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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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machte, daß die Menschen nur ungern teure Geräte kauften, um damit so profane Arbeiten wie das Waschen zu erledigen. Andererseits fühlten Sie sich aus Prestigegründen zu den kostspieligen Präzisionsgeräten hingezogen, die ihrer Tätigkeit vielleicht doch einen Hauch von jenem Glanz verliehen, der ihr so sehr fehlte.
    Diese Überlegung führte zum Verkauf einer Serie von Waschmaschinen, die in einer halben Stunde mit Hilfe eines Schraubenziehers zusammengesetzt werden konnten – der zudem noch mitgeliefert wurde. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen; dazu ließ sich Grey von erstklassigen Fachleuten eine gute Verpackung entwerfen. Damit war der erste Schritt getan, und er begann sich bald auch um andere teure Einrichtungsgegenstände eines modernen Haushalts zu kümmern, die er ebenfalls in Baukastenform auf den Markt brachte. Als nächstes kam das Auto an die Reihe, das in den Haushaltsplänen der meisten Familien einen besonderen Platz einnahm. Zuerst bot er Ausstattungsteile an, durch die sich jeder Serienwagen in eine Sonderanfertigung verwandeln ließ, dann folgte der Durchbruch auf dem Reifenmarkt, der die Entdeckung brachte, daß die meisten Fahrer nur ungern viel für einen Teil ihres Autos bezahlten, der in der Regel nur von Fachleuten gewürdigt wurde. Sie kauften lieber einen Sonnenschutz oder eine Vielklang-Hupe als einen neuen Satz besonders haltbarer oder winterfester Reifen.
    Greys Imperium wuchs mit unvorstellbarer Geschwindigkeit. Eine derartige Expansion hatte es seit John Blooms meteorhaftem Aufstieg nicht mehr gegeben, und im Gegensatz zu seinem Vorgänger deutete bei Mervyn Grey nichts darauf hin, daß er sich jemals übernehmen könnte. Sogar der Verlust bei Lupton & White ließ sich durch eine Holding-Gesellschaft auffangen, die zehnmal soviel wert war.
    Was dann?
    Er stellte fest, daß Grey ihn ironisch lächelnd anblickte, und versuchte sich an die letzte Frage seines Chefs zu erinnern.
    »Nun – ah, nein! Ich glaube nicht, daß ich mir den unbekannten Verantwortlichen für die Wirtschaftsberichte als ›Kreuzfahrer‹ vorgestellt habe.« Er überwand seine vorübergehende Unkonzentriertheit schnell und fuhr fort: »Andererseits ist anzunehmen, daß er irgendwie nicht ganz richtig im Kopf ist, meinen Sie nicht auch? Vielleicht leidet er an fehlgeleitetem Idealismus?«
    Grey dachte über diese Annahme nach, wobei sich sein Gesichtsausdruck zu besänftigen schien. »Ich glaube nicht – obwohl man die Möglichkeit nicht ausschließen sollte. Ein Verrückter, der sich an der Sicherheit des einzelnen oder der Gesundheit unserer Kinder berauscht, würde in erster Linie gegen die großen Gesellschaften vorgehen – wie ich schon sagte. Nein, die ganze Sache trägt deutliche Züge einer geschickt durchgeplanten Kampagne, die wir nutzen sollten.«
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Fingerspitzen zusammen. »Ich möchte, daß Sie zwei Dinge für mich erledigen. Erstens – kaufen Sie Lupton & White.«
    »Was? Aber ich habe Ihnen doch gesagt – das Unternehmen steht vor dem Konkurs!«
    »Blödmann! Ich habe nichts davon gesagt, daß wir die ganze Firma direkt übernehmen! Sie sollen auf dem kalten Wege eine angemessene Mehrheitsbeteiligung erwerben. Wer hat damals die Produktionsinvestitionen finanziert? Ich glaube, es war eine der Handelsbanken. Kommt nicht darauf an. Der Kreditgeber wird schon dafür sorgen, daß die Gesellschaft nicht vor die Hunde geht. Er wird eine rigorose Kontrolle über die verbleibenden Aktiva ausüben, und wenn das Gerettete den Kredit nicht deckt, wird er gern auf Sanierungsvorschläge hören, nicht wahr? Außerdem wird dieses Industriegesetz nicht schon nächste Woche in Kraft treten – das dürfen Sie nicht vergessen! Ganz abgesehen davon bleiben uns immer noch Wege und Möglichkeiten, die ›gefährlichen‹ Produkte loszuwerden. Im Notfall exportieren wir sie eben zu Produktionspreisen. Es wird in der Welt genügend unwissende Naturburschen geben, die ihre Dschungelläden mit einer neuen schimmernden Schneidemaschine verschönern möchten. Verdammt, warum muß ich das ausgerechnet Ihnen erzählen? Eine Namensänderung des Produkts – dazu die Zauberkraft des Namens ›Mervyn Grey‹ – und die Firma steht in einigen Jahren wieder dort, wo sie noch vor kurzem stand. Der einzige Fehler liegt darin, daß Sie in Panik geraten sind und unser Paket verkauft haben – also müssen wir es jetzt zurückkaufen, nicht wahr?«
    Casson sagte: »Als die

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