sei denn, du willst dich mit ihnen arrangieren. Ich habe so eine Ahnung, daß sie die Sache abblasen würden, wenn du ihnen die Roboter zurückgibst. Als Rechtsanwalt muß ich dich darauf hinweisen, daß deine Position in diesem Prozeß nicht die stärkste ist.«
    »Albert wird bezeugen, daß ich ihn gemacht habe«, sagte Knight hoffnungsvoll.
    »Albert kann vor Gericht keinen Eid ablegen«, erwiderte Lee. »Als Roboter ist er nicht rechtsfähig. Außerdem würdest du ein Gericht niemals davon überzeugen können, daß du überhaupt in der Lage bist, einen Präzisionsapparat wie Albert zu bauen.«
    »Ich verstehe mein Werkzeug zu gebrauchen«, wandte Knight ein.
    »Was weißt du von den Theorien der modernen Elektronik? Wie weit reichen deine Fähigkeiten als Biologe? Kannst du mir in zwölf Sätzen die wichtigsten Theorien der Roboterkunde aufzählen?«
    Knight sank geschlagen in seinen Stuhl zurück. »Ich schätze, du hast wieder mal recht.«
    »Vielleicht solltest du sie wirklich zurückgeben.«
    »Aber das kann ich nicht – verstehst du mich denn nicht? Die How-2-Gesellschaft will Albert einschmelzen und die Baupläne verbrennen, und es kann tausend Jahre dauern, ehe das Ganze wiederentwickelt wird, wenn überhaupt. Ich weiß nicht, ob sich Roboter wie Albert auf lange Sicht als gut oder schlecht erweisen würden, aber das weiß man vorher von keiner Erfindung. Und ich bin dagegen, daß man Albert einfach wieder einschmilzt!«
    »Ich verstehe deinen Standpunkt«, sagte Lee, »und er gefällt mir irgendwie. Aber ich muß dich eindringlich darauf hinweisen, daß ich kein allzu guter Rechtsanwalt bin. Ich bin nicht sehr fleißig.«
    »Ich kenne sonst keinen, der ohne Vorschuß arbeiten würde.«
    Lee blickte ihn mitleidig an. »Der Vorschuß ist noch das kleinste Übel, Gordon. Die Gerichtskosten gehen ins Geld.«
    »Wenn ich ihm die Situation auseinandersetze, kann ich Albert vielleicht überzeugen, daß wir nicht darum herumkommen, einige Roboter zu verkaufen. Das könnte mich vorläufig sanieren.«
    Lee schüttelte den Kopf. »Darüber habe ich mich inzwischen informiert. Du brauchst eine Lizenz, wenn du Roboter verkaufen willst, und ehe du eine Lizenz bekommst, mußt du dein Eigentum an der Ware – also an den Robotern – nachweisen. Du mußt nachweisen, daß du sie entweder gekauft oder hergestellt hast. Du hast keine Unterlagen darüber, daß du sie gekauft hast, und um sie herstellen zu können, müßtest du eine entsprechende Lizenz haben. Und ehe du eine solche Fabrikationsgenehmigung erhältst, mußt du die Konstruktionszeichnungen deiner Robotermodelle einreichen – von den Bauzeichnungen und sonstigen Unterlagen über deine Fabrik und von den Angestelltenlisten und zahlreichen anderen Dingen ganz zu schweigen.
    »Das heißt mit anderen Worten, daß ich erledigt bin, nicht wahr?«
    »In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen Mann gesehen, der so in der Tinte saß«, erklärte Lee.
    In diesem Augenblick klopfte jemand an die Küchentür.
    »Herein!« rief Lee.
    Die Tür öffnete sich, und Albert betrat den Raum. Er blieb sofort stehen; er schien etwas auf dem Herzen zu haben.
    »Abner hat mir gesagt, daß der Sheriff Ihnen etwas überreicht hat«, wandte er sich an Knight. »Und daß Sie sofort hierhergegangen sind. Ich mache mir Sorgen. Handelt es sich um die Sache mit der How-2-Gesellschaft?«
    Knight nickte. »Mr. Lee wird unseren Fall übernehmen, Albert.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte Lee. »Aber ich halte die Sache für hoffnungslos.«
    »Wir Roboter wollen helfen«, sagte Albert. »Immerhin ist Ihr Kampf auch unser Kampf.«
    Lee zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, daß ihr uns helfen könnt.«
    »Ich habe mir da einige Gedanken gemacht«, fuhr Albert fort. »Die ganze letzte Nacht hindurch habe ich an dem Problem gearbeitet und schließlich einen Juristen-Roboter gebaut.«
    »Einen Juristen-Roboter?«
    »Einen Roboter mit einem überdurchschnittlichen Erinnerungsvermögen und mit einem Gehirn-Computer, der auf absoluter Logik basiert. Die Rechtsprechung ist doch logisch – nicht wahr?«
    »Das möchte ich annehmen«, erwiderte Lee. »Sie sollte es jedenfalls

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