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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sich.
    »Aber was, Mr. Grey?«
    »Aber wenn man davon ausgeht, daß Sie recht haben, müssen wir sofort etwas unternehmen! Kann so etwas nicht als üble Nachrede oder Verleumdung aufgefaßt werden?«
    »Offensichtlich nicht. Man kann eine Gesellschaft nicht beleidigen, sondern nur eine Einzelperson.«
    »Aber das Ganze ist so unsinnig!« erregte sich Grey. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man zum Beispiel die Eltern der unerwünschten Kinder ausfindig gemacht hat! Der Gedanke ist einfach absurd!«
    »Absurd oder nicht. In jedem Fall wird der Bericht von vielen Leuten sehr ernst genommen. Soll ich es Ihnen erklären?«
    »Ja, machen Sie nur«, sagte Grey und lehnte sich zurück.
    »Ich habe mich sehr bemühen müssen, um in den Besitz dieser Ausgabe des Wirtschaftsberichtes zu kommen«, begann Casson. »Bei meinen Nachforschungen über die Ursache des Kurssturzes sprach ich auch mit einem Mann, den ich als langjährigen Freund bezeichnen möchte. Er sagte, daß er sehr überrascht wäre, von meinem Verlust in diesem Papier zu hören, und daß er mir selbstverständlich vorher einen Tip gegeben hätte, wenn er es gewußt hätte. Ich fragte ihn natürlich, wieso er über den Kurssturz informiert gewesen wäre, und er versprach mir Näheres zu erzählen, wenn wir zusammen essen gingen. Ich verabredete mich mit ihm – und er zeigte mir den Wirtschaftsbericht. Er hätte eine Fotokopie, sagte er, und ich könnte das Original behalten.
    Jedenfalls erfuhr ich von ihm, daß er keine Ahnung hat, wer diese Berichte noch erhält, warum er sie bekommt und wer sie verbreitet. Etwa einmal im Monat wird ihm ein solcher Bericht in einem einfachen weißen Umschlag zugestellt, der jedesmal in einem anderen Ort abgestempelt ist. Er scheint die Blätter seit der dritten Ausgabe zu bekommen und hat sie natürlich zuerst als das Werk eines Irren abgetan. Aber ein Absatz war ihm im Gedächtnis haften geblieben, weil er an der erwähnten Fleischkonservenfabrik gerade interessiert war. In dem Bericht wurde angedeutet, daß es die Firma mit den Hygienebestimmungen nicht so genau nähme. Aus einem ungewissen Aberglauben heraus – das ist der Ausdruck, den mein Freund gebrauchte – stellte er seine Kaufabsichten zurück. Wenige Tage später wurde ein Typhusfall in Leeds auf eine Dose Corned beef dieser Firma zurückgeführt. Den Umsatzrückgang der Gesellschaft brauche ich Ihnen nicht auszumalen; es dauerte Monate, bis sich das Papier an der Börse wieder etwas erholt hatte.«
    »Weiter«, sagte Grey aufmerksam.
    »Als dann der nächste Wirtschaftsbericht eintraf, studierte ihn mein Freund natürlich sehr eingehend. Von den darin aufgeführten Firmen besaß er keine Aktien, aber aus reiner Neugier verfolgte er die Börsenentwicklung dieser Werte. Eine der Meldungen ähnelte dieser hier über die Eiskremfirma. Es hieß dort, daß zahlreiche Kinder nach dem Spielen mit Kid-Dee-Spielzeug krank geworden waren. Sie kennen die Firma?«
    »Natürlich. Import von Kinderpuppen und sonstigem Spielzeug aus Hongkong und Japan. Das war doch die Gesellschaft, die mit der Verbraucherberatung Schwierigkeiten hatte.«
    »Stimmt genau«, nickte Casson. »Es stellte sich heraus, daß die Farbe, mit der einige der Puppen angestrichen waren, Arsenik enthielt. Die Firma mußte Ware im Werte von etwa zehntausend Pfund einziehen und vernichten.«
    »Wer ist der Mann, der Ihnen das alles erzählt hat?« fragte Grey.
    »Er hat mich um Verschwiegenheit gebeten. Den Namen kann ich Ihnen also nicht nennen«, murmelte Casson. »Aber … nun, ich habe mich natürlich gleich nach dem Essen mit den Gesellschaften befaßt, von denen er nach seinen Angaben Aktien im Depot hat, und es ist mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß er mindestens eine halbe Million schwer ist. Daraus folgert, daß er ein Mann ist, der zu urteilen versteht. Was für mich von vornherein klar war. Aber ich bin viel zu skeptisch, um einer solchen Geschichte zu glauben, ohne den Erzähler unter die Lupe zu nehmen.«
    Grey musterte ihn wortlos. Nach längerem Schweigen sagte er: »Hat sich der Bursche schon einmal mit einer wirklich großen Gesellschaft angelegt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Geben Sie mir noch mal den Bogen!« Grey riß ihn dem Makler aus der Hand und studierte erneut den seltsamen Bericht. Nach längerer Zeit sagte er: »Ich muß vor dem Kerl den Hut ziehen. Er ist ein verdammt schlauer Bursche, meinen Sie nicht auch?«
    »Wie meinen Sie?« fragte Casson.
    »Lassen Sie doch

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